Zucht

ARGE Haflinger Körung: Zehn positive Körurteile, deutsche Hengste vorne

Ein Artikel von Pamela Sladky | 08.02.2022 - 12:35
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Hat sich den Titel "erlaufen": Körsieger Sommerhit
© Team Myrtill

Anders als in vergangenen Jahren war die Verteilung der Blutlinien diesmal sehr ausgeglichen, lediglich aus der W-Linie fand sich kein Hengst im Körlot. Die Siegerschärpe holte ein Vertreter der S-Linie. Sommerhit, ein mit viel Adel und Charme ausgestatteter vierjähriger Hengst, überzeugte die Körkommission nicht nur durch sein harmonisches Erscheinungsbild, sondern vor allem durch seine Bewegungsqualität. „Dieser Hengst hat sich seinen Körsieg im wahrsten Sinne des Wortes erlaufen“, kommentierte Johann Wieser, der zusammen mit Ing. Manfred Lientschnig, Dr. Leopold Erasimus, Bartholomäus Haigermoser, Willy Feuerle, Friedrich Auer und Lukas Scheiber die Jury bildete. Viel Lob kassierte Sommerhit für seine „überragende Trabbewegung“ mit sehr gutem Vorderbein und viel Schub aus der Hinterhand bei gut schwingendem Rücken. Im Galopp präsentierte sich der Seewind-Stainz-Sohn sehr energisch mit gutem Durchsprung und viel Bergauftendenz. Seine Wertnote von 7,92 bedeutete den Sieg für den von der deutschen Besitzergemeinschaft Dr. Rainer Hackländer gezogenen Hengst, der inzhwischen im Besitz der Familie Glantschnig aus Obervellach (K) steht.

Eine 7,83 bescherte Nottings Navalon aus dem Besitz der Familia Möser in St. Georgen an der Leys (NÖ) den Reservesieg. Wie Körsieger Sommerhit ist auch der dreijährige Notting-Hill-Sohn ein Spross aus deutscher Zucht. Trotz seines noch sehr jugendlichen Alters präsentierte sich der Hengst bereits sehr typvoll und harmonisch im Körperbau mit guter Bemuskelung im Bereich der Schulter und der Hinterhand. Einziger kleiner Kritikpunkt: Im Hinterbein hätte sich die Jury etwas mehr Stabilität gewünscht und vielleicht etwas mehr Trockenheit. Wenig zu beanstanden gab es dafür bei den Bewegungen des Hengstes, der mit drei „guten bis sehr guten Grundgangarten“ punktete, wobei Johann Wieser vor allem den sehr gut schreitenden, taktsicheren und durch den Körper gehenden Schritt lobte.

Auch der zweite Reservesieger kommt aus Niederösterreich, geboren wurde Baldur C, ein Sohn des Bellissimo-W-Q von Wintersturm, allerdings in Südtirol. „Ein korrekter Hengst mit gut aufgesetzter und mittellanger Halsung, gut bemuskelter Schulter und ausreichender Körpertiefe“ lautete hier das Jury-Urteil. Am Ende stand für den Hengst aus dem Besitz von Josef Trimmel aus Wiesmath eine Wertnote von 7,79 zu Buche.  

Bester in Österreich gezogener Hengst wurde der dreijährige Steinkogel-Sohn Sternenzauber auf Rang vier. Für den mit 1,51 cm Stockmaß sehr groß gewachsener Hengst gab es die Wertnote 7,71. Die Körkommission lobte den gut entwickelten, schön aufgemachten Haflinger Junghengst für seine harmonischen Körperverbindungen, die gute Bemuskelung und drei gute Grundgangarten. Nur im Schritt hätte man sich den Hengst hinten weniger breit gewünscht.

Insgesamt wurden neun drei- und vierjährige Hengste mit dem Titel „gekört“ prämiert. Nun haben sie zwei Jahre Zeit, um die Leistungsprüfung positiv zu absolvieren und so aus dem Testhengstbuch in das Haupthengstbuch eingetragen zu werden. Die bereits leistungsgeprüften Hengste Sommerhit und der ebenfalls gekörte Althengst Standing Eyecatcher werden direkt in das Haupthengstbuch der ARGE Haflinger Österreich eingetragen.

Alle Ergebnisse im Detail finden Sie hier.