Zucht

AWÖ Bundeschampionate: Die Sieger bei den Fohlen und Bundesjungstuten

Ein Artikel von Pressemitteilung | Red. | 17.09.2023 - 19:56
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Siegerin der vierjährigen dressurbetonten Stuten: Black Pearl W von For Gold/Quantensprung aus der Zucht von Andreas Winter (NÖ)   © Kraus Hans

Hochspannung war bei der Entscheidung der springbetonten Stuten am Freitagabend angesagt. Die drei besten Kandidatinnen waren lediglich durch 0,2 Punkte getrennt. Am Ende hatte Marigie d´O mit der Gesamtnote 8,5 die Jury um einen Tick mehr überzeugt und wurde mit der Siegerschärpe bedacht. Die dreijährige Stute aus der Zucht und im Besitz von Dr. Franz Hummer-Niedermayr ist eine Tochter des Origi D’o, mütterlicherseits führt sie Cayado. „Großes Pferd, großes Vermögen, großer Galopp und ein ganz großes Herz“, lautete der Kommentar der Jury, die für den nahezu perfekten Körperbau der Stute nur einen Hauch unter dem Maximum blieb und eine 9,5 vergab. Mit ihrer Aufmachung wäre Marigie d´O auch europaweit bei Stutenschauen ganz weit vorne, ist Jurymitglied Roland Metz überzeugt.

Den Reservetitel holte Publikumsliebling Ohara von Checkter/Gambrinus Son. Die Schimmelstute war schon 2020 Vizechampionesse der springbetonten Stutfohlen, 2022 flog sie beim Freispringchampionat zu Platz zwei bei den zweijährigen Stuten. Und nun gab’s schon wieder eine Spitzenplatzierung für den Spross aus der Zucht von Ursula und Norbert Schoßböck, denen mit Ohara ein topmodernes Springpferd mit viel Charisma gelungen ist – hochbeinig, sicher am Sprung und mit viel Körperharmonie.

Platz drei mit 0,2 Punkten Rückstand auf Siegerin Marigie d´O ging mit der Chacoon Blue-Tochter Channel an das Gestüt Geyer.

18 dressurbetonte Stuten warben um die Gunst der Richter, sechs stellten sich ihrem Urteil ein weiteres Mal im Endring. Auch hier gab es ein spannendes Kopf-an-Kopf-Rennen unter den drei Bestplatzierten und auch diesmal ging die Siegerschärpe an eine Stute aus der Zucht von Dr. Franz Hummer-Niedermayr: Francine von Van Vivaldi/Florencio I. „Sie hielt, was sie im ersten Moment versprach, sie war unser Liebling!“, gestand Richter Hans-Heinrich Brüning bei der Siegerehrung. Jeweils eine 9,5 in den Bereichen Exterieur und Trab markierten die Topnoten der hochmodern aufgemachten Stute, die im Durchschnitt eine 9,0 bekam.

Eine Differenz von 0,1 Punkten bescherte Kings Lady (Z&B: Pfister/Dressurpferdezucht Zillertal) von Bon Courage/Feedback Platz zwei. Auch sie punktete mit einem exzellenten Exterieur (9,5) und einen hervorragenden Trab.

Die Tageshöchstnote für das Exterieur verdiente sich jedoch eine andere, die bildschöne Adele-HM aus der Zucht von Michale Haas. Sie kassierte eine glatte 10, konnte bei der Korrektheit und in der Gangqualität allerdings nicht ganz mit den vor ihr platzierten Konkurrentinnen mithalten und reihte sich mit einem Zehntelpunkt Rückstand auf Kings Lady auf Platz drei ein.

Bei den vierjährigen dressurbetonten Stuten ging der Sieg dann an den niederösterreichischen Erfolgszüchter Andreas Winter. Seine lackschwarze Black Pearl W von For Gold/Quantensprung wurde nicht nur mit hohen Noten für ihre herausragenden Grundgangarten, sondern auch für ihr elegantes Exterieur gelobt.  Eine gelungene Anpaarung von Fürst Wilhelm x Rubin Royal  reihte sich dahinter auf Rang zwei ein: Stellas Highlight-MFG  aus der Zucht und im Besitz von Franz Karl und Maria Gutschy.
 

Fohlenchampionat mit großer Qualitätsdichte

Am Samstag standen die Fohlen im Mittelpunkt des Interesses. Eine Erscheinung unter den neun Endringfohlen der dressurbetonten Stutfohlen war die dunkelbraune Viva Austria SA. Schon die Abstammung verspricht Großes: Als Vater Viva Gold, als Großmutter Isabell Werths Erfolgsstute Weihegold, auf der Mutterseite Follow Me – Fürstenball und in dritter Generation San Amour – das schreit geradezu nach großem Viereck. Selbiges gilt für die Bewegungsqualität, mit der sich Viva Austria SA präsentierte. Eine glatte 10 für Typ und Wuchs, eine 9,0 für Exterieur und Korrektheit, eine 9,5 für die Bewegung und eine 9,0 für die Perspektive summierten sich in einer 9,4 als Endnote.

Kaum weniger, nämlich eine 9,3 gab es für Caipirinha FH von der Familie Holzleitner auf Rang zwei. Mit einer erstklassigen Ausstrahlung und einem überzeugenden Bewegungsablauf punktete diese Indian-Rock-Stute am Samstagabend. Hans Heinrich Brüning betonte vor allem die Perspektive für den Dressursport, die der Jury eine 9,0 wert war.

Bei den dressurbetonten Hengstfohlen setzte sich mit Fürst Diamond H ein Sohn des For Romance I durch. Muttervater ist der bereits verstorbene Quaterback. Das Ergebnis dieser Anpaarung ist ein wahrer Bundeschampion, ein sehr charismatisches Fohlen mit toller Reitpferdehalsung. Gezogen von Georg Hartl hat Fürst Diamond H in Lea-Elisabeth Pointinger bereits eine neue Besitzerin gefunden, die mit dem vielversprechenden Nachwuchs einen echten Rohdiamanten für die Zukunft hat.

Mit den Worten „Fame erscheint“ eröffnete Richter Brüning seine Kommentierung für den Vizechampion dieser Klasse, ein Spitzenfohlen von Fair Deal/Don Primus aus der Zucht und im Besitz von Julia Röhrig. Von der Jury gab es besonders Lob für Typ und Ausstrahlung, die Note 9,5 in diesem Teilbereich unterstreicht die Qualität des jungen Hengstes.

„Hochbeinig und viel Modernität – sie hat alles was ein modernes Sportpferd braucht“ so kommentierte Roland Metz die neue Bundeschampionesse der springbetonten Stutfohlen, Fariella HL, eine Tochter des Diablue PS aus einer Diamant de Plaisir-Mutter. Der von Hannes Luchner gezogene Springnachwuchs sicherte sich mit einer 8,8 den Titel.

Den Reservetitel mit einer 8,7 als Endnote holte sich Thomas Zeiser mit der Haaland-Tochter Licada TZ. Das toll aufgemachte Fohlen punktete mit seiner Bewegungsqualität.

Für großen Jubel sorgte der Sieger der springbetonten Henfstfohlen, Gio vom Pillersee aus der Zucht von Theresa Kneissl. „Er kam, sah und siegte. Ein Spitzenfohlen, welches wir im Galopp mit einer glatten 10 belohnten“, schwärmte der Oldenburger-Richter Roland Metz. Von der Jury gab es eine 8,9 für den hochkarätigen Nachwuchs.

Auch der Vizechampion wusste zu gefallen: Der von Lina Imrek Emillionaire I von Esmeraldo nach Cesano II wurde im Durchschnitt mit einer 8,7 bewertet und punktete insbesondere mit seiner Bewegungsqualität.

Alle Ergebnisse im Detail gibt es hier zum Nachlesen.