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Das Gefühl für den richtigen Kontakt zum Pferdemaul kommt mit der Erfahrung - es lässt sich aber auch gezielt schulen. © www.slawik.com

Der ideale Kontakt zum Pferdemaul: So fühlt er sich an

Ein Artikel von Pamela Sladky | 14.11.2016 - 00:03
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Das Gefühl für den richtigen Kontakt zum Pferdemaul kommt mit der Erfahrung - es lässt sich aber auch gezielt schulen. © www.slawik.com

Der ideale Kontakt garantiert den Dialog zwischen den Händen des Reiters und dem Pferdemaul. Geht er verloren, ist die Kommunikation unterbrochen. Ist er zu fest, wird aus dem Dialog schnell ein Monolog – der Reiter diktiert, das Pferd ist gezwungen zuzuhören. Das mag eine Zeitlang funktionieren. Etwa dann, wenn das Pferd bei einer Lektion etwas mehr Unterstützung braucht, oder der Reiter sein Vermögen besser entwickeln möchte. Dauert der ausgeprägte Kontakt an, verkehrt sich der Unterstützungscharakter ins Gegenteil: büffelige Pferdetypen suchen in der Hand eine Stütze, fallen auf die Vorhand und werden mit der Zeit immer unsensibler auf die Zügelhilfen. Sensible Pferde beginnen sich aus Angst vor der unangenehmen Handeinwirkung des Reiters hinter dem Zügel zu verkriechen. Das Resultat ist eine vorgegaukelte Leichtigkeit, die das Pferd auf die Vorhand bringt und im Rücken blockiert.

Der optimale Zügelkontakt sollte also weder zu leicht noch zu fest sein, sondern sich in einem goldenen Mittelmaß bewegen. Diesen Idealzustand zu erreichen, hat viel mit Gefühl zu tun. Gefühl, das der Reiter erst schulen muss.

Um eine Vorstellung vom idealen Kontakt zu bekommen, hilft diese einfache Übung, für die es noch nicht einmal ein Pferd braucht:

Befestigen Sie eine Wurzelbürste oder eine Kardätsche an einem Zügel. Ziehen Sie den Zügel nun durch einen Ring – etwa einen Anbindering – und spannen Sie ihn. Sobald Sie einen Widerstand spüren, haben Sie den optimalen Kontakt erreicht. Hebt sich die Bürste an, ist der Kontakt bereits zu stark. Jetzt nehmen Sie den Zügel auf oder verlängern ihn, ohne, dass sich die Spannung ändert. Sie sind gezwungen, den Kontakt zu halten. Noch praxistauglicher wird die Übung, wenn Sie sie mit zwei Zügeln, zwei Bürsten und zwei Ringen ausführen.

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In diesem Leitfaden verdeutlicht Cadre-Noir-Reiter Guillaume Herny nicht nur, wie der Reiter Hilfen mit der Hand geben soll, sondern auch warum. Schritt für Schritt wird das Verständnis für den Partner unter dem Sattel vertieft und die Auswirkungen der reiterlichen Einwirkung auf das Pferd erklärt. Der französische Reitausbilder geht dabei auf die Beschaffenheit des Pferdemauls ebenso ein, wie auf die Vemrittlung essenziellen Grundlagenwissens. Viele Abbildungen und Beispiele verdeutlichen den sanften Einsatz der Hände.

Guillaume Henry ist Reitausbilder und erhielt seine Ausbildung am Cadre Noir in Saumur. Als
Fachredakteur zu den Themen Pferd und Reiterei teilt er seine Zeit auf zwischen dem Schreiben und
der praktischen Arbeit im Sattel. Eine Vielzahl von Artikeln über technische und historische Aspekte
der Reiterei sind von ihm veröffentlicht worden.

ps