Vitalis und Diamant de Semilly stellen die Sieger der AWÖ Körung 2022

Geyer’s Vivendi heißt der frischgebackene AWÖ Körsieger in der Kategorie Dressur. Der hochnoble Hengst mit der Kopfnummer 23 stammt – wie der Name bereits verrät – aus der Zucht des niederösterreichischen Gestüts Geyer, das 2021 mit Geyer’s Unbreakable bereits den Springsieger gestellt hatte. Diesmal strich das Gestüt im Herzen des Wienerwaldes die Siegerschärpe bei den dressurbetonten Hengsten ein.

Väterlicherseits stammt Vivendi von Spitzenvererber Vitalis ab, mütterlicherseits finden sich Rubin Cortes und Rubin Royal im Pedigree des schicken Fuchses wieder. Schon bei der Pflastermusterung beeindruckte der Hengst durch Korrektheit und seine elegante Aufmachung, ein Eindruck, der sich beim Freilaufen in der Halle bestätigte. Die Körkommission rund um Leopold Erasimus lobte den AWÖ-Hengst für seine Ausstrahlung, seine typvolle Aufmachung und die enorme Beweglichkeit, die sich durch viel Elastizität im Trab und einer energischen Galoppade mit toller Bergauftendenz zeigte.

Viel Lob gab es auch für einen anderen Sohn des Vitalis, den im Gestüt Vorwerk gezogenen Versace S. Der rahmige Braune steht mittlerweile im Besitz des Gestüts Winter im Burgenland, das sich über die Schärpe des Reservesiegers freuen durfte. Der westfälisch gebrannte Hengst überzeugte die Kommission durch seine herausragende Trab- und Galoppmechanik und sein aktives Hinterbein.

Prämien gab es außerdem für Geyer’s Dantes Finest von Dante’s Junior sowie Voglgut’s For Motion von For Romance I aus der Zucht von Sebastian und Natalie Kastenhuber. Dantes Finest wurde danach bei der ersten 1A-Pferde Onlineauktion der AWÖ versteigert. Der Hammer für den hübschen Schwarzbraunen fiel bei 23.000 Euro.

Doppelerfolg für Zuchtgemeinschaft Strilka-Pobitzer

Körsieger der springbetonten Hengste ist der Bayerische Warmbluthengst Diamant de Triomphe, ein Sohn des Mannschaftsweltmeisters Diamant de Semilly aus der Zucht von Josef Burgstaller. Der wohlproportionierte Hengst ist im Freilauf vielleicht nicht gerade der Hingucker, in der Springgasse zeigte er jedoch sein überragendes Vermögen. War er zu Beginn noch etwas eilig und schnell unterwegs, konnte der Braune bei den letzten beiden Sprüngen sein gesamtes Potenzial entfalten. „Hervorragende Reflexe, sehr willig, sehr leistungsbereit, er hat keine Sekunde überlegt“, kommentierte Dr. Leopold Erasimus und gratulierte den stolzen Besitzern Julia Strilka und Michael Pobitzer, die den Hengst bereits im Fohlenalter erworben hatten.

Das Duo Strilka-Pobitzer hatte an diesem Tag noch mehr Grund zu feiern, denn mit Baloucord von Baloutaire PS x Acord II stellte es auch noch den Reservesieger der Springhengste. Der edle Dunkelfuchs mit der breiten Blesse punktete mit „ganz hervorragendem Springverhalten“, wie die Jury kommentierte. Vor allem am letzten Sprung hätten sich die enormen Möglichkeiten des Hengstes gezeigt. „Hervorragende Reflexe, schnell vom Boden weg, viel Übersicht, und deshalb auch die Springnote sehr gut, also 9“, so das Urteil der Körkommission. Wie sein Stallkollege Diamant de Triomphe ist auch Baloucord bayerisch gebrannt.

Den Titel „bester österreichischer Hengst“ des Springlots heimste Lord Elenroy W ein, ein Sohn des im Sport erfolgreichen und in Rudersdorf beheimateten Lord Perry W. Der burgenländische Zucht- und Sportstall Winter war auch der Geburtsort seines Sohnes Lord Elenroy W, der inzwischen allerdings im Besitz des steirischen Springreiters Christian Nussmüller steht.

Ein positives Körurteil gab es außerdem für den 17-jährige Rosenstein v. Romanov Blue Horse-Werther-Akzent I. Nach Oldenburg, Sachsen-Thüringen, Thüringen, Sachsen und Brandenbug-Anhalt hat der zuvor im Gestüt Moritzburg stationierte Althengst auch für Österreich eine Zuchtfreigabe erhalten. Er wird im laufenden Zuchtjahr bei seinem Besitzer Erich Haas in Stanz im Mürztal aufgestellt.

Magnum GD bester Junghengst

Bereits am Samstag fiel die Entscheidung bei den Junghengsten. Mit nur vier Aspiranten war das Lot in diesem Jahr ausgesprochen überschaubar, zwei von ihnen wurden mit einer Note von 7,5 bzw. darüber bewertet und erhielten damit eine Empfehlung. Der Titel EQUIVA-Junghengst des Jahres 2022 ging an den Maracaná-Sohn Magnum GD aus der Zucht und im Besitz des Güssingers Günter Gasper.

Pandemiebedingt fand die diesjährige Körung unter Ausschluss von Publikum statt. Für die Hengste war das nicht unbedingt ein Nachteil. Das Fehlen der sonst unvermeidbaren Geräuschkulisse und Ablenkungen wirkte sich positiv auf Ruhe und Konzentration aus. Ohne Ablenkung von außen fiel es den meisten leichter, sich auf ihre Aufgabe zu konzentrieren. Im kommenden Jahr hofft man dennoch wieder auf volle Ränge in der Karl-Bauer-Halle.