In Stunden der Langeweile ziehen Lecksteine Pferde bisweile magisch an. Das hat auch der Fachhandel längst erkannt und bietet spezielle Lecksteinhalter mit zusätzlichen Spielfunktion in diversen Versionen an. Diese nachfüllbaren Lecksteine bestehen in der Regel aus mit Vitaminen angereicherter Traubenzuckermelasse in unterschiedlichen Geschmacksrichtungen wie Karotte, Apfel, Banane, Lakritz oder Kräuter, die die Pferde zum Lecken und Spielen anregen sollen. Aber auch ganz normale Salz- und Minerallecksteine wecken die Neugier der Pferde, wenn man sie freihängend anbietet.
Damit Lecksteine im Außenbereich nicht durch Niederschläge zu schnell dahinschmelzen, müssen sie auf dem Winterpaddock vor Witterungseinflüssen geschützt werden. Dazu schneidet man am besten eine der breiten Seiten aus einem entsprechend großen und zuvor gereinigten Kanister aus, so dass ein kleiner Rand bleibt, der den Leckstein hält. Danach werden scharfe Schnittkante rund gefeilt und der Leckstein hineingelegt. Den derart gefüllte Kanister lässt sich danach an seinem Henkel leicht mit einem Strick aufhängen.
So sehr die Pferde sich auch über die Leckerei freuen gilt auch hier wie bei vielen anderen Dingen: Zu viel ist ungesund. Deshalb sollte gut darauf geachtet werden, dass das eine oder andere Pferd nicht zu oft oder lange damit spielt und dabei zu viel Zucker, Salz, Kräuter, Vitamine oder Mineralien aufnimmt.
Kräuter-Leckstein selbstgemacht
Für einen 500-Gramm-Kräuterleckstein benötigen Sie:
- 600 bis 700 g zuckerfreie Kräuterbonbons (Eukalyptus, Anis, Fenchel, Salbei, Thymian)
- eine lebensmittelechte, temperaturbeständige und viereckige Kunststoffform (z. B. Tiefkühlbehälter) für 500 ml Füllmenge mit Deckel
- ein circa 15 cm langes, hohles Kunststoffröhrchen
- eine stabile Kordel (Wäscheleine)
- Staubzucker zum Ausstreuen der Form
- ein etwa 40 cm langes Naturholzästchen – zum Beispiel aus Buche – das Sie in vier gleich lange Stücke so teilen, dass sie im Quadrat gelegt in die Kunststoffform passen
Bohren Sie zunächst mittig ein Loch mit dem Durchmesser des Röhrchens in den Deckel und prüfen Sie, ob sich das Röhrchen hindurchschieben lässt. Diese Vorrichtung dient beim Aushärten des Lecksteins zur Stabilisierung des Röhrchens, um später das entsprechende Loch für die Aufhängeschnur zu erhalten. Die Kunststoffform streuen Sie sorgfältig mit Staubzucker aus, damit sich der kristallisierte Leckstein problemlos aus der Form lösen lässt.
Erwärmen sie die Bonbons in einem geschlossenen Topf auf der untersten Stufe des Herdes langsam, bis sie vollständig geschmolzen sind. Kurz vor dem Umfüllen erhöhen Sie unter Rühren die Temperatur, um die Fließeigenschaft zu verbessern. Stellen Sie nun das Röhrchen in die Mitte der Form, halten Sie es mit einer Hand fest während Sie mit der anderen die Kräutermasse etwa bis zur Hälfte einfüllen. Stellen Sie nun den Topf wieder zurück auf die Herdplatte. Nehmen sie nun die vier Aststückchen zur Hand und platzieren Sie sie rund um das Röhrchen. Auf diese Weise wirken Sie einem frühzeitiges Zerfallen des Lecksteins entgegen. Nun füllen Sie die Form mit der restlichen Bonbonmasse auf. Danach das Röhrchen durch den Deckel schieben, schließen und die gefüllte Form mehrere Stunden vollständig auskühlen und aushärten lassen.
Ist der Leckstein hart, entfernen Sie den Kunststoffdeckel und kürzen Sie das Röhrchen mit einem Sägemesser auf Lecksteinhöhe. Den Stein selbst können Sie jetzt wie einen Kuchen auf ein Küchenbrett stürzen. Nun müssen Sie nur noch die Kordel durch das Röhrchen ziehen und fertig ist der Leckstein Marke Eigenbau.