Der Dressurausschuss des neuseeländischen Pferdesportverbandes ESNZ hat sein Regulativ in Bezug auf die korrekte Verschnallung von Nasen und Sperrriemen angepasst. Damit will man zu engen Verschnallungen künftig besser entgegenwirken können.
Im verbesserten Paragraphen heißt es nun: "Kein Nasenriemen darf jemals so eng geschnallt sein, dass er dem Pferd schadet. Es muss möglich sein, einen Finger bequem zwischen Nasenriemen und Nasenrücken des Pferdes zu platzieren."
Bislang wurde die Weite des Nasenriemens an der Seite des Pferdekopfes gemessen. Wissenschaftliche Messungen haben jedoch gezeigt, dass sich an dieser Stelle selbst bei maximal angezogenem Nasenriemen problemlos eine ganze Hand einschieben lässt. Die Aussagekraft dieser Messmethode ist damit gleich null.
„Das neuseeländische Dressurkomitee war sich einig, dass die vorangegangene Version der Regel (…) nicht ausgereicht hat, um wirkungsvoll verhindern zu können, dass Nasenriemen so eng angezogen werden, dass sie dem Pferd Schaden zufügen“, sagte Scott McKenna, technischer Leiter bei Dressage New Zealand, im Gespräch mit dem britischen Magazin Horse&Hound.
In einem weiteren Schritt will man die Verwendung einer einheitlichen Messschablone testen, um eine standardisierte und faire Beurteilung unter gleichbleibenden Bedingungen gewährleisten zu können. Die nun in Kraft gesetzte Regel soll in den kommenden Monaten auf ihre Wirksamkeit hin überprüft werden.
„Vor allem wollen wir weiterhin beobachten, ob der neue Standard in Form eines Fingers gemessen am Nasenrücken ausreicht, oder ob ein anderer Standard, etwa zwei Finger, notwendig ist“, so McKenna.
Vorreiter Dänemark
Das exzessive Zuzurren von Nasen- udn Sperriemen steht seit einigen Jahren vermehrt im Zentrum hitziger Diskussionen. Beharrlich fordern Wissenschaftler und Pferdefreunde den Einsatz einheitlicher Messschablonen, um einheitlich faire Bedingungen für Pferde – aber auch für deren Reiter – zu schaffen. Eingesetzt wird ein ein solches Hilfsmittel bislang aber nur in Dänemark.
Seit Jänner 2018 muss dort auf Turnieren eine eineinhalb Zentimeter hohe Messschablone zwischen Nasenriemen und Nasenrücken des Pferdes Platz haben. Diese Regelung gilt für alle Disziplinen und alle Klassen. Zum Einsatz kommt das Hilfsutensil dann, wenn der Verdacht besteht, dass ein Nasenriemen zu stramm sitzt.
Reitern, die sich weigern, einen zu engen Nasenriemen zu lockern oder die immer wieder auffällig werden, drohen Sanktionen.