Zucht

Terminkollision zwischen WM Junge Dressurpferde und Bundeschampionaten in Deutschland sorgen für Unmut

Ein Artikel von Pressemitteilung FN | Red. | 31.01.2024 - 11:26
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Superman OLD unter Beatrice Hoffrogge (GER), im Vorjahr Dritter in der Alterklasse der sechsjährigen Pferde © FEI/Leanjo de Koster – DigiShots

„Wir haben sofort nach Bekanntwerden alles unternommen, um diese Überschneidung zu verhindern, leider ohne Erfolg“, sagt Dr. Klaus Miesner, Geschäftsführer des Bereichs Zucht der Deutschen Reiterlichen Vereinigung (FN). „Wir bedauern, dass sich der Veranstalter in Ermelo nicht in der Lage sieht, sich auf den seit 1994 bestehenden Warendorfer Traditionstermin einzustellen. Wiederkehrend haben wir auf die negativen Auswirkungen und die Tragweite hingewiesen, die sich primär für die Reiter, die Besitzer, die Züchter und die Trainer von jungen Reit- und Dressurpferden aus deutscher Zucht ergeben. Letztendlich betroffen sein werden leider auch alle interessierten Zuschauer aus Deutschland, den Niederlanden und darüber hinaus sowie die üblicherweise bei beiden Veranstaltungen tätigen Journalisten und Fotografen.“


Olympische Spiele machen Verschiebung nötig

Normalerweise findet die WM der jungen Dressurpferde Anfang August statt. Wegen der Olympischen Spiele hatte der niederländische Veranstalter die WM auf das Wochenende 18. bis 21. Juli vorverlegt. Dieser Termin wurde vorerst auch auf der Website des Veranstalters, www.ermeloyh.com, veröffentlicht worden.

Vier Wochen nach den WM 2023 sei dann plötzlich ein neuer Termin im Raum gestanden: Anfang  September, parallel zu den HKM Bundeschampionaten. „Zusammen mit dem Weltzüchterverband (WBFSH) hat die FN umgehend das Gespräch mit Vertretern des niederländischen Pferdestammbuchs KWPN, dem Turnierleiter von Ermelo und dem Weltreiterverband (FEI) gesucht und um erneute Verlegung gebeten“, so Miesner. „Doch wie es aussieht, bleibt Ermelo bedauerlicherweise bei seinem klaren Nein zu einer Terminverlegung.“
 

Keine Verlegung der Bundeschampionate

Die HKM Bundeschampionate selbst zu verlegen, ist für die FN keine Option, da sie in ein festes Sichtungs- und Nominierungsraster und den bestehenden nationalen Turnierkalender (z.B. Turnier der Sieger) eingebunden sind. Die Bundeschampionate finden seit 1994 ausnahmslos immer am ersten Septemberwochenende in Warendorf statt und dienen seit Mitte der 1990er Jahre auch als Sichtungstermin für die Nominierung für die zwei Wochen später stattfindenden WM der jungen Springpferde in Lanaken und für die Anfang Oktober stattfindenden WM der jungen Vielseitigkeitspferde in Le-Lion d’Angers. „Den Termin haben die großen Turnier- und Ausbildungsställe jedes Jahr fest in ihrem Kalender – und nicht nur die deutschen Ställe“, sagt Miesner.

Mit acht Pferden pro Altersklasse (5-, 6- und 7-jährige Pferde) hat Deutschland den größten Anteil an Teilnehmern bei der Jungpferde WM.