Dressur

Erste Dressursichtung 2025: Nachwuchs im Aufwind

Ein Artikel von Redaktion | 17.03.2025 - 14:55
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Bestes Paar in der U25-Klasse: Felicita Simoncic und Four Legends © Alice Benes Fotografie

Auch wenn das Wetter nicht mitspielte und mit Regen und Kälte aufwartete, lieferte die erste Dressursichtung des Jahres im Ebreichspark viel Grund für zufriedene Gesichter. „Wir hatten perfekte Bedingungen – die Böden, die Unterbringung der Pferde, die Gastro, es war alles wirklich super. Das schlechte Wetter haben wir eigentlich gar nicht mitbekommen“, lobt Bundesreferentin Dr. Ursula Barth.

Nicht nur die Bedingungen gaben Anlass zur Freude, auch den gezeigten Leistungen war viel Positives abzugewinnen – vor allem in den Nachwuchsklassen. Anders als in der Großen Tour, wo sich der Andrang mit nur vier Teilnehmer:innen sehr in Grenzen hielt, war der heimische Nachwuchs zu diesem ersten Sichtungstermin des Jahres großteils zahlreich erschienen.
 

Zuwachs bei den Ponys

Das galt auch für die Pony-Klasse, die in den vergangenen Jahren eher mager besetzt war. Diesmal hatten sich sieben Paare für die Sichtungsbewerbe eingetragen. „Ich freue mich sehr, dass wir wieder ein sich entwickelndes Ponyteam haben – mit Luisa Grundmann und ihrem Milky Way an der Spitze. Das Pony ist eine unglaublich schöne Runde gelaufen, genau so, wie man es gerne hätte: Es war durchgehend bei ihr, sie ist sehr gut und sehr genau geritten, und das Pony war dabei immer zufrieden. Auch die anderen Kinder haben sich sehr bemüht, es sind einige wirklich gute Ponys dabei, und immerhin vier haben die Sichtung geschafft. Theoretisch gäbe es also schon jetzt ein Ponyteam, und wenn sie noch ein bisschen zulegen mit den Punkten, dann schaut das schon sehr gut aus“, resümiert Dr. Barth.

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Luisa Grundmann und Milky Way PP lieferten in beiden Sichtungsbewerben klar das Bestergebnis. © Alice Benes Fotografie

Children: Qualität top, Quantität ausbaufähig

In der Altersklasse U14 war die Beteiligung mit nur zwei Reiterinnen zwar gering, die Leistungen dafür umso vielversprechender. „Hanni Schumach hat ihr neues Pferd Forever Frieda vorgestellt – eine ganz feine, schwingende, wirklich nette Stute, die bereits gut läuft, obwohl das Paar noch nicht viel Zeit zum Üben gefunden hat. Nele Cordt ist die Sichtung mit dem großen Suburban ihrer Trainerin geritten. Das Pferd läuft sehr fein, und die beiden kommen super miteinander zurecht. Da sehe ich auch einiges an Potenzial.“

Bei den Children geht es der Bundesreferentin nicht vorrangig um die Noten, sondern um die Qualität des Reitens. „Und da fällt unser Fazit wirklich sehr positiv aus. Beide sind super gesessen, schön geritten. Die Pferde waren sehr locker – das hat mir wirklich sehr, sehr gut gefallen. Vielleicht lässt sich noch das eine oder andere Paar finden, dann sind wir auch in dieser Altersklasse gut aufgestellt.“

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Hanni Schumach hat mit Forever Frieda nun ein zweites Ass für die Saison im Ärmel. © Alice Benes Fotografie

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Anna Bruckberger und Delisha Jigulina © Alice Benes Fotografie

Junioren überraschen

Positiv überrascht zeigte sich die Bundesreferentin von den Junioren. „In dieser Altersklasse haben wir deutlich mehr gute Resultate präsentiert bekommen, als ich erwartet hatte. Das war wirklich sehr erfreulich. Anna Bruckberger hat ihr neues Pferd Delisha Jigulina sehr gut vorgestellt, Selina Staufer hat es geschafft, mit ihrer Stute Fidelia nahtlos an ihre Pony-Karriere anzuschließen. Das Paar hat sich wirklich gut präsentiert. Sabrina Brötzner war mit Bernini VMT aus dem Stall von Victoria Max-Theurer am Start. Auch dieses Paar hat sehr gut ausgesehen, obwohl ihre Partnerschaft ja noch relativ neu ist. Sabrina steht jetzt vor der Entscheidung, worauf sie ihr Engagement konzentriert: auf die Pony-Klasse mit ihrem Illinggut’s Mariposa oder auf die Junioren-Klasse mit Bernini."

„Hanna Loos und ihr Franz Silbercurl sind wieder gut mit dabei, und auch für Lena Abfalterer mit Fjodor und Angelina-Laura Lercher mit Sammy la mia Speranza gab es ein positives Sichtungsergebnis. Beide Mädchen haben mit ihren Pferden noch Potenzial. Bei der Sichtung haben wir noch nicht alles gesehen, was sie können – davon bin ich überzeugt“, resümiert die Bundesreferentin.

Junge Reiter mit viel Potenzial

Großen Andrang gab es bei den Jungen Reitern. Hier gingen zwölf Paare an den Start, acht haben den Sprung über die durchschnittlich 65 % geschafft, die für internationale Turnierstarts (in Österreich) erforderlich sind. „Bei den Jungen Reitern sind einige klasse Paare dabei, wie Katharina Zajic mit Fidelio. Die beiden waren bei den Junioren erfolgreich und haben den Übergang in die nächsthöhere Altersklasse sehr gut geschafft – wirklich toll! Fanny Jöbstl ist mit Elastico angetreten, den ihr Bruder Paul an sie abgegeben hat. Am ersten Tag war der Hengst noch im Grand-Prix-Modus, da gab es das eine oder andere Missverständnis. Aber im zweiten Anlauf haben sie gleich über 70 % erritten und die Sichtung mit über 67 % im Durchschnitt klar geschafft. Die beiden sehen zusammen super aus, und es gibt noch ordentlich Potenzial.“

„Isabella John macht bei den Jungen Reitern genau dort weiter, wo sie auch bei den Junioren war – auch diese Reiterin ist sehr gut auf Kurs. Katja Lembacher hat neben ihrem Routinier Horizont erfolgreich ihr zweites Pferd Belle la Vie gesichtet, auch Corinna Gebhard hat mit zwei Pferden die Sichtungshürde geschafft. Und dann ist da noch Antonia Illichmann, die wirklich auch eine gute Runde geritten ist. Was sie mit ihrem Boston’s Junior gezeigt hat, war durchgehend ordentliches, fehlerfreies Reiten. Anderen Paaren merkt man zu Beginn der Saison noch etwas die mangelnde Routine an. Da fehlt hier und da noch ein bisschen die Sicherheit – aber das kommt mit zunehmender Praxis“, ist Dr. Barth überzeugt.

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Isabella John, Katharina Zajic, Antonia Illichmann und Corinna Gebhard (v. l. n. r) © Alice Benes Fotografie

U25: Simoncic glänzt

Ein mit zwölf Paaren ebenfalls erfreulich großes Starterfeld bot auch die Altersklasse U25. Klar Beste mit zwei Siegen war hier die Wienerin Felicita Simoncic. „Bei den U25-Reitern waren Felicita Simoncic und ihr Four Legends ganz klar das Highlight. Der Hengst läuft schon jetzt auf hohem Niveau. In den Einerwechseln könnte er noch ein bisschen gelassener werden, aber die Piaffen beispielsweise sind wirklich vom Feinsten. Auch den Richtern hat das Paar sehr gut gefallen. Ihr zweites Pferd Immowert’s Ivar ist noch ein bisschen nervös, aber ich bin mir sicher, dass sie das noch hinbekommen wird“, so Dr. Barth.

Für Paul Jöbstl war die Sichtung das erste Turnier im Sattel seiner Neuerwerbung Die Baroness. Das Paar belegte in den Sichtungsbewerben die Plätze zwei und drei und schaffte auf Anhieb den Sprung über die erforderlichen 66 %, die das Duo für internationale Starts im Ausland qualifiziert. „Die Stute ist noch sehr unerfahren, und die beiden sind noch nicht so lange ein Paar. Dieses Duo hat Potenzial, das war schon deutlich zu sehen, muss aber noch richtig zusammenfinden“, kommentiert die Bundesreferentin.

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Paul Jöbstl und seine "Neue": Die Baroness © Alice Benes Fotografie

Neben Felicita Simoncic mit Four Legends und Ivar sowie Paul Jöbstl mit Die Baroness schaffte kein weiteres Paar ein positives Sichtungsergebnis. Die Aussichten, mit einem Team zur EM zu fahren, stehen dennoch gut: „Es gibt einige Paare, die sich nicht sichten lassen mussten, zum Beispiel Corinna Gebhard mit Chico, Lukas Fuchs-Benes mit Gogogachetto Chippendale und Jonas Frick mit Juno. Wir können, glaube ich, hier sehr positiv in die Saison gehen", fasst Dr. Barth zusammen.

Und natürlich besteht für alle Altersklassen noch die Möglichkeit, sich bei der nächsten Sichtung für internationale Starts zu empfehlen. Der nächste Termin steht Mitte April in Fernitz (ST) an.

Alle Ergebnisse von der 1. Dressursichtung im Ebreichspark gibt es hier

Positive Sichtungsergebnisse

Children
(durchschnittlich 69 % für int. Starts in Österreich, 70 % für int. Starts im Ausland)
Hannah-Katharina Dearing-Schumach (K) und Forever Frieda: 75,089 % (75,4/74,778)
Nele Cordt (W) und Suburban: 73,349 % (74,55/72,148)

Ponys
(durchschnittlich 65 % für int. Starts in Österreich, 66 % für int. Starts im Ausland)
Luisa Grundmann (W) und Milky Way PP: 70,704 % (69,701/71,707)
Emma Graski (W) und Ehrenhains Grannus Gold: 66,577 % (67,137/66,016)
Julia Horky (St) und Scalino: 65,154 % (62,991/67,317)
Emma Smidek (NÖ) und Glückskind WE: 65,083 % (65,085/65,081)

Junioren
(durchschnittlich 65 % für int. Starts in Österreich, 66 % für int. Starts im Ausland)
Anna Bruckberger (W) und Delisha Jigulina: 69,026 % (69,324/68,728)
Selina Staufer (NÖ) und Fidelia: 68,666 % (68,649/68,684)
Sabrina Brötzner (S) und Bernini VMT: 67,636 % (68,649/66,623)
Hanna Loos (NÖ) und Franz Silbercurl: 67,398 % (67,297/67,500)
Lena Abfalterer (T) und Fjodor: 65,905 % (67,117/64,693)
Angelina-Laura Lercher (ST) und Sammy la mia speranza: 65,120 % (65,766/64,474)

Junge Reiter
(durchschnittlich 65 % für int. Starts in Österreich, 66 % für int. Starts im Ausland)
Katharina Zajic (W) und Fidelio: 68,882 % (67,851/69,912)
Isabella John (OÖ) und Heldgard's Accoya: 68,048 % (67,939/68,158)
Fanny Jöbstl (ST) und Elastico: 67,544 % (64,430/70,658)
Antonia Illichmann (W) und Boston's Junior: 67,391 % (67,807/66,974)
Corinna Gebhard (ST) und Brighton: 67,391 % (67,281/67,500)
Corinna Gebhard (ST) und Freddy G: 66,030 % (66,579/65,482)
Katja Lembacher (ST) und Belle la vie: 66,009 % (65,658/66,360)
Katja Lembacher (ST) und Horizont: 65,921 % (66,053/65,789)

U25
(durchschnittlich 65 % für int. Starts in Österreich, 66 % für int. Starts im Ausland)
Felicita Simoncic (W) und Four Legends: 70,519 % (70,316/70,721)
Paul Jöbstl (ST) und Die Baroness: 67,239 % (69,105/65,372)
Felicita Simoncic (ST) und Immowert's Ivar: 66,625 % (65,947/67,302)

Große Tour
(zum. einmal 66 % für int. Starts in Österreich, 67 % für int. Starts im Ausland)
Peter Gmoser (B) und Dante's Daiquiri: 68,660%, 67,961 %
Peter Gmoser (B) und Big Ben MJ: 65,960%, 67,569 %