Auch das gebisslose Bosal kann einem Pferd erhebliche Schmerzen zufügen, wenn es nicht mit Bedacht angewendet wird. © FreeReinDesigns - fotolia.com
Der Ingolstädter war bereits im Vorfeld immer wieder durch übertriebene Härte im Umgang mit seinem Pferd aufgefallen. So auch an diesem Tag im August 2012. Zeugenaussagen zufolge habe der Mann seine dreijährige Stute heftig mit Sporen und dem gebisslosen Bosal traktiert – was letztendlich zu einem blutig aufgeschürften Nasenrücken der Stute geführt hatte.
Der Besitzer des Reitstalles nahm diesen Vorfall zum Anlass, um den 26-Jährigen wegen Tierquälerei anzuzeigen. In der Verhandlung gab der Reiter zwar zu, hart geritten zu sein, bestritt aber den zu massiven Einsatz von Hilfsmitteln. Die Sporen habe er als reiterliche Hilfe verwendet, die Zäumung sei ihm wegen Zahnproblemen der Stute von der Tierärztin empfohlen worden. Auch die Wunde habe er sofort versorgt, nachdem er sie bemerkt habe. Dies wurde auch von einigen seiner Zeugen bestätigt.
Allerdings scheint es sich bei diesem Vorfall nicht um eine Ausnahme gehandelt zu haben. Bei einem Lokalaugenschein 15 Tage später, fand die Sachverständige neben Abschürfungen auf dem Nasenrücken der Stute auch Schrunden an deren Maulwinkeln, die von bereits älteren Verletzungen herrührten. Die Sachverständige sprach von einem „erheblichen Leiden“ des Tieres. Zudem stellte sie bei ihren Untersuchungen fest, dass die Stute unter massiven Schmerzen im Halsbereich litt. Diese seien darauf zurückzuführen, dass das Pferd für sein Alter viel zu eng geritten worden sei, so die Gutachterin.
Nach einer zweieinhalbstündigen Vernehmung der Zeugen verurteilte die Amtsrichterin den Reiter zu einer Geldstrafe in Höhe von 1050 Euro. Zu viel, wie der 26-Jährige Deutsche findet. Er erhob Einspruch gegen die Höhe des Tagessatzes – 30 Tagessätze zu zehn Euro wären angemessener.
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