Olympia 2024

Österreichs Springreit-Equipe träumt von Medaillen bei Olympia

Ein Artikel von Presseaussendung OEPS | Red. | 31.07.2024 - 09:42
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Österreichs Spring-Team hat große Träumen für Olympia!
© ÖOC | Michael Meindl

Bei brütend heißen 32 Grad verwandelte sich das kleine, aber feine ÖOC-Studio in eine Sauna. Schließlich musste die laut brummende Klimaanlage für den guten Ton abgedreht werden. Der Qualität der Antworten des Teams Austria tat dies keinen Abbruch.

Christoph Obernauer, der mit Kleons Renegade als Ersatzreiter bereitsteht, eröffnete: „Ich vergleiche meine Rolle gerne mit der eines Ersatztorhüters im Eishockey. Bis zur Schlusssirene kann es passieren, dass ich zum Einsatz komme. Darauf bereite ich mich vor, als würde ich fix starten. Für mich ändert sich nichts – ob ich die Minute im Parcours reite oder nicht.“

Gerfried Puck, mit 51 der älteste Teilnehmer des 81-köpfigen Olympic Team Austria in Paris 2024, fügte hinzu: „Obi (Anm.: Christoph Obernauer) ist mit uns gleichgestellt. Er ist in bestechender Form.“
 

Olympia-Traum geht endlich in Erfüllung

Für den gebürtigen Kärntner, der wie seine Teamkollegen Kühner und Obernauer für den Reitklub Kitzbühel Mauring startet, ist nach sieben Championatsteilnahmen endlich auch der Olympia-Traum in Erfüllung gegangen. „Dass ich es in Paris doch noch zu den Olympischen Spielen geschafft habe, ist in meinem Alter – am Ende der Karriere – eine super Sache. Naxcel ist als Fohlen zu uns gekommen. Wir arbeiten seit über zehn Jahren zusammen. Diese Teilnahme ist eine große Genugtuung und ein Zeichen jahrelanger hervorragender Zusammenarbeit.“

Und wenn es nach Puck geht, ist die Geschichte noch nicht zu Ende: „Das Große für uns war immer Olympia. Wir haben es oft probiert, aber knapp nicht geschafft. Jetzt sind wir hier. Das ist nicht nur für uns, sondern auch für Österreichs Pferdesport eine schöne Geschichte. Ich will nicht nur im Team, sondern auch im Einzel vorne mitreiten. Wir sind in der Weltspitze dabei, das haben wir in den letzten zwei Jahren bewiesen. Unsere Form ist gut, wir sind konkurrenzfähig. Bei großen Turnieren zählt das Spitzenfeld, hier in Paris zählen nur die Medaillenränge. Wir haben viel erreicht, träumen ist erlaubt. Wir können gemeinsam etwas Großes schaffen.“

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Christoph Obernauer (l.) und Gerfried Puck (r.) © ÖOC | Michael Meindl

Pferdetausch in letzter Sekunde

Katharina Rhomberg, die erste Frau, die für Österreich bei Olympischen Spielen im Springreiten antritt, begründet ihren spontanen Pferdetausch von Routinier Cuma 5 auf den neunjährigen Colestus Cambridge: „Ich habe das Glück, zwei super Pferde zu haben. Ich habe lange überlegt, mich aber für Colestus entschieden. Er hat bei großen Springen konstant gute Leistungen gezeigt und findet sich in schwierigen Parcours gut zurecht – ein wichtiger Faktor im Entscheidungsprozess. Er fühlt sich richtig fit an, daher habe ich mich gegen Cuma entschieden, auch wenn die Erfahrung für ihn gesprochen hätte.“

Zur Zielsetzung denkt die 32-jährige Vorarlbergerin wie ihre Teamkollegen: „Wir träumen von einer Medaille, das haben wir auch bei der EM im letzten Jahr gezeigt. Wir können mit Top-Nationen mithalten. Wenn wir hier nicht träumen dürfen, wären wir am falschen Ort. Unsere Ziele sind hoch, wir werden alles geben. Der Parcours wird technisch anspruchsvoll. Wir müssen präzise und fehlerfrei reiten.“

„Ohne Vertrauen funktioniert dieser Sport nicht“

Teamleader Max Kühner, aktuell Nummer drei der Welt, erzählt, wie er und sein Sportpartner Elektric Blue P zusammengefunden haben: „Blue ist schon sehr lange bei uns. Ich habe ihn gesehen und es war Liebe auf den ersten Blick – er war zwei Jahre alt, als ich ihn gekauft habe. Seitdem arbeiten wir zusammen. Er hat einen super Charakter, mag den Sport und ist genial in seiner Art. Er macht das richtig gerne, das merkt man in der täglichen Arbeit. Es ist eine neue Situation für uns, aber wir haben eine starke Basis. Es ist eine Vertrauenssache.“

Den Olympia-Parcours fürchtet Kühner nicht: „Wir wissen, wer die Parcoursbauer sind (Anm.: der Franzose Gregory Bodo und der Spanier Santiago Varela Ullastres). Den letzten Parcours des Franzosen konnte ich in St. Tropez gewinnen. Er probiert einige Dinge aus. Ich habe ein paar davon gesehen und ins Training miteinfließen lassen. Ich bin überzeugt, dass wir gut vorbereitet sind.“

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Katharina Rhomberg und Max Kühner © ÖOC | Michael Meindl

Das Olympia-Programm

Am Donnerstag beginnt der Teambewerb mit 20 Equipen, die besten zehn stehen am Freitag im Finale. Das Einzel beginnt mit 75 Paaren am Montag, 5. August. Am 6. August findet das Finale mit den besten 30 Paaren statt.