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Hans Günter Winkler beim CHIO in Aachen 2015 - für ihn war die Aachener Soers der beste Turnierschauplatz der Welt.   © Tomas Holcbecher/holcbecher.com

Abschied von einer Legende

Hans Günter Winkler mit 91 Jahren gestorben

Ein Artikel von Karl Morgenstern | PS | 09.07.2018 - 09:08

Wie die deutsche FN mitteilte, ist Springreiter-Legende Hans Günter Winkler im Alter von 91 Jahren nach einem plötzlichen Herzstilltand im Krankenhaus gestorben. Mit fünf Goldmedaillen ist Winkler der erfolgreichste Reiter der Olympia-Geschichte. Winkler gewann in seiner Karriere außerdem eine Silber- und eine Bronzemedaille.

Unsterblichkeit erlange Hans Günter Winkler, am 24. Juli 1926 als Sohn eines Reitlehrers und Stallmeisters in Wuppertal geboren, jedoch mit seinem legendenverklärten Ritt vom 17. Juni 1956, als er nach einem Muskelriss in der Leiste trotz größter Schmerzen im olympischen Nationenpreis in Stockholm zum zweiten Umlauf antrat und der nicht weniger berühmten Stute Halla nur noch beschränkt reiterliche Hilfen geben konnte. Das Paar blieb aller Widrigkeiten zum Trotz fehlerfrei und holte Einzel- und Teamgold für Deutschland. Noch 55 Jahre später bekannte HGW: „Es kommt mir alles noch immer wie ein Wunder vor. Dieser Ritt war ein einziges Drama!“

Sein erstes S-Springen gewann Winkler am 10. Oktober 1948 in Nördlingen mit Falkner – seinen letzten großen Erfolg feierte er 1983 mit Pinkerton im Großen Preis von Le Tourquet (FRA), insgesamt 108-mal ritt er Nationenpreise für Deutschland, und mit fünf olympischen Goldmedaillen und zudem noch je einmal Silber und Bronze bei Olympischen Spielen, zwei Weltmeistertiteln – 1954 in Madrid mit der „irren Ziege Halla“ (Originalton Winkler) und 1955 in Aachen mit Orient – sowie einmal Gold, zweimal Silber und H viermal Bronze bei Europameisterschaften ist HGW bis heute der erfolgreichste Springreiter.