Springen

Weltcup-Finale Omaha: Henrik von Eckermann und King Edward schreiben einmal mehr Sportgeschichte

Ein Artikel von Pressemitteilung | Red. | 09.04.2023 - 12:10
Holcbecher_2023Apr08_59817.jpg

Henrik von Eckermann und King Edward feiern in Omaha (USA) den nächsten großen Titel ihrer unglaublichen Karriere.
© holcbecher.com

„Ich kann es nicht in Worte fassen, weil es ein bisschen auf und ab ging!“ kommentierte von Eckermann seine Reise zum Titel. „Am Freitag war ich wirklich enttäuscht, als ich den einen Abwurf hatte, aber gleichzeitig dachte ich, so haben wir uns wenigstens das Stechen erspart, und mit nur einem Punkt Rückstand (auf die Führenden) sieht es gar nicht zu schlecht aus. King Edward fühlte sich sehr frisch an, als er heute aus dem Stall kam, wir hatten zwar einen Abwurf in der ersten Runde, aber ansonsten fühlte er sich fantastisch an. Für die letzte Runde musste ich ihm einfach vertrauen. Er ist super in Form, im Warm-Up haben wir nur drei Sprünge gemacht, dann sind wir in den Parcours reingeritten und er war unglaublich!“


Wildes Auf und Ab

Die erste Runde am Finaltag mischte die Klassierung deutlich durch. Nur drei der 30 Starter:innen gelang eine fehlerfreie Runde, darunter der Ire Denis Lynch auf Brooklyn Heights, der sich von Rang 19. auf den 12. Platz verbesserte. Auch für Titelverteidiger Martin Fuchs lief es auf Leone Jei deutlich besser als noch im Zeitspringen. Mit einem Nuller ging es für ihn vom 15. auf den achten Platz vor. Ebenfalls fehlerfrei blieben der Niederländer Harrie Smolders und Monaco NOP, die den Druck auf die verbliebenen sechs Starter:innen erhöhte. Als die US-Reiterin Hunter Holloway (Pepita Con Spita) zwei Abwürfe hatte und Vortagessieger Richard Vogel (GER) mit seinem United Touch S zwölf Fehler sammelte, waren nur noch die ersten drei übrig.

Der Schwede Henrik von Eckermann blieb mit seinem Weltmeister King Edward lange ohne Abwurf, kurz vor dem Zieleinlauf fiel dann aber doch noch eine Stange. Schlimmer traf es den ex aequo in Führung liegenden Dänen Andreas Schou, der auf Darc de Lux gleich drei Abwürfe hatte und sich danach von seinen Siegambitionen verabschieden musste. Besser lief es für den Schweizer Pius Schwizer und Vancouver de Lanlore. Auch sie kamen nicht ohne Fehler durch den Kurs, mit einem Abwurf konnten sie ihre Führung jedoch verteidigten. Mit gesamt vier Punkten auf dem Konto blieb dem Schweizer allerdings nicht viel Spielraum für Fehler, denn dahinter lauerten mit Henrik von Eckermann und Harrie Smolders gleich zwei Fünf-Punkte-Reiter. Der Brite Harry Charles (Balou du Reventon) lag mit neun Fehlern auf dem vierten Platz, Hunter Holloway (USA) und Yuri Mansur (BRA) mit jeweils elf Fehlern auf Rang fünf.
 

Die Weltmeister liefern

Die Top 20 gingen im Anschluss in gestürzter Reihenfolge auf einem brandneuen Kurs in die zweite Runde, die der Ire Lynch erneut ohne Fehler beendete. Er sollte als einziger eine Doppelnull in diesem Finale erzielen.

Fehlerfrei bleiben danach auch Andreas Schou sowie Yuri Mansur und Hunter Holloway. Anders der Brite Harry Charles, der seinen Balou du Reventon mit zwei Abwürfen ins Ziel brachte. Auch bei Harrie Smolders fiel eine Stange, sodass die Tür für die verbleibenden beiden Paare – Henrik von Eckermann auf King Edward und Pius Schwizer auf Vancouver de Lanlore – nun weit offen stand.

Diese Chance ließ sich Henrik von Eckermann nicht entgehen. Mit einer brillanten Nullrunde setzten sich der Schwede und sein Ausnahmepferd an die Spitze des Feldes. Der ganze Druck lastete damit auf Pius Schwizer, der sich keinen Fehler erlauben durfte. Als derer gleich zwei passierten, war der Sieg der Weltmeister besiegelt. Mit einem Endergebnis von 5 Fehlerpunkten sicherte sich Henrik von Eckermann nun auch noch den Weltcuptitel, Harrie Smolders wurde mit neun Fehlerpunkten Zweiter. Hunter Holloway und Yuri Mansur lagen mit je elf Fehlerpunkten gleich auf, die bessere Zeit der US-Amerikanerin verhalf ihr letztlich zum Sprung aufs Podest.

Smolders haderte ein wenig mit seinem zweiten Platz, den er inzwischen nur zu gut kennt. 2016 war er mit dem Hengst Emerald Zweiter, dieselbe Platzierung hatte es mit Monaco auch im Vorjahr in Leipzig (GER) geben. Und nun erneut in Omaha. „Monaco war wieder in so einer großartigen Form, es ist unglaublich, dass er wieder Zweiter ist. Aber von König Edward geschlagen zu werden ist nicht so schlimm!“, betonte er. „Er ist wahrscheinlich auf dem Weg, das beste Pferd meiner Karriere zu werden, letztes Jahr Zweiter im Weltcup-Finale, eine Silbermedaille bei der Weltmeisterschaft und es gibt noch viel zu tun. Nichtsdestotrotz will ich diesen Pokal unbedingt einmal gewinnen. Dieses Pferd ist so gut, dass er es verdient hat, auch einmal ganz oben zu stehen!“

Für von Eckermann ist der Weltcupsieg ein weiterer Meilenstein einer immer länger werdenden Erfolgsliste. „Es fühlt sich an, als wäre ich auf dem Höhepunkt meiner Karriere. Von hier aus kann es nur in eine Richtung gehen, und das ist nach unten!“, gab er der Schwede lachend zu. „Deshalb versuche ich wirklich den Moment festzuhalten, und jeden Tag bin ich dankbar für das, was ich habe. In unserem Sport haben wir verschiedene Pferde und es ist jeden Tag Arbeit und man macht weiter. Aber manchmal ist es gut, sich einfach hinzusetzen und dankbar zu sein für das, was wir haben, denn es wird nicht für immer sein!“