Dressur

Dressur-Sichtung Weikersdorf: Siegreiches Comeback von Jacqueline Toniuttis Stradivari

Ein Artikel von Pressemitteilung | PS | 28.02.2022 - 12:11
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Jacqueline Toniutti und Stradivari gewannen bei ihrem Comeback beide Grands Prix in Weikersdorf. © Istvan Lehoczky

Elf Paare stellten sich am Samstag dem ersten Sichtungsbewerb der Großen Tour, einem Grand Prix. Sieben von ihnen verließen das Viereck mit positivem Sichtungsergebnis, eines sorgte dabei für besonderes Aufsehen. Jacqueline Toniutti und Stradivari. Der Bayerische Wallach hatte 2018 sein Debüt auf internationalem Parkett gegeben und seiner Reiterin in Folge viele gute Ergebnisse, darunter drei Siege auf Jungpferde- und Kleine-Tour-Niveau beschert. Die vielversprechende Karriere legte 2019 eine Vollbremsung ein, als sich der Wallach eine schwere Verletzung zuzog, die eine Rückkehr in den Sport zunächst als unmöglich erscheinen ließ. Im Rahmen des Sichtungs-Wochenendes bewiesen Toniutti und der Stockholm-Nachkomme, dass sie nicht nur zurück sind, sondern dass man sie unbedingt auf der Rechnung haben sollte. Bereits am Freitag entschieden die beiden mit über 72 % den Grand Prix für sich. Es war Stradivaris erster Grand-Prix-Start überhaupt. Im Sichtungsbewerb am Samstag bestätigten sie ihre Topform und entschieden den Bewerb mit 71,740 % und großem Respektabstand auf das weitere Teilnehmerfeld für sich. „Ich bin einfach nur unglaublich stolz auf Stradivari und habe so eine Ehrfurcht vor ihm, wie toll er für mich kämpft und alles richtig machen will. Er war von der Kraft her schon etwas am Limit, aber trotzdem gibt er alles und noch mehr“, sagt Toniutti nach ihrem Ritt.

Der zweite Platz ging an den Burgenländer Peter Gmoser mit Banderas. Das Duo war im Jahr 2017 zum letzten Mal international am Start. 2022 könnte sich die lange Turnierabstinenz ändern, denn mit 68,480 % schafften Gmoser und der Barclay-Nachkomme locker den Sprung über die für die Sichtung erforderliche Hürde in Form von 66 % für internationale Turniere in Österreich bzw. 67 % für Starts im Ausland. Insgesamt beendeten sieben Teilnehmer:innen den Grand Prix mit über 67 % und schlossen die Sichtung damit positiv ab.

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Peter Gmoser und Foreman MJ dominierten die Bewerbe der Kleinen Tour.
© Istvan Lehoczky

Gmoser domniniert Kleine Tour

Die mit Abstand meisten positiven Sichtungsergebnisse wurden in der Kleinen Tour erzielt. Hier gab es  zwölfmal grünes Licht  für eine internationales Turnierteilnahme. Allen voran für Peter Gmoser, der in dieser Klasse den zehnjährigen Foundation-Nachkommen Foreman MJ vorstellte. Das Duo überzeugte bereits im ersten Sichtungsbewerb am Samstag mit über 73 %. Auch am Sonntag blieb Gmoser ungeschlagen, diesmal mit einer Wertung von über 71 %.

Go für U25-Reiter:innen Artner, Frick und Francz

In der U25-Klasse wurde die Sichtung über eine Intermediaire II am Samstag sowie einen U25-Grand-Prix am Sonntag entschieden. Drei Reiter:innen konnte sich dabei für internationale Starts empfehlen. Einer von ihnen ist der für das Kärntner Team Gut Muraunberg reitende Florian Artner. Der 22-Jährige vertritt Österreich bereits seit dem Jahr 2018 auf internationalen Turnieren. Er stellte den KWPN-Wallach Atomic vor, der international ebenfalls kein unbeschriebenes Blatt ist. Der Florencio-Nachkomme gewann im Herbst 2021 noch die CDI3* Grand Prix Kür in Hagen unter seiner Besitzerin Franziska Fries. Nun hat Artner im Sattel des 17-jährigen Rappen Platz genommen. Bereits am Samstag erreichten die beiden über 68 %, mussten sich aber noch knapp von Jonas Frick und Juno geschlagen geben. Im U25-Grand-Prix am Sonntag gelang ihnen erneut eine gute Prüfung, die sie mit über 68 % beendeten. Mit einem Schnitt von 68,247 % schlossen sie die Sichtung positiv ab. „Ich bin sehr zufrieden mit beiden Ritten. Besonders in Piaffe und Passage und im starken Galopp gibt Atomic mir ein unglaubliches Gefühl. Ich bin wahnsinnig happy, dass ich von Franziska Fries die Möglichkeit bekommen habe, ihr Ausnahmepferd reiten zu dürfen. Wir haben noch genug Luft nach oben, werden weiter an der Feinabstimmung arbeiten und versuchen, bei den folgenden Starts meine Ergebnisse zu toppen. Mein Ziel ist es, mit Atomic internationale Erfolge zu sammeln und natürlich wäre es mein großer Traum auf der Europameisterschaft im Sommer in Ungarn zu reiten“, sagt Artner.

Der Sieger der Intermediaire II am Freitag und Samstag, Jonas Frick, erreichte mit Hannoveranerstute Juno am Sonntag 66,744 %. Das routinierte Duo, das im Jahr 2020 an der Europameisterschaft für Junge Reiter teilgenommen hatte, erreichte einen Schnitt von 67,675 %. „Heute war leider die Luft etwas draußen, weil Juno schon seit drei Tagen brav geht. Deshalb sind uns ein paar Fehler passiert, was schade ist, weil es eine schöne Prüfung war. Ziele für heuer sind die gute Absolvierung der internationalen Turniere, und dass wir uns für die Europameisterschaft für das Team qualifizieren können“, resümierte Frick.

Die Oberösterreicherin Sophie Marlene Francz landete mit Der Romantiker an beiden Tagen auf dem dritten Platz. Mit einem Durchschnitt von 65,843 % ist sie für internationale Starts im Inland gesichtet.

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Florian Artner und Atomic haben ihre Starterlaubnis für internationale Turniere in der Tasche.
© Istvan Lehoczky

Nachwuchs sichtet am kommenden Wochenende

Das High Class Horse Center im niederösterreichischen Weikersdorf war erstmals Veranstlater einer Dressur-Sichtung - und darf am kommenden Wochenede gleich noch einmal den Gastgeber spielen. Denn in diesem Jahr wird an zwei Wochenenden gesichtet. Nach den Reiter:innen der GroßenTour, Mittleren Tour und Kleinen Tour sowie der U25-Klasse sind von 4. bis 6. März die Nachwuchsklassen dran.

Alle Ergebnisse der ersten Sichtungwoche finden Sie hier.

Positiv gesichtete Paare

Große Tour
Jacqueline Toniutti / Stradivari (ST) 71,740 %
Peter Gmoser / Banderas (B) 68,480 %
Anna Kleindienst-Jilly / El Ganador (W) 67,940 %
Stefan Lehfellner / Deliza (OÖ) 67,440 %
Lisa Wernitznig / Quintus (OÖ) 67,420 %
Lisa Maria Pfuisi / Aventurin (OÖ) 67,040 %
Bettina Kendlbacher / Don Alfredo (ST) 67,020 %

Kleine Tour
Peter Gmoser / Foreman MJ (B) 72,303 % (73,070 % & 71,535 %)
Helene Grabenwöger / Der Fuchs (NÖ) 69,869 % (69,737 % & 70,000 %)
Dominique Aschauer / DAG’s Delisha Jigulina (NÖ) 68,421 % (68,289 % & 68,553 %)
Anna Kleindienst-Jilly / Duke Dorincourt K (W) 67,873 % (67,851 % & 67,895 %)
Ute Berger / Donatio Magnificus (ST) 65,022 % (66,842 % & 63,202 %)
Jacqueline Toniutti / Rothstein (ST) 66,557% (66,798 % & 66,316 %)
Daniela Schachenhofer / Fürst Friedrich (W) 65,636 % (66,316 % & 64,956 %)
Walter Seidl / Dante’s Creek (NÖ) 65,066 % (66,096 % & 64,035 %)
Alina Mück / Einstein M (W) 66,535 % (65,877 % & 67,193 %)
Elena Erbstein / Larifari (NÖ) 65,439 % (65,614 % & 65,263 %)
Sabine Panis / Welpere (NÖ) 65,571 % (64,518 % & 66,623 %)
Sanni Reichard / Estefania LH (NÖ) 65,878 % (64,737 % & 67,018 %)

U 25
Florian Artner / Atomic (K) 68,247 % (68,237 % & 68,256 %)
Jonas Frick / Juno (W) 67,675 % (68,605 % & 66,744 %)
Sophie Marlene Francz / Der Romantiker (OÖ) 65,843 % (66,500 % & 65,186 %)