Gut wie nie: Isabell Werth und Bella Rose siegten im WM-Grand Prix mit neuer persönlicher Bestmarke. © Tomas Holcbecher/holcbecher.com
Mit 84,829 Prozent sorgten Werth und Bella Rose für die klare Bestmarke des Grand Prix. Höhepunkte waren vor allem die Piaffen, für die die Richter mehrmals die 10 zückten. Für die erfolgreichste Dressurreiterin wurde an diesem Tag ein Traum wahr. „Das war sehr bewegend, eine Sternstunde, ich hab es sehr genossen. Bella Rose war super fokussiert, sie wollte nichts falsch machen. Das heute war die richtige Antwort auf die Frage ‚Warum Bella Rose und kein anderes Pferd?‘“, erklärte Isabell Werth.
Den Grundstein für den Erfolg hatten Werths Teamkolleginnen Jessica von Bredow-Werndl mit TSF Dalera BB (76,677 Prozent) und Dorothee Schneider mit Sammy Davis jr. (75,062 Prozent) bereits am Mittwoch in der ersten Hälfte des Grand Prix gelegt.
Rothenberger und Cosmo bauten danach mit einem fantastischen Ritt, der 81,444 Prozent bekam, die deutsche Führung weiter aus, bevor Isabell Werth und Bella Rose die Sache endgültig klarmachten. Bundestrainerin Monica Theodorescu war begeistert: „Das war zum Genießen. Dieses Team und diese Aufstellung, es hat einfach alles funktioniert. Ich liebe es, wenn ein Plan aufgeht.“
Das deutsche Dressur-Team hat seinen Titel von 2014 erfolgreich verteidigt.
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Hinter den Deutschen, die es gesamt auf 242,950 Punkte brachten, reihte sich das US-Team mit 233,229 Punkten auf dem Silberrang ein. Deren Top-Duo Laura Graves und Verdades beendeten den Grand Prix mit 81,537 Prozent auf Platz zwei, Kasey Perry-Glass auf Goerklintgaards Dublet (76,739 Prozent) und Adrienne Lyle mit Salvino (74,860 Prozent) komplettierten das starke Team-Ergebnis. Steffen Peters und Suppenkasper lieferten mit 73,494 Prozent das Streicheresultat.
Zum echten Nervenkrimi entwickelte sich das Duell um Platz drei zwischen Großbritannien und Schweden. Und obwohl Schwedens Schlussreiter auf seiner Well Done de la Roche mit starken 78,199 Prozent den viertbesten Ritt ins Viereck brachte, reichten die 229,456 Punkte in der Gesamtwertung letztlich nicht für eine Teammedaille.
Die ging an die britische Mannschaft, die eindrucksvoll unter Beweis stellte, dass sie auch in der Ära nach Wunderpferd Valegro zur Weltspitze gehört. Für den Topscore in den britischen Reihen sorgte einmal mehr Charlotte Dujardin, die nach ihrem Superstar Valegro diesmal auf das jüngsten Pferd des Turniers setzte: die erst neunjährige britische Hannoveranerstute Mount St John Freestyle. Dass es für sie das erste Jahr in der höchsten Dressurklasse ist, ließ sich die Fidermark-Donnerhall-Tochter bei ihrer Championatspremiere kaum anmerken. Das wurde auch in der Bewertung deutlich: 77,764 Prozent, Platz fünf. Selbiges gilt für ihren Stallkollegen, den zehnjährigen Hawtins Delicato, der unter Dujardings Trainer und Mentor Carl Hester bei seinem ersten Championatsantritt satte 77,283 Prozent anschrieb. Zusammen mit den 74,581 Prozent von Spencer Wilton und Supernova (Streichergebnis Emile Faurie auf Dono di Maggio mit 72,795 Prozent) schafften die Briten nach WM-Silber 2014 erneut den Sprung aufs Podest.
Am Freitag geht es im Grand Prix Spcial um die ersten Einzelmedaillen. Startberechtigt sind die besten 30 Paare aus dem Grand Prix. Der Startschuss für den Spécial fällt um 16.30 Uhr (MEZ).
Alle Ergebnisse im Detail können Sie hier nachlesen