Zucht

Trotz Corona: Rege Beteiligung am 15. Haflinger Bundeschampionat

Ein Artikel von Pamela Sladky | 15.09.2020 - 15:54
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Der gekörte Hengst Walescano von Winterzauber holte den Sieg bei den dreijährigen Reitpferden.
© Pferdezentrum/Brandstetter

Wie schon im Vorjahr stellten die Kärntner Haflinger auch diesmal gleich beide Reitpferdechampions. Bei den Dreijährigen war es der Winterzauber-Sohn Walescano, der die Siegerschleife in Empfang nehmen durfte. Der gekörte Hengst aus der Zucht von Manfred Lientschnig ist 2020 auf der Deckstation von Dominik Glantschnig aufgestellt. Mit Walescano hat der Haflingerzüchter des Jahres 2017 einen echten Strahlemann in der Pacht. Unter seiner Reiterin Janine Grafenauer bewegte sich der Hengst mit viel Elastizität und schönem Takt in allen drei Grundgangarten, wenngleich der Schritt nicht ganz mit der Qualität von Trab und Galopp mithalten konnte. Dafür überzeugte Walescano durch besondere Rittigkeit, die von den Richtern mit einer 9 benotet wurden. Mit einer Gesamtwertung von 8,3 sicherte sich Walescano den Sieg.

Zwei Zehntelpunkte weniger gab es für den Reservechampion, Alpenzauber von Alaba. Der niederösterreichische Lichtfuchs aus der Zucht von Brigitte Blamauer und im Besitz von Martin Pfeffer zeigte eine sehr konstante Leistung, im Schritt erzielte der gekörte Hengst mit einer 8,5 die höchste Note des Feldes.

Von den insgesamt 15 Pferde in dieser Kategorie qualifizierten sich sechs für den Endring, vier erzielten Wertnoten von 8 oder höher. Von den Top 5 kamen vier Pferde aus Kärntnen.

Österreichs südlichstes Bundesland stellte auch bei den Vierjährigen den Sieger. Dieser hört auf den Namen Nesquik und ist ein Sohn des Nebelstein. Vorgestellt von Evelyn Nessmann-Prunner kassierte der Lichtlehmfuchs aus der Zucht von Josef Trimmel in allen drei Grundgangarten hohe Noten: Die „niedrigste“ gab es für den Trab (8), Schritt und Galopp wurden jeweils mit einer 9 bewertet. Auch bei der Rittigkeit punktete Nesquik (8,5). Mit einer 8 im Bereich Gebäude schloss er bei starken 8,5. Das reichte zum Sieg. Allerdings war's am Ende richtig knapp, denn die oberösterreichische Una Bella, überragende Siegerin des oberösterreichischen Landespferdechampionats, wusste ebenfalls zu überzeugen, ganz besonders durch ihre Rittigkeit. Dafür erhielt sie von den Richtern Walter Werni und Leopold Erasimus eine glatte 9 – und unterm Strich 8,4, womit sie sich den Reservetitel verdiente. Gesamtnoten über 8 gab es noch für drei weitere Pferde im dreizehnköpfigen Teilnehmerfeld.

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Sieger der vierjährigen Reitpferde: Nesquik von Nebelstein © Pferdezentrum/Brandstetter

Besonders hoch war die Qualitätsdichte bei den diesjährigen Stutfohlen. 20 der insgesamt 23 Teilnehmerinnen wurden mit einer Gesamtnote von 8 oder höher bewertet, 14 kamen in den Endring. Dort setzte sich Florina gegen die Konkurrenz durch. Die im Februar geborene Lichtfuchsstute aus der Zucht der Familie Hecher in Gloggnitz (ST) lieferte mit einer 8,63 den Spitzenwert in dieser hochklassigen Gruppe. Besonders gut gefiel den Richtern neben dem ansprechenden Exterieur der hervorragende Trab. Nacara v. Stale aus der Zucht von Werner Glantschnig (K) sicherte sich mit der Wertnote 8,5 den Reservetitel.

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Siegerin Stutfohlen: Florina v. Sternwind © Pferdezentrum/Brandstetter

Mit Norbert v. Novill setzte sich im Feld der 17 angetretenen Hengstfohlen ausgerechnet der jüngste Teilnehmer durch. Das typvolle Hengstfohlen stammt aus der Zucht von Seriensieger Heinz Hutegger aus Schladming. Lob erhielt der dreieinhalb Monate alte Blondschopf nicht nur für sein ausdrucksstarkes Erscheinungsbild, auch die beeindruckenden Grundgangarten gefielen. Im Trab zeigte sich Norbert immer bergauf und auch im Schritt punktete er mit einem sicheren Takt. Dafür gab’s am Ende auch die Höchstnote des Tages: 8,75 und den Sieg vor dem zweitplatzierten Amadeo von Atlantis (Z: Familie Madritsch), der mit einer 8,5 bewertet wurde. Bei diesem modernen Fohlen lobten die Richter die sehr guten Körperverbindung und die flüssigen, taktmäßigen Übergänge.

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Der jüngste Hengst sorgte für die höchste Wertnote des gesamten Championats: Sieger-Hengstfohlen Norbert v. Novill © Pferdezentrum/Brandstetter

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