Dressur

Weltcup-Finale Omaha: Jessica von Bredow-Werndl gewinnt Grand Prix

Ein Artikel von fn-press | Red. | 06.04.2023 - 10:16
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Jessica von Bredow-Werndl und Dalera wurden ihrem Favoritenstatus gerecht.
© FEI/Richard Juilliart

„Dalera ist in Topform, fühlt sich toll an und hatte heute vielleicht etwas zu viel Energie“, sagte Jessica von Bredow-Werndl (GER), die mit 79,922 % den Grand Prix für sich entschied. Zwei kleine Fehler kosteten das Paar  Punkte: „Dalera ist beim Einreiten leider nicht stehen geblieben, das war sehr teuer und im versammelten Schritt wollte sie an der Mitte der kurzen Seite schon loslegen. Ich konnte die Prüfung insgesamt nicht so ausreiten, wie ich es gewollt hätte – sie war sehr an und hatte sehr viel Power. Dass sich ihre Topform noch nicht in den Punkten niedergeschlagen hat, ist natürlich schade, aber Freitag ist eine neue Prüfung und dann greifen wir neu an“, sagte Jessica von Bredow-Werndl nach ihrem Ritt. Ihre Devise, wenn es nicht ganz so läuft wie geplant: „Loslassen. Vom Skirennen früher kenne ich Situationen, in denen der erste Lauf nicht so gut war. Im zweiten Lauf wurde es dann immer besser.“

Die 37-Jährige ist als Titelverteidigerin nach Omaha gekommen – 2022 hatte sie das Weltcup-Finale in Leipzig für sich entschieden. Es war ihr letztes Turnier vor der Babypause, im August hat sie Tochter Ella zur Welt gebracht. „Ich wollte nach der Geburt so schnell wie möglich wieder reiten. Wenn man für etwas brennt, will man so schnell wie möglich zurückkommen. Ich bin meinem Team und meiner Familie sehr dankbar, dass sie mich dabei so unterstützen.“

Für Isabell Werth ist Omaha ist das 24. Weltcup-Finale. 2017 hatte sie hier mit Weihegold bereits einen ihrer fünf Finalsiege erritten. „Omaha ist einer der besten Veranstaltungsorte. Hier ist alles nah zusammen, trotzdem gibt es genug Platz für die Pferde“, sagte sie. Voll des Lobes war sie auch für den 13-jährigen DSP Quantaz, der sich im Grand Prix energetisch, aber fokussiert präsentierte und 77,485 % von den Richter:innen erhielt. „Ich hatte nicht erwartet, dass es so gut laufen würde. In unserem Training hier war er noch recht aufgeregt und abgelenkt. Im ersten Warm-Up liefen noch Bauarbeiten und ich musste einfach schauen, wie es wird. Ich bin deshalb total happy, dass das ohne große Fehler geklappt hat.“ Quantaz hat von ihrer Weltcup-Erfahrung profitiert: „Heute war so ein Tag, an dem ich ihm Sicherheit gegeben habe. Ich wusste, wo ich etwas mehr riskieren kann und wo ich mehr warte. Das hat gut geklappt und der Plan für die Kür am Freitag ist, dass es genauso ruhig klappt." 
 

Skodborg Merrald und Zepter mit Fehlern Dritte

76,165 % lautete die Wertung des besten nicht deutschen Paares im Feld, Nanna Skodborg Merrald (DEN) und Blue Hors Zepter. Platz zwei wäre durchaus möglich gewesen, doch dazu passierten heute zu viele Fehler, vor allem die verpatzten zweifachen Wechseln kostete viele Punkte, sodass sich Merrald hinter Werth einreihen musste. Die Dänin gab sich dennoch zufrieden. "Ich glaube, das war heute einen wirklich guter Ritt. Es gab einige teure Fehler, ich wollte etwas mehr als üblich, weil ich dachte, ich könnte hier und da einige Dinge verbessern, und dann wurde er ein bisschen spannig im Galopp, was die zwei Fehler verursachte - in den Zweierwechseln und vor der ersten Pirouette - aber ich bin sehr zufrieden mit ihm. Er fühlte sich gut an, durchlässig und zufrieden, das war großartig!", so Merrald.

Dass sie den 15-jährigen Wallach erst seit kurzem kennt, machte das heutige Ergebnis noch beeindruckender. „Ich reite ihn erst seit Dezember, also nur drei volle Monate und das ist erst unsere dritte Show zusammen – wir haben nur zwei Quali-Turniere absolviert und dann der heutige Start! Ich genieße idie Ritte mit ihm unheimlich, zwische uns stimmt die Chemie und ich denkie, das ist eine gute Basis, umd araus etwas zu machen“, fügte sie hinzu.
 

Klimke starke Vierte

Ohne große Fehler im Grand Prix präsentierten sich auch Ingrid Klimke und der Hannoveraner-Hengst Franziskus FRH. „Franz hat mir sehr gut zugehört. Wir hatten die Tage vor dem Grand Prix die Möglichkeit, in der Halle zu reiten und das Warm Up war auch schon mit Zuschauern. Das war von Vorteil für uns und Franz hat sich ganz wohl gefühlt.“ 75,543 Prozent bedeuteten Rang vier für das Paar aus Münster.


Dinja van Liere und Hermes out

Große Chancen auf zumindest eine Top-Platzierung hatte man im Vorfeld den niederländischen Doppel-WM-Bronzemedaillengewinnern Dinja van Liere und Hermes zugerechnet. Doch die beiden werden im Rennen um den Titel keine Rolle spielen. Hermes wurde vom Start zurückgezogen. "Das Pferd war heute nicht 'fit to compete'", erklärte die Niederländerin Iris Boelhouwer. "Das Wohlergehen des Pferdes hat oberste Prioriät, aus Respekt dem Pferd gegenüber haben wir ihn zurückgezogen."  

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