Die Diagnose der EIA beruht auf serologischen Nachweisverfahren von Antikörpern im Blut. (Coggins-Test oder ELISA Verfahren) © www.slawik.com
Das zuständige Veterinäramt hat daraufhin den Ausbruch der anzeigepflichtigen Tierseuche amtlich festgestellt. Der betroffene Betrieb wurde unter Quarantäne gestellt, umfassende veterinärmedizinische Maßnahmen laufen bereits. Menschen sind von dem Virus nicht gefährdet.
Umfangreiche Nachforschungen
Laut Landwirtschaftsminister Peter Hauk MdL stehen Veterinärämter und Untersuchungsämter im engen Austausch: „Die zuständigen Behörden haben rasch reagiert sowie alle notwendigen Maßnahmen veranlasst.“
Aktuell laufen epidemiologische Rückverfolgungen, um herauszufinden, zu welchen Betrieben und Pferden das erkrankte Tier in den vergangenen Monaten Kontakt hatte. Nach ersten Erkenntnissen sind mehrere Landkreise und sogar alle Regierungsbezirke Baden-Württembergs betroffen.
Symptome und Übertragung
EIA kann akut oder chronisch verlaufen und endet häufig tödlich. Infizierte Tiere bleiben lebenslange Virusträger und stellen eine ständige Infektionsquelle dar – weshalb sie getötet werden müssen. Symptome sind unter anderem:
- Fieber, Apathie, Schwäche
- Herzrasen und Punktblutungen an Schleimhäuten
- wiederkehrende Fieberschübe
- Abmagerung und Ödeme
Der Erreger ist ein Lentivirus aus der Familie der Retroviren (verwandt mit HIV beim Menschen). Die Übertragung erfolgt hauptsächlich über Blutkontakt, etwa durch große blutsaugende Insekten (Bremsen, Wadenstecher), durch direkten Kontakt oder tierärztliche Behandlungen mit nicht ausreichend desinfizierten Instrumenten.
Seltene, aber gefährliche Krankheit
EIA ist weltweit verbreitet, tritt in Deutschland aber selten auf. Zuletzt gab es Ausbrüche 2017 in sechs Bundesländern (insgesamt 14 Fälle), danach einzelne Fälle 2018, 2020 und 2024. In Österreich gab es zuletzt im 2019 zwei bestätigte Fälle von EIA (Lustenau, Bezirk Perg) von uns bestätigt. Anders sieht die Sachlage in Rumänien aus, wo die Krankheit als endemisch gilt. Für den Transport lebender Pferde aus Rumänien gelten besonders strenge Regeln.
Handlungsempfehlung für Pferdehalter
Pferde mit unklaren Symptomen – etwa therapieresistentem Fieber oder plötzlicher Apathie – sollten sofort einem Tierarzt vorgestellt werden. Im Verdachtsfall ist unverzüglich das zuständige Veterinäramt zu informieren.