Auf dem Weg zum österreichischen Staatsmeistertitel im Springreiten: Catrin Gloetzer-Thaler und Hocus Pocus © Andreas Schnitzlhuber | OEPS
Den Grundstein für den Titelgewinn legten Catrin Glötzer-Thaler und ihr zehnjähriger Hocus Pocus bereits am Freitag. Im Mannschaftsmeisterschaftsbewerb, der zugleich als erstes Wertungsspringen für den Titel in der allgemeinen Klasse herangezogen wurde, kam die 36-jährige Tirolerin als einziger Starterin zweimal ohne Fehler über den 1,50 m Parcours. Damit verschaffte sich das Duo die bestmögliche Ausganglage für das sonntägige Finalspringen.
Dort verlief der Start für Glötzer-Thaler jedoch nicht ganz so gut. In der ersten von zwei Runden fiel zweimal eine Stange, das Duo kam mit acht Fehlerpunkten ins Ziel. Doch auch die Konkurrenz patzte. Roland Englbrecht und Chambery, die nach dem ersten Wertungsspringen bei vier Fehlerpunkten gehalten hatten, mussten einen Abwurf hinnehmen, Dieter Köfler und Aksaban erhöhten ihr Punktekonto von 4,75 auf 8,75 Zähler, Christian Rhomberg und Corbusier, zuvor mit vier Strafpunkten belastet, sammelten 4,5 weitere.
Eine perfekte Runde gelang hingegen Christoph Obernauer (T). Im Sattel seines Kleons Absinth sorgte er für den einzigen fehlerfreien Ritt in diesem Umlauf und bezog damit vor dem letzten und alles entscheidenden Durchgang mit lediglich vier Fehlerpunkten belastet die Pole Position.
Catrin Glötzer-Thaler eröffnete den Showdown um den Meistertitel mit einer starken Nullrunde. Für eine Chance auf den Sieg musste sie allerdings auf einen Fehler ihres Landsmannes hoffen. Diese Hoffnung sollte erfüllt werden. Ein Abwurf und ein Viertel Strafpunkt für Zeitüberschreitung warfen Christoph Obernauer mit gesamt 8,5 Punkten auf Rang zwei zurück. Damit war Catrin Glötzer-Thaler der Staatsmeistertitel in der allgemeinen Klasse sicher. Für die gelernte Apothekerin und zweifache Mutter der bisher größte Erfolg ihrer Karriere.
Platz drei ging an Dieter Köfler und Aksaban. Das Kärntner Duo blieb in der Finalrunde fehlerfrei und schloss bei 8,75 Punkten.
Tiroler verteidigen Titel
Die starken Leistungen der Tiroler Springreiter waren bereits am Freitag mit dem Mannschaftsmeistertitel belohnt worden. Das Quartett Catrin Glötzer-Thaler, Christoph Obenauer, Fritz Kogelnig und Christoph Nothegger verteidigte seinen Titel aus dem Vorjahr mit neun Fehlerpunkten souverän. Auf den Plätzen zwei und drei landeten Oberösterreich (Lea Florentina Kohl, Peter und Roland Englbrecht, Mathias Raisch) mit 28,50 und Niederösterreich (Sascha Kainz, Alice Janout, Theresa Pachler, Christian Schranz) mit 32,75 Fehlerpunkten.
Meisterlicher Nachwuchs
Jubeln über ihre Meitertitel im Magna Racino (v.l.): Lara Stampler-Ullrich (Junioren I), Lisa Maria Räuber (Junioren II), Staatsmeisterin Catrin Glötzer-Thaler und Felix Koller (Junge Reiter) © Andreas Schnitzlhuber | OEPS
Bei den Jungen Reitern unterstrich der Oberösterreicher Felix Koller seine aktuelle Spitzenform mit dem Titel in dieser Klasse. Im Sattel seine Captain Future musste der 20-jährige je Teilbewerb nur einen Abwurf hinnehmen. Damit setzte er sich vor Josefina Goess-Saurau (8,25) auf Phantastic und Alessandra Reich auf U Mijnheer (12 FP) an die Spitze der Wertung.
Im Springen der Junioren II über 1,40 m spielte Lisa Maria Räuber mit ihrem Cuyano einmal mehr ihre Klasse aus. Nach dem Landesmeistertitel von Baden-Württemberg in der Vorwoche sicherte sich die gebürtige Deutsche, die international für Österreich an den Start geht, auch einen Meistertitel in rot-weiß-rot. Mit einem Minimalabstand von nur 0,25 Zeitstrafpunkten aus dem letzten Umlauf sicherte sich Jessica Vonach mit Emely, die die Meisterschaft wie Räuber ohne Abwurf beenden konnte, die Silbermedaille. Dritte wurde Eva Zöcklein auf Cash (8,25 FP).
Bei den Junioren I wurde der Sieg erst im Stechen entschieden. Hier setzte sich Lara Stampler-Ullrich mit einem schnellen fehlerfreien Ritt auf Chap K durch. Zweite wurde Sally Carina Zwiener auf ihrer Holsteiner Stute Cindy Crawford vor Marie Christine Sebesta und Kara Luna.
Bei den Nachwuchsreitern bis 12 Jahre (Jugend I) setzte Lisa-Marie Arvai auf Antonio di Monte durch. Das Duo schloss mit gesamt vier Fehlerpunkten vor Sarah Messner und Wasper L (5 FP) und Antonia Weixelbraun auf Carlotta (9 FP).
In der Kategorie Jugend II überzeugte Lena Binder mit Lancelot TN auf ganzer Linie: Bei den beiden fiel in drei Umläufen nicht eine einzige Stange – lediglich 0,25 Punkte aus dem ersten Umlauf standen am Ende auf dem Konto der Stilistin, für die es in zwei Wochen auf ihre erste Europameisterschaft in das slowakische Šamorín geht. Die Silbermedaille ging an Noah Domaingo (12 FP), Bronze an Armin Hausberger auf Pina Colada H (12,25).
Die neue Meisterin bei den Ponyreitern heißt Jana Schöpf. Auf Golden Joy blieb die Niederösterreicherin in allen drei Umläufen als einzige Teilnehmerin ohne Abwurf. Damit war ihr der Sieg nicht zu nehmen. Die Vergabe der Silber- und Bronzemedaille wurde im Stechen zwischen Ludovica Goess-Saurau und Armin Hausberger entschieden. Beide hatten zuvor vier Fehlerpunkte gesammelt. In der Entscheidungsrunde waren dann Ludovica Goess-Saurau und Lilly Vanilly um knappe vier Zehntelsekunden schneller als ihre Konkurrenten und holten den Vizetitel.
Alle Ergebnisse im Detail gibt's hier.
ps