Erste Dressursichtung 2024 mit spannenden Debüts

Die Reitsportakademie Mühleck im steirischen Gössendorf südlich von Graz ist 2024 Gastgeber dreier wichtiger Dressurturniere. Den Auftakt machte von 1. bis 3. März die erste Dressursichtung, bei der Paare aller Altersklassen um die Starterlaubnis für internationale Turniere reiten.

In der Großen Tour haben acht Kombinationen ihr Glück versucht, fünf haben sich die Erlaubnis für internationale Turniere abgeholt, drei dürfen dank ihrer Ergebnisse auch im Ausland starten. Für die beste Wertung im Grand Prix sorgte Timna Zach (ST) im Sattel ihres Farant. Das Paar schrieb 69,82 % an. Damit hatten sie die nötige Wertung (mind. 67 % für int. Turniere im Ausland, mind. 66 % für int. Turniere in Österreich) locker erreicht, sodass ein weiterer Start im Grand Prix Spécial nicht mehr erforderlich war. Das machte den Weg frei für die Grand-Prix-Zweiten, Juliane Jerich (ST) und die elfjährige Hannoveraner Fuchsstute Quater Girl. Nach 67,74 % am Samstag verließen sie am Sonntag das Viereck mit der Tagesbestwertung: 68,314 %. Ihre nächsten Auslandsstarts darf auch Franziska Fries (NÖ) mit ihrem zwölfjährigen Oldenburger Dedale de Hus planen. Das Paar verfehlte im Grand Prix mit 66,46 % noch die erforderlichen 67 %, doch im Spécial fiel die Hürde dann: 67,235 % bescherten ihnen bei dieser Gelegenheit Platz zwei in dieser Prüfung.
 

Mittlere und Kleine Tour

Das Starterfeld der Mittleren Tour war mit nur zwei Teilnehmer:innen höchst überschaubar, leider verpassten beide Paare die angestrebten 65 bzw. 66 % im Durchschnitt aus Inter A und Inter B deutlich. Dafür war die Ausbeute in der Kleinen Tour mit zehn positiven Sichtungsergebnissen umso erfreulicher. Als bestes Paar in dieser Klasse erwiesen sich Theresa Rhomberg-Rochelt (V) und der neunjährige Westfale D Rex RR. Im St. Georg mussten sich die beiden mit 70,789 % noch knapp dem Salzburger Duo Christian Lanterdinger und Fine Design S geschlagen geben, die mit 70,921 % aus dem Viereck kamen. In der Inter I hatten Rhomberg-Rochelt und ihr Don Nobless-Sohn mit 69,912 % dann aber klar die Nase vorne vor Lanterdringer und Fine Design (68,86 %) auf Platz zwei.

U25

Auch in der Altersklasse U25 bedarf es zumindest 65 % im Durchschnitt aus beiden Sichtungsbewerben, um international starten zu dürfen. Für Auslandsstarts sind 66 % erforderlich. Diese Vorgaben konnte in Gössendorf einzig die Steirerin Corinna Gebhard erfüllen. Mit 65,711 % und 66,581 % erzielte sie im Durschnitt 66,146 % und hat damit grünes Licht für Auslandsturniere. Unter dem Sattel hatte die 20-jährige Gebhard bei dieser Gelegenheit den erfahrenen KWPN-Wallach Chico, der unter Timna Zach von 2018 bis 2021 im Grand-Prix-Sport unterwegs war. Nun soll der inzwischen 17-jährige Fuchs seiner neuen Reiterin dabei helfen, in der U25-Klasse Fuß zu fassen.

Junge Reiter

Mit einer hohen Qualitätsdichte überzeugte das Starterfeld in der Altersklasse Junge Reiter (U21). Von den insgesamt acht angetretenen Paaren erhielten sieben ihre internationale Starterlaubnis, fünf von ihnen dürfen dafür auch ins Ausland reisen. Mit einem Durchschnittsergebnis von 68,618 % erwiesen sich Anna Schwarzmüller-Kröpfel (OÖ) und der achtjährige Fürst Charmeur PS als bestes Paar. Fürst Charmeur von Fürstenball x Charmeur ist für Oldenburg gekört, inzwischen jedoch Wallach. Sein Turnierdebüt gab das Duo Anfang Februar in Stadl-Paura, bei der Sichtung in Gössendorf wurden es ein dritter Platz (67,928 %) und ein Sieg (69,254 %) für die beiden, die die erforderlichen 66 % für int. Auslandsstarts damit souverän in der Tasche haben.

Ein mit Spannung erwartetes Debüt gaben außerdem Fanny Jöbstl (ST) und der zwölfjährige Danieli VMT. Gleich seine erste Prüfung gewann das Duo mit 69,868 % souverän, in der U21-Einzelaufgabe konnten sie diesen Erfolg nicht wiederholen und wurden mit 66,140 % „nur“ Vierte. Grünes Licht für Auslandsstarts gab es mit diesen Ergebnissen aber trotzdem locker.

Junioren

Von 18 angetretenen Paaren erzielten 8 ein positives Sichtungsergebnis bei den Junioren, 6 haben sich die Freigabe für Auslandsstarts erritten. Am meisten überzeugen konnten die Niederösterreicherin Hanna Loos und ihr Westfale Franz Silbercurl. Sie erzielten mit 68,2315 % die beste Durchschnittswertung aus beiden Sichtungsbewerben und haben damit die Erlaubnis für ihr internationales Debüt. Gut unterwegs war außerdem Anna Bruckberger (W), die heuer ihre erste Saison als Juniorin bestreitet. Mit Fairytale Dream hat sie dafür auch eine neue vierbeinige Partnerin unter dem Sattel. Seit Mitte des Vorjahres sind die beiden schon auf nationaler Ebene turniermäßig unterwegs, mit einem durchschnittlichen Sichtungsergebnis von 67,729 % werden sie in Kürze wohl auch international zu sehen sein.

Jugend

Die Jüngsten bei der Sichtung lieferten die besten Ergebnisse ab. Alle drei Bewerberinnen in der Altersklasse Jugend erzielten im Durchschnitt über 70 Prozent, über zwei Siege durfte sich an dieser Stelle Hannah-Katharina Dearing-Schumach freuen. Die Tochter von Stephanie Dearing und Christian Schumach stellte Sanibel vor, die auf Children- und Junioren-Niveau ja bereits ein alter Hase ist. Auf dem Rücken der inzwischen 18-jährigen Stute war Lilli Ochsenhofer 2015 in Vidauban zu Children-EM-Bronze geritten, später ebnete sie Lillis Bruder Oskar Ochsenhofer den Weg in den Dressursport, der sie bis 2022 in Juniorenbewerben vorstellte.

Gute Runden zeigten auch die übrigen beiden Children-Paare, Florentina Stache (NÖ) auf Quiara und Clara Enayati (OÖ), die mit dem 14-jährigen Beautiful Day, der 2023 zusammen mit Anna Bruckberger bei der U14-EM Kronberg am Start war, ebenfalls ein international erfahrenes Pferd an ihrer Seite hat.