In Basel ritten Bettina Kendlbacher und Broadmoars Don Alfredo AWÖ zu einem neuen Personal Best. © holcbecher.com
Mit 37 Zählern auf dem Weltcup-Punktekonto liegt Bettina Kendlbacher derzeit auf Rang 13 der Westeuropa-Liga. Nur die besten 9 dürfen am Finale teilnehmen, pro Nation sind maximal drei Reiter:innen startberechtigt. Für Deutschland bedeutet diese Regelung die Qual der Wahl, denn aktuell rangieren fünf deutsche Reiter:innen unter den Top 9.
Der Andrang auf ein Finalticket ist nicht nur aus deutscher Sicht groß. Gerade einmal zehn Punkte trennen aktuell die Plätze 8 bis 17, sodass auf den letzten Metern ein spannender Schlagabtausch zu erwarten ist.
In greifbarer Nähe
Obwohl eine Finalteilnahme in ihrer Weltcup-Debütsaison in greifbarer Nähe liegt, will sich Bettina Kendlbacher keinen Druck machen. „Zu Beginn der Saison hätte ich mir niemals träumen lassen, dass sich auf einmal der Gedanke ans Weltcup-Finale in meinem Hinterkopf befindet. Wer mir das hier vor ein paar Jahren prophezeit hätte, den hätte ich schon für ein bisschen verrückt erklärt. Aber ich möchte mir nie diesen absoluten Druck machen, dass ich dies oder jenes in einem Jahr erreichen muss. Ich weiß, dass einige meiner Reiterkollegen auf diese Weise hocherfolgreich sind, aber bei mir war immer eher das Gegenteil der Fall. Mit etwas weniger Druck dagegen gelangen wir dorthin, wo wir jetzt sind. Für mich ist es ein gigantisches Gefühl, vor einer Kulisse wie Stuttgart und zuletzt Basel zu reiten“, bleibt Bettina Kendlbacher bescheiden.
Ihr Broadmoars Don Alfredo AWÖ ist jedenfalls bereit für alles. „Don Alfredo hat mit all seinem Angeber-Gehabe und der riesengroßen Lust, sich zu präsentieren, überhaupt keine Angst vor der Kulisse. Er macht sich nicht klein wie manche anderen Pferde, sondern richtig groß. Das habe ich jetzt immer wieder erleben dürfen.“
Wie groß sich der kompakte Don Alfredo machen kann, hat der charmante Fuchs zuletzt bei der Etappe in Basel gezeigt. Dort tanzte das Paar zu 74,81 % und Platz 9 in einem Weltklasse-Starterfeld. „Für mich ist das der absolute Wahnsinn! Alles, was jetzt in Sachen Weltcup noch kommt, ist eine Zugabe. Wir werden sehen, was bei den verbleibenden Startmöglichkeiten zur Qualifikation noch möglich ist. Mir ist vor allem wichtig, dass wir unser Allerbestes geben. Und dann sehen wir, wozu es am Ende reicht. Zum Weltcup-Finale in Basel wollen viele.“
Rückkehr nach Neumünster
Ebenfalls in Neumünster am Start ist Katharina Haas. 2024 hatte die Oberösterreicherin mit ihrer Westfalen-Stute Let It Be hier ihr Weltcup-Debüt gegeben und großes Lob für ihre harmonischen Ritte eingeheimst. Das Paar hatte mit 73,930 % ein neues Personal Best erzielt und war auf Platz 13 geritten. Aktuell rangiert Haas im Weltcup-Ranking auf Platz 27 mit 24 Punkten.
Zeitplan: Wann wird es spannend?
Der Grand Prix, die Qualifikation für die Kür, steht in Neumünster am Samstag ab 8 Uhr auf dem Programm, der Freestyle geht am Sonntag ab 10 Uhr in Szene.
Start- und Ergebnislisten finden Sie hier.