Zucht

AWÖ Bundeschampionat: Stakkato Gold schlägt gleich zweimal zu

Ein Artikel von Stephanie Schiller | PS | 19.10.2020 - 15:36
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Notenprimus bei den Fünfjährigen: Staphael III von Stakatto Gold
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Insgesamt 15 Pferde waren für das Springpferdechampionat der fünfjährigen Österreichischen Warmblutpferde gemeldet. Der neue Bundeschampion wurde mittels drei Teilbewerben, verteilt über die drei Wettkampftage, ermittelt. Die Championats-Anwärter bewältigten Prüfungen mit den Hindernishöhen von 105, 110 und 115 cm. Für alle drei gezeigten Ritte wurden Wertnoten vergeben und diese schließlich zu einer Gesamtpunktezahl addiert.

Bereits nach dem ersten Teilbewerb setzte sich der vom Steirer Lukas Brodtrager vorgestellte Hengst Staphael III mit der Note 8,5 an die Spitze des Feldes. Er bestätigte im zweiten Teilbewerb seine Form und erhielt für seine Vorstellung mit der Note 9,0 die höchste vergebene Wertnote im Rahmen des Championats. Auch im dritten Teilbewerb ging der Hengst mit der Note 8,8 mit der höchsten Bewertung vom Platz und sicherte sich mit gesamt 26,3 Punkten und den Siegen in allen drei Teilbewerben unangefochten den Championats-Titel.

Der Name Staphael ist in der Springreitszene wohl bekannt. Staphael III hat zwei Vollgeschwister, die Hengste Staphael und Staphael II. Alle drei stammen aus der Zucht des Niederösterreichers Gerhard Wippl. Er wählte für die Anpaarung des Trios seine Prämienstute Don’t touch Donna v. Raphael – Laretto B und belegte sie mit dem Springvererber Stakkato Gold v. Stakkato – Werther. Der älteste im Bunde, Staphael, wurde im Jahr 2010 vierjährig mit Top-Noten österreichischer Freispringchampion. Im Jahr darauf trat er beim AWÖ Bundeschampionat der fünfjährigen Springpferde an und sicherte sich auch diesen Titel. 2012 erhielt der dunkelbraune Hengst schließlich als bester österreichischer Hengst ein positives Körurteil und zeichnete sich im Rahmen der Hengsttage auch durch sein Talent in der Freispring-Gasse aus.

Der 2014 geborene Staphael II machte es seinem älteren Bruder nach und sprang im Jahr 2018 zum Titel Österreichischer Freispringchampion der Vierjährigen. Sein Potenzial blieb nicht unentdeckt. Schon kurz darauf wechselte der Hengst in den Stall des international anerkannten Ausbildners Josef Weishaupt (GER).

Staphael III tritt nun als dritter im Bunde in die Hufabdrücke seiner Geschwister und trägt neun Jahre nach seinem ältesten Vollbruder als zweiter Staphael den Titel Österreichischer Bundeschampion der fünfjährigen Springpferde.

Der zweite Platz des diesjährigen Championats war bis zuletzt hart umkämpft. Am Ende ging er mit gesamt 24 Punkten an die Clearline-Z-Tochter CC Coralie aus der Zucht und im Besitz der oberösterreichischen Springreiterin Lisa Hofinger.

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Diesmal hat's geklappt: Marie Christine Sebesta und Staletto ZGE holen die Siegerschärpe bei den Sechsjährigen
© TEAM myrtill

Sebesta und Staletto im zweiten Anlauf erfolgreich

Anders als bei den Fünfjährigen wurden im Springpferdechampionat der sechsjährigen Pferde keine Wertnoten vergeben, sondern die Prüfungen heuer erstmalig nach Fehlerpunkten und Zeit gewertet. Auch dieses Championat wurde über drei Teilbewerbe an den drei Turniertagen entschieden. Fünf Paare blieben in den ersten beiden Runden über 115 und 120 cm fehlerfrei. Über 125 cm kam dann nur noch ein einziges Paar mit weißer Weste ins Ziel: Nachwuchs-EM-Reiterin Marie Christine Sebesta und Staletto ZGE. Bereits im Vorjahr waren die beiden beim Bundeschampionat angetreten und auch lange auf Siegeskurs gelegen. Eine Verweigerung im letzten Durchgang ließ das Pferd letztlich auf Rang fünf zurückfallen. Doch diesmal ging Sebesta und ihrem Nachwuchscrack alles auf, bis zuletzt schrieb das Duo keinen Strafpunkt an, was letztlich den Sieg bedeutete. Staletto ZGE stammt aus der Zucht der Züchtergemeinschaft Eisenberger und ist wie Staphael III ein Sohn des Stakkato Gold. Somit stellte der Top-Vererber aus dem Hause Sprehe beide diesjährigen Springpferdechampions.

Auch die Vize-Championesse der Sechsjährigen ist eine Verwandte der beiden Bundeschampions. Jeanne d’Arc geht auf den Vollbruder von Staphael III, Staphael, zurück und stammt aus der Erfolgszucht von Gerhard Wippl. Vorgestellt wurde Jeanne d’Arc von ihrer Besitzerin Sophie Schinnerl. Auch dieses Paar war in den ersten beiden Teilbewerben fehlerfrei geblieben, erst über 1,25 m – sowohl für Pferd als auch für die Reiterin übrigens absolutes Neuland – fiel eine Stange. Weniger neu ist Jeanne d’Arcs Springtalent. Das hatte die Stute bereits 2018 als Dritte des Österreichischen Freispringchampionat mit der Gesamtnote 9,0 Dritte unter Beweis gestellt.