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Sie waren die großen Dominatoren im Aachener Dressurstadion: Helen Langehanenberg und Damon Hill © Kit Houghton / FEI

Aachen: Deutschland macht das Tripple, Vici und Augustin vorne mit dabei

Ein Artikel von Pamela Sladky | 28.06.2013 - 09:45
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Sie waren die großen Dominatoren im Aachener Dressurstadion: Helen Langehanenberg und Damon Hill © Kit Houghton / FEI

Den rot-weiß-roten Auftakt machten Victoria Max-Theurer und ihr dreizehn Jahre alter Oldenburgerhengst Augustin. Nach dem Heimturnier in Achleiten war der gestrige O-Grand-Prix der erst zweite Turnierstart des großrahmigen Dunkelbraunen in dieser Saison. Ungeachtet der beeindruckenden Kulisse mit vollbesetzten Zuschauerrängen präsentierte sich Augustin locker und zufrieden, das Paar brachte einen sehr harmonischen Ritt ins Viereck bei dem eigentlich alles gelang, jedoch vielleicht das letzte Risiko fehlte. Zu den Highlights des eingespielten Duos zählten die Traversalen, die Passagen und Pirouetten und auch die Wechsel gelingen nun wieder sicher, wo sich im Vorjahr noch die Fehler häuften. Ein Missgeschick kostete leider wertvolle Punkte, als Augustin in der letzten Trabverstärkung stolperte und in den Galopp einsprang. Mit 74,702 Prozent gab es schließlich Platz sechs im stark besetzten Teilnehmerfeld.

Ein ähnliches Ergebnis wie 2012 erritten Renate Voglsang und ihr vierzehnjähriger Florestan-Sohn Fabriano. Das Paar kam ohne echten Patzer durch die Prüfung, teilweise wurde der Hengst jedoch etwas stark in der Hand was zulasten der Losgelassenheit ging, wenngleich das Duo mit Highlights in den Verstärkungen, der Passage und der Schrittour zu punkten wusste. Hinsichtlich der Bewertung des Rittes zeigte sich das Richtergremium gespalten. Während der dänische Richter bei C, Leif Törnblad, das Paar auf Rang 13 (71,170) wertete, gab es vom Richter bei E, Francis Verbeek-van Rooij (NED), nur Rang 29 (65,319). Schlussendlich wurde es für die heimischen Olympiastarter Renate Voglsang und Fabriano Platz 21 mit 69,383 Prozent.

Sieg für Deutschland im Nationenpreis

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Bereits zum dritten Mal in Folge sicherte sich das deutsche Team den Sieg im Nationenpreis von Aachen. Im Bild (v. r. n. l.): Helen Langehanenberg mit Damon Hill, Fabienne Lütkemeier mit D’Agostino, Anabel Balkenhol mit Dablino und Isabell Werth auf Don Johnson © Kit Houghton / FEI

Bereits zum dritten Mal in Folge ging die CDIO-Mannschaftswertung an das Team aus Deutschland. Die amtierende Weltcupsiegerin Helen Langehanenberg auf Damon Hill, Routinier Isabell Werth auf Don Johnson, Olympiareiterin Anabel Balkenhol auf Dablino und Newcomerin Fabienne Lütkemeier auf D’Agostino erritten in der Soers ein Gesamtergebnis von 232,15 Punkten und setzten sich damit deutlich vor die Konkurrenz aus Dänemark (223,043) und den Vereinigten Staaten (217,298). Ohne die großen Konkurrenten aus Großbritannien und den besten Reitern aus den Niederlanden waren die Gastgeberinnen von vornherein die Favoriten. Dennoch war der Erfolg für die Equipe nicht selbstverständlich. „Es ist eine Ehre für mich hier zu sitzen“, räumte die deutsche Bundestrainerin Monica Theodorescu gleich zu Beginn der Pressekonferenz ein und lobte vor allem die amtierende Deutsche Meisterin Helen Langehanenberg. Die 31-Jährige war die herausragende Akteurin des Dressurwettbewerbs im Deutsche-Bank-Stadion. Mit 81,128 Prozent lieferte sie im Sattel ihres Dunkelfuchshengstes – wenn auch nicht ganz fehlerfrei – das Spitzenresultat des Tages.  „Das genieße ich jetzt. Dann kommt der kritische Blick“, scherzte Langehanenberg und freute sich über den Sieg.

Für die Überraschung des Tages sorgte Teamkollegin Anabel Balkenhol, die sich mit 77,043 Rang zwei hinter Langehanenberg sicherte. Nach einigen Hochs und Tiefs in den vergangenen Jahre gelang es der 41-jährigen Tochter von Reitmeister Klaus Balkenhol endlich einmal das Potential ihres talentierten aber nicht immer ganz nervenstarken 13-jährigen Hannoveranerwallachs Dablino voll auszuschöpfen. „Im Training hat sie diese Leistung schon oft gezeigt“, sagte Bundestrainerin Theodorescu. Jetzt endlich habe sie es auch einmal in der Prüfung abgerufen. Für den Fall, dass das Duo seine ausgezeichnete Verfassung auch im Grand Prix Special am Samstag und in der Kür am Sonntag am bestätigen kann, wäre dies eine deutliche Empfehlung für die bevorstehende Dressur-EM in Dänemark.

Platz drei holte Nathalie zu Sayn-Wittgenstein, der mit ihrem 16-jährigen Wallach Digby ein schöner Ritt gelang für den es 75,638 Prozent von den Richtern gab.

Für Vici Max-Theuer und Andrea John steht der nächste Einsatz bereits heute Abend an, wenn der Grand Prix Spécial der I-Tour auf dem Programm steht. Auch diese Prüfung wird über den Live-Stream von ClipMyHorse übertragen und kann kostenlos über die Webseite des CHIO Aachen oder auf clipmyhorse.tv mitverfolgt werden.

Alle Ergebnisse aus Aachen können Sie hier im Detail nachlesen.