NACHWUCHS-EM LE MANS

Starker Auftritt des österreichischen Dressur-Nachwuchses bei der EM: "So macht das Freude"

Ein Artikel von Pamela Sladky | 31.07.2025 - 20:34
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Hannah-Katharina Dearing Schumach, amtierende Österreichische Meisterin in der Altersklasse Jugend, sorgte mit einem 7. Platz zum Auftakt der Nachwuchs-EM in Le Mans für Begeisterung. (Archivbild) © Alice Benes Fotografie

„Wir sind natürlich begeistert – Hanni Dearing-Schumach ist mit ihrer Stute Sanibel eine wirklich tolle Runde geritten und wurde völlig verdient platziert", freut sich Dr. Ursula Barth über die Leistung ihrer Einzelstarterin in der Altersklasse U14. „Das war professionell, souverän und einfach richtig gut gemacht.“

Überrascht hat sie die Leistung nicht – auch wenn die junge Kärntnerin bei der EM mit 78,798% sogar ein neues persönliches Bestergebnis erreichte. „Sanibel ist ein ganz erfahrenes Pferd – man könnte fast sagen, sie ist die Mutter aller Children-Pferde. Und Hanni ist eine talentierte junge Reiterin, die in einem sehr unterstützenden Umfeld aufwächst. Sie hat das volle Potenzial ausgeschöpft – darauf können wir wirklich stolz sein."

Pony-Team trotzt schwierigen Bedingungen

Großes Lob gab es auch für die Ponyreiterinnen, die sich unter herausfordernden Umständen behaupteten. „Das Viereck ist extrem anspruchsvoll – mit viel Bewegung und Unruhe ringsum. Das fordert die Pferde schon sehr", schildert Barth. Besonders der junge Grannus von Emma Graski (Platz 31, 63,371 %) war sichtbar beeindruckt. „Er hat während der Prüfung so viel geschaut, dass Emma gar nicht zeigen konnte, was in ihnen beiden steckt. Einmal ist er sogar stehen geblieben, um zu gucken, was da hinten los ist. Aber das ist verständlich – er sieht so eine große Veranstaltung zum ersten Mal. Die Bedingungen großer Turniere kann man eben nur auf großen Turnieren lernen."

Umso erfreulicher verlief der Auftritt von Luisa Grundmann mit Milky Way, die sich mit 70,571 % Platz 10 sicherte. „Das Pony hat schon mehr Erfahrung – dafür ist ein solches Championat für Luisa absolutes Neuland. Das war wirklich eine starke Vorstellung." Auch Emma Smidek (Platz 13, 69,172 %) überzeugte: „Ein wunderschönes Pony, hervorragend geritten", schwärmt die Bundesreferentin. „Wenn sie sich noch ein bisschen mehr zutraut und Vertrauen in ihr Pferd fasst, ist da noch Luft nach oben."

Durchwachsene Leistungen bei den Junioren

Bei den Juniorinnen lief nicht alles nach Plan. Lena Abfalterer mit La Bella Rosa erreichte Platz 25 (68,303 %), hatte jedoch laut Barth „den wohl schwierigsten Startplatz im Feld.“ Emilia Brandstätter (Platz 33, 67,091 %) zeigte mit ihrer Stute Weena eine insgesamt schöne Runde – bis ein unglücklicher Moment den Rhythmus störte: „Ausgerechnet vor dem Galoppwechsel musste die Stute äppeln und dann ist der Fehler passiert – das ist natürlich Pech. Aber ansonsten war das eine wirklich ansprechende Vorstellung."

Für Sabrina Brötzner wurden es zum Auftakt Platz 42 und 65,667 %. „Sabrina ist noch recht neu dabei und hatte großen Respekt vor der Kulisse. Auch ihr Pferd, Bernini VMT, ist noch kein Routinier – da war einfach noch vieles sehr beeindruckend."

Pechvogel des Tages war Anna Bruckberger mit Delisha Jigulina. „Die Stute war gedanklich nicht bei ihrer Reiterin – und dann wird es schwierig. Anna war im Vorfeld in großartiger Form, deshalb war sie natürlich sehr enttäuscht. Es war einfach nicht Delishas Tag."


Starke Teamleistung und viel Potenzial

Während das Juniorenteam in der Endabrechnung Platz acht belegte – „da wäre definitiv mehr möglich gewesen", meint Barth – konnten sich die Ponys über den sechsten Rang sichern. Und das mit nur drei Paaren, ohne die Möglichkeit eines Streichergebnisses. „Das ist wirklich eine bemerkenswerte Leistung“, betont Barth. „Und ich bin sicher, dass unsere Ponyreiterinnen sich in der Einzelwertung sogar noch steigern können.“

Mit Blick auf das gesamte Nachwuchsteam zeigt sich Barth zufrieden: „Wir haben derzeit sechs Reiterinnen am Start, drei davon mit klarer Finalchance – so wie wir es schon bei den Jungen Reitern und U25 in Kronberg gesehen haben. Ich finde, dass wir auf dem richtigen Weg sind.“ Besonders freut sie sich über den harmonischen Gesamteindruck: „Unsere Nachwuchsreiterinnen zeigen gutes, feines Reiten. Die Pferde gehen locker, machen super mit – und genau das macht Freude.“

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