Dressur

Achleiten: Überlegener Sieg für Victoria Max-Theurer und Abegglen im Spécial

Ein Artikel von Pressemitteilung CDI Achleiten | Redaktion | 17.06.2024 - 10:21
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Victoria Max-Theurer und Abegglen präsentierten sich beim Heimturnier in Achleiten stark mit zwei Siegen.
© Alice Benes Fotografie

Wie schon im Grand Prix gab es auch im Spécial kein Vorbeikommen an Victoria Max-Theurer und Abegglen FH NRW. Das Duo wurde mit 72,617 % bewertet. Ich Achleiten richteten in den Grand Prix-Touren ausschließlich Fünfsterne-Richter, darunter mit Michael Osinski (USA) und Susanne Baarup (DEN) zwei, die auch in Paris zum Einsatz kommen werden. "Ich bin sehr, sehr zufrieden mit Abegglen. Er war konzentriert und hat gut auf mich gehört. Der Fehler auf der Mittellinie geht auf meinen Reiterhelm, da war ich nicht flott genug im Kopf die Wechsel entsprechend vorzubereiten. Das war ein bisschen ein Folgefehler. Die zweite Pirouette ist dann wieder gut gelungen, Gott sei Dank. Die haben wir noch gerettet. Aber der Rest wird immer besser, da sind wir auf einem sehr guten Weg", analysierte Victoria Max-Theurer nach ihrem Ritt.

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Vici Max-Theurer © Alice Benes Fotografie

Als nächstes stehen für die 38-Jährige die Vorbereitungen auf ihre mögliche 5. Olympiateilnahme im Fokus. „Jetzt ist für uns erst einmal vor allem viel Organisatorisches zu tun. Die Planung mit allem Drum und Dran. Aber Abegglen bekommt jetzt einmal seine wohlverdiente Pause. Dann werden wir uns konzentriert vorbereiten.“

Auf Platz 2 landete die Schweizerin Charlotte Lenherr, die 68,723 % für ihre Runde mit Sir Stanley W bekam. Nach Rang 4 im Grand Prix am Vortag dürfte sie das Rennen im eidgenössischen Kampf ums Olympia-Einzelticket geschafft haben. Dritte, wie im Grand Prix, wurde die Deutsche Lisa Müller mit Gut Wettlkam’s Zonik Hit OLD (67,872 %).

Österreichs Dressur-Team im Ausfallspech: Wer fährt nach Paris?

Eigentlich hätte Achleiten die große Entscheidung über die Aufstellung des rot-weiß-roten Dressurteams für Olympia bringen sollen, doch nach mehreren Ausfällen bei Pferden und Reitern stellten sich letztlich nur Victoria Max-Theurer mit Abegglen und Topas sowie Stefan Lehfellner mit Roberto Carlos dem direkten Vergleich. Während Max-Theurer mit beiden Pferden überzeugen konnte, blieben Lehfellner und sein Rappe im Grand Prix am Freitag deutlich unter ihren Möglichkeiten. Das Paar kam nach einem dicken Patzer in der Piaffe-Passage-Tour nur auf knapp mehr als 65 %. Wer wird bei den Spielen also für Team Austria reiten? „Zum Glück handelt es sich bei den betreffenden Pferden (Florian Bachers Fidertraum und Christian Schumachs Te Quiero, Anm.) um Kleinigkeiten. Beide werden nach kurzen Pausen das Training Richtung Paris wieder aufnehmen können. Wir haben noch 40 Tage bis zur Eröffnung der Olympischen Spiele, 44 Tage bis zum ersten Olympischen Dressurbewerb. Das Wichtigste ist, dass drei top-fitte Pferde und Reiter am Tag X am Start stehen. Da gehört immer auch ein bisschen Glück dazu", blickt OEPS-Präsidentin Elisabeth Max-Theurer zuversichtlich in Richtung Paris.

Was die Erwartungen betrifft, ist die Dressur-Olympiasiegerin von 1980 gewohnt zurückhaltend: „Die Top-10-Nationen kommen in den Olympischen Grand Prix Spécial – ich weiß, dass sich unser Team das als Ziel gesetzt hat. Ich weiß aber auch, dass das immer von Tagesverfassung, den Bedingungen vor Ort und vielen anderen Faktoren abhängt. Mir als Präsidentin des Österreichischen Pferdesportverbandes und Vizepräsidentin des Österreichischen Olympischen Comités liegt immer zuallererst das Wohl der Pferde am Herzen – ohne unsere Sportpartner wären wir Reiter nichts. Also freue ich mich immer, wenn Team Austria vorbildlich auftritt und für Werte wie sportliche Fairness und Horsewelfare steht. Fernab von Resultatlisten ist es dieses sportliche Verhalten, das für mich am meisten zählt!“

Kür-Sieg für Laura Strobel und Valparaiso

Die 4*-Kür am Sonntag ging ohne österreichische Beteiligung über die Bühne. Der Sieg ging an Gestüt-Vorwerk-Bereiterin Laura Strobel (GER) und auf dem Max-Theurer-Pferd Valapraiso (76,165 %) vor den Schweizerinnen Andrina Suter mit Fibonacci (74,495 &) und Charlotte Lenherr mit Gentleman (74,125 %).

Young Rider: Doppelsieg für Bodyguard und Jöbstl

Nach der Team-Prüfung am Freitag gewann das Duo Florentina Jöbstl und Bodyguard auch die Einzelwertung. Diesmal gab es 71,147 % für den gelungenen Ritt.

„Es hat sich auch heute wieder sehr gut angefühlt, wir hatten viele Höhepunkte und ich freu mich, dass wir uns im Viereck so gut verstehen“, sagte die 18-jährige Florentina Jöbstl, die am Montag die Matura im Wiener Privat-Gymnasium Maria Regina erfolgreich absolviert hat. „Jetzt kann ich mich voll auf die Heim-Euro in St. Margarethen konzentrieren, es ist ja mein erstes Jahr in der höheren Altersklasse, da bin ich sehr froh, dass der Umstieg so gut geklappt hat.“

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Leon Aschauer, Florentina Jöbstl und Oskar Ochenshofer © Alice Benes Fotografie

Wie am Vortag holte Leon Aschauer mit seinem Formidable (69,914 %) Platz 2. „Es ging heute schon beim Abreiten viel besser als gestern. Formidable ist hier in Achleiten immer sehr umweltorientiert. Es ist wunderschön hier im Schlosspark zu reiten, aber meinen Wallach sie die Büsche und Holztribünen scheinbar zu nahe am Viereck. Aber heute ist er sehr schön bei mir geblieben. Ich bin sehr froh, dass wir abgeliefert haben“, sagt der 21-Jährige, der in Wien Wirtschaft und Sozialwissenschaften studiert. „Am 24. Juni habe ich meine Abschlussklausur und dann ist es nicht mehr lang zur Euro in Kärnten. Darauf freuen wir alle uns schon sehr.“

Von 16. bis 21. Juli finden die Europameisterschaften Young Rider & U25 Dressur daheim in St. Margarethen bei Wolfsberg an.

U25: Doppelsieg für Elastico und Jöbstl

Florentinas älterer Bruder Paul Jöbstl fixierte am Samstag den Doppelsieg in der U25-Tour. Den Grand Prix gewann der 21-Jährige auf seinem Elastico mit 70,102 %. Damit war er der einzige im gesamten Starterfeld, der die 70er-Marke knackte. „Ich hatte heute ein sehr gutes Gefühl während der gesamten Prüfung und bin auch sehr stolz auf die Wertnote, die wir, trotz einiger kleiner Ungenauigkeiten, erzielen konnten. Im Hinblick auf die Euro habe ich etwas Neues probiert, um damit in die höheren 70er aufzusteigen! Ich möchte mich in der Verbindung Hand-Maul verbessern, damit das noch harmonischer wird. Vorallem dass ich in der Piaffe-Passage-Tour den einen oder anderen Punkt herausholen kann.“ Machen wird das Paul Jöbstl weiterhin unter der Leitung von Victoria Max-Theurer hier in Achleiten. „Die halbe Woche bin ich hier bei Vici, um fleißig zu trainieren. Hier bin ich in den besten Händen!“

Neben Jöbstl reihten sich Jazmin Yom Tov (HUN) mit For Joy (67,718 %) und
Teamkollegin Chiara Pengg mit Dorincourt (67,103 %) auf den Podestplätzen ein.

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Paul Jöbstl und Elastico © Alice Benes Fotografie

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© Alice Benes Fotografie

Zajic entscheidet Junioren-Finale für sich

Zum Auftakt der internationalen Junioren-Tour für Jugendliche bis 18 Jahre stand am Samstag die FEI Junior Team Competition am Programm. Es wurde zum engen Rennen an der Spitze, das mit 69,727 % und einem Vorsprung von 0,363 Punkten an das polnische Duo Veronica Pawluk und Fallete OLD ging. Auf Platz zwei und drei folgte Österreichs Isabella John mit ihren Pferden Heldgard’s Accoya (69,364 %) und FBW Final Result (68,757 %).

Die bald 18-jährige Tochter der österreichischen Olympia-Reservereiterin in Athen 2004 Andrea John, war trotz des knappen Rückstands mit ihrer Schimmelstute Heldgard’s Accoya sehr zufrieden: „Ich weiß, wo ich die Punkte verschenkt habe, beim letzten Einreiten. Aber sonst bin ich sehr, sehr zufrieden. Da war ganz viel blindes Verständnis, die Stute hört auf mich – das ist ein Match! Jetzt freue ich mich aufs Finale morgen und nehme mir vor nicht zu viel an die Euro zu denken, damit ich nicht die Nerven verliere.“  

Am Sonntag stand vor der Musik-Kür dan die Einzelprüfung der Junioren auf dem Programm. Und diesmal ging der Sieg mit mehr als 70 Prozent an Österreichs Katharina Zajic mit Fidelio (70,706 %).

Abermals 2. wurde Isabella John, diesmal mit FBW Final Result (69,206 %). Das polnische Duo Veronica Pawluk und Fallete OLD folgte mit 69,76 % auf Platz 3.

Katharina Zajic lobte nach der Siegerehrung ihren 13-jährigen Wallach: „Ich bin voll zum Reiten gekommen und wir haben uns super abgestimmt. Es hat heute einfach ganz gepasst. Es ist eine super Atmosphäre hier im Schlossparkviereck, wir haben uns sehr wohl gefühlt. Er war so fokussiert, ihm ist egal was rundherum passiert, er konzentriert sich und macht das, was ich ihm sage – das ist seine Stärke!“

Alle Ergebnisse im Detail gibt es hier.