44 fünfjährige Dressurtalente traten heute im Hauptviereck an. Für die Tageshöchstnote sorgte der Oldenburger Fashion Prinz OLD (Fürst Romancier x Sarkozy). Der schicke Dunkelfuchs aus der Zucht des Gestüts Lewitz und im Besitz des Hofes Kasselmann erhielt unter Frederic Wandres im Durchschnitt eine 8,9. Vor allem der Schritt sorgte für Begeisterung bei der Jury. Hier gab es eine 9,5. „Fashion Prinz ist ein wunderbares Pferd, das über drei fantastische Grundgangarten verfügt. Vor allem Trab und Schritt sind von herausragender Qualität. Seine Selbsthaltung könnte etwas besser sein, aber für ein erst fünfjähriges Pferd dieser Größe war das einfach sehr gut“, urteilte Chefrichter Henning Lehrmann.
Seit Anfang 2021 hat Wandres den Hengst unter dem Sattel. Gemeinsam gewann das Duo das Oldenburger Landeschampionat der vierjährigen Hengste konnte. Anfang Mai feierte das Duo seine internationale Premiere anlässlich des CDI Achleiten. Beide dort gerittenen Prüfungen gewann die Kombination haushoch mit Traumnoten. Auch mit dem heutigen Auftritt von Fashion Prinz zeigte sich der Chefbereiter am Hof Kasselmann mehr als zufrieden: „Wir waren die Letzten am Start und ich hatte zuvor schon so viele gute und vielversprechende Pferde gesehen. Dann ganz ganz vorne zu sein, ist ein tolles Gefühl. Fashion Prinz hat sein Bestes gegeben und ich bin sehr glücklich mit ihm“, schwärmte der Wandres. Groß ist der Dunkelfuchs nicht nur in seinen Bewegungen, sondern auch von seiner Statur. „Er misst über 1,90 m und für sein Alter und seine Größe ist die Elastizität und Art, wie er mit seinem Körper umgeht, unglaublich. Sein größtes Plus ist der Schritt. Der lässt in meinen Augen keine Wünsche offen“, so der Deutsche.
Natürlich im Bergauf: Vitalos
Auf Platz zwei mit hauchdünnem Abstand landete der Hannoveraner Hengst Vitalos (Vitalis x De Niro) der Hengststation Helgstrand/Schockemöhle. Unter Leonie Richter erreichte der Fuchs aus der Zucht von Josef Bramlage eine Durchschnittsnote von 8,86. „Dieses Pferd ist von Natur aus im Bergauf und hatte viele Wow-Momente im Trab. Der Schritt ist korrekt und der Rechtsgalopp war unglaublich. Der Linksgalopp war etwas knapp in der Hinterhand, aber dieses Pferd hat reichlich Qualität und scheint sehr kooperativ zu sein“, so Lehrmann über den Hengst.
Durch und durch durchlässig: Lyngbjergs St. Paris
Für das drittbeste Ergebnis an diesem Tag sorgte die Stute Lyngbjergs St. Paris (Blue Hors St. Schufro x Blue Hors Rockefeller) der Besitzer United Dressage und Vallentin Dressage. Vorgestellt von Victoria E. Vallentin erhielt die Stute von Bente Borjesson eine Gesamtnote von 8,82. „Das ist ein ganz anderes Pferd als die ersten beiden“, erklärt Lehrmann. „Diese Stute hat heute die Höchstnote für die Durchlässigkeit (9,0) bekommen und sie zeigt einen fantastischen Einsatz der Hinterhand. Vielleicht hätte sie im Schritt etwas entspannter sein können, aber im Grunde ein wirklich elegantes Pferd.“
Aufgrund eines Ex-aequo-Ergebnisses auf Rang 12 haben sich die besten 13 Fünfjährigen des heutigen Bewerbs direkt für das Finale am Samstag qualifiziert. Am Freitag gibt es für die übrigen Paare im kleinen Finales noch einmal eine Chance. Mit einem Platz unter den besten drei steigen sie ins A-Finale auf.
Plan B für Bartlgut's Questore
Diese Chance will auch Ulrike Prunthaller mit AWÖ-Hengst Bartlgut’s Questore (Quaterback x Coriograf B) nutzen. Das Paar hatte auf internationalem Parkett bereits über 85 % erzielt, heute blieb es allerdings deutlich unter dieser Marke. Im strömenden Regen präsentierte sich der AWÖ Reitpferdechampion des Jahres 2020 aus der Zucht von Herbert Stanek etwas unstet in Anlehnung und Selbsthaltung, richtig teuer erwies sich jedoch ein Fehler im Anschluss an den Mitteltrab. Am Ende der Diagonale fiel der Quaterback-Sohn in den Schritt, danach benötigte er die gesamte kurze Seite um wieder in einen sicheren Trab-Rhythmus zu finden. Die Jury bedachte den Braunen mit einer 7,7 für den Trab, einer 6,8 für den Schritt, einer 8,0 für den Galopp, einer 6,7 für die Durchlässigkeit, und einer 7,4 für die Perspektive – im Durchschnitt machte das 7,32, was Platz 33 bedeutete.
Am Freitag bestreiten dann die sechs- und siebenjährigen ihre erste Quali. Österreich wird bei den sechsjährigen durch die AWÖ-Stute Get you the Moon v. Goldberg x San Amour unter Lisa Horler (GER) vertreten. Bei den siebenjährigen geht für Rot-Weiß-Rot Quantum Glück von Quantensprung x Friedensfürst unter Martin Hauptmann an den Start.
Die Ergebnisse im Detail finden Sie hier.