Was für ein Ritt: Der österreichisch gezogene Indigo ANW überzeugte unter seinem Ausbilder Marcus Hermes bereits in der ersten Qualifikationsprüfung auf ganzer Linie. © www.sportfotos-lafrentz.de
Die Einzelnoten der Jury unterstreichen die Qualität des Auftritts: Für den Trab erhielt Indigo ANW die Wertnote 8,2, für den Schritt 8,1, den Galopp 7,7, für den Gehorsam 8,1 und für die Perspektive 8,2 – und im Gesamtscore starke 74,586 %.
Schon die Grußaufstellung gelang lehrbuchmäßig: gleichmäßig ausbalanciert, perfekt geschlossen und gelassen abwartend – eine perfekte erste Visitenkarte des Rappen von Asgard’s Ibiza aus der Dr. Doolittle-Stute Dora. Auch im weiteren Prüfungsverlauf überzeugte das Paar mit einer souveränen Vorstellung. Marcus Hermes, der in seiner Karriere schon für die Ausbildung vieler hochkarätiger Dressurpferde verantwortlich zeichnete – darunter Victoria Max-Theurers Olympiapartner Abegglen –, präsentierte Indigo ANW in meisterhafter Manier.
Der Wallach zeigte sich über die gesamte Prüfung hinweg in guter Selbsthaltung, zufrieden in der Anlehnung, losgelassen und mit klarer Versammlungsbereitschaft. Besonders die Rittigkeit und die feine Kommunikation zwischen Reiter und Pferd waren augenfällig – das Ergebnis einer durchdachten und fundierten Ausbildung. Ein Fehler in der Galoppverstärkung auf der letzten Diagonale blieb der einzige Wermutstropfen in einer ansonsten harmonischen und ausdrucksstarken Runde.
Fleißig, ausbalanciert und immer schön durch den Körper schwingend: Für die hervorragende Tranarbeit gab's eine 8,2. © www.sportfotos-lafrentz.de
Das Finalticket wurde damit klar gelöst. Am Sonntag ab 11 Uhr trifft das Paar im Finale auf die 14 besten Pferde der ersten Qualifikationsprüfung und des Kleinen Finales. Als Top-Favoritin auf den Titel gilt Vorjahressiegerin Quinn G unter Fiona Bigwood. Das dänisch-britische Duo dominierte die erste Qualifikation souverän mit 80,177 %.
Evita überzeugt mit toller Runde
Noch Hoffnungen auf einen Finaleinzug darf sich Evita unter Martina Knill-Suppan machen. Die fünfjährige Tochter des Escamillo aus der Zucht von Johann Rainer zeigte in ihrer ersten Qualifikationsprüfung eine starke Leistung und erreichte mit 80,200 % ein neues persönliches Bestergebnis. Als 18. des Rankings verpasste sie den direkten Finaleinzug nur knapp. Im Kleinen Finale haben die drei besten Paare noch die Möglichkeit, sich für das große Finale zu qualifizieren.
Eine Österreicherin, allerdings im Sattel eines deutschen Pferdes, hat ihr Ticket für die Endrunde bei den Fünfjährigen bereits am Donnerstag gelöst: A-Kader-Mitglied Lisa Wernitznig steuerte Birkhof's Viva Diamond DSP von Viva Gold x Don Diamond, gezogen von Herbert und Ursula Linz und im Besitz Victoria Max-Theuer, zu 84,600 % und Platz 9.
Nicht mehr im Bewerb vertreten ist hingegen Stella’s Highlight MfG (v. Fürst Wilhelm x Rubin Royal, Züchter: Franz Karl Gutschy). Unter ihrer Reiterin und Besitzerin Kathrin Brugger konnte die Stute im Verdener WM-Viereck nicht ganz an die zuvor gezeigten Leistungen herankommen und schloss die Prüfungen mit 65,600 % (Rang 37) bzw. 65,800 % (Rang 23) ab.
Alle Ergebnisse im Detail gibt es hier.