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Fiaker-Frage-Stunde: Wiener Fiaker gehen in die Offensive für Transparenz und Aufklärung

Ein Artikel von Eva Schweiger | 18.08.2021 - 09:25
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Die "Wiener Qualitätsfiaker" © Hermann Hofer

Drei Wiener Fiakerbetriebe haben sich entschlossen, den zahlreichen Vorwürfen gegen ihr Gewerbe aktiv die Stirn zu bieten. Fiaker Paul, der C.U. Fiakerbetrieb und Fiaker Trampusch nennen sich gemeinsam „Wiener Qualitätsfiaker“ stellen insgesamt über ein Drittel aller Fiakerpferde der Stadt. Um den Ruf ihres Gewerbes zu verbessern, haben sie nun einerseits ein digitales Informationsportal – www.fiaker.info – eingerichtet. Andererseits wird ab sofort jeden Mittwoch zwischen 17 und 18 Uhr am Wiener Stephansplatz eine Fragestunde angeboten. Vor Ort werden Fachleute allen Interessierten zu ihren Fragen rund um die Fiaker und ihre Pferde Rede und Antwort stehen. „Jede Frage wird sachlich und fachlich beantwortet“, verspricht der ausgebildete Gespannfahrer Marco Pollandt, Initiator der Aktion, in einer Presseaussendung vom 17. August. 

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© Hermann Hofer

Auf fiaker.info kann man sich durch Bildergalerien aus dem Leben der Fiakerpferde klicken, Studien und Einschätzungen zu den Arbeitsbedingungen der Pferde lesen und die Geschichte der Wiener Fiaker erfahren. Es lassen sich aber auch die gesetzlichen Regelungen nachschlagen und Tipps holen, wie man bei einer Fiakerfahrt auf Qualität und Tierschutz achten kann. Statistiken und Informationen wurden dafür auch von der MA60, dem Wiener Magistrat für Veterinärdienste und Tierschutz, zur Verfügung gestellt.

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© Fiaker Paul

Eine Tour zum realen Kennenlernen des Fiaker-Betrieb Paul und des größten Wiener Fiakerstalls kann man ebenso wie verschiedene Fiaker-Fahrten über die Website buchen. „Es gibt nichts zu verbergen, ganz im Gegenteil! Selbstverständlich lade ich auf diesem Weg auch Minister Dr. Mückstein und Stadtrat Jürgen Czernohorszky herzlich ein, die Pferde in den hochmodernen Stallungen und den 15 ha großen Fiakerpferde-Hof bei Göttlesbrunn zu besichtigen. Sollte nämlich, wie den Gerüchten zu Folge, eine Expertengruppe zur Erarbeitung von Verbesserungen bei Fiakern einberufen werden, wäre es nur fair, wenn sich die zuständigen Verantwortlichen selbst ein Bild dazu machen und die Vorzeigebetriebe in diese Runde mit einbezogen werden“, ergänzt Marco Pollandt in der Presseaussendung.

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© Marco Pollandt

Er bezieht sich dabei auf ein Schreiben des Wiener Tierschutzstadtrats an Bundesminister Mückstein, indem im vergangenen Juni eine einheitliche 30 Grad-Grenze für die Arbeit der Fiaker gefordert wurde. Neues dazu gibt es bis jetzt zwar noch nicht zu berichten, die Offensive der Fiaker wird aber vielleicht wieder frischen Wind in die Debatte bringen. Mit der Fragestunde ist in jedem Fall eine Plattform geschaffen, die einen guten Austausch fördern könnte, und das wäre wohl für alle Beteiligten und Interessierten ein Gewinn.