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Schwimmen, Laufen, Dressur und Springreiten: Beim Reitervierkampf wird den Teilnehmern neben reiterlichem Können auch viel sportliche Fitness abverlangt. © www.fotolia.de, www.slawik.com

Reitervierkampf: Vier Bewerbe, eine Disziplin

Ein Artikel von Pamela Sladky | 05.09.2017 - 15:25
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Schwimmen, Laufen, Dressur und Springreiten: Beim Reitervierkampf wird den Teilnehmern neben reiterlichem Können auch viel sportliche Fitness abverlangt. © www.fotolia.de, www.slawik.com

Beim Reitervierkampf wird nicht nur Feingefühl auf dem Pferd gefordert, auch der Reiter selbst muss physisch in bester Verfassung sein. Wie der Name bereits verrät, setzt sich die Disziplin aus vier Bewerben zusammen: Neben Dressur- und Springreiten sind das Laufen und Schwimmen. Gewertet werden die einzelnen Disziplinen im Verhältnis 3:2:1:1, die meisten Punkte gibt es demnach in den Reitbewerben zu holen. Wer nach dem Schwimmen an letzter Stelle liegt, muss die Hoffnung auf eine gute Platzierung also noch nicht aufgeben, denn in der Dressur und im Springen kann noch viel Boden gutgemacht werden.

Teilnehmen kann man an Reitervierkämpfen ab einem Alter von acht Jahren, wobei in die Klassen Nachwuchs, Jugend, Junioren, Allgemeine Klasse und Masters unterschieden wird. Auch wenn es inzwischen schon Turniere mit Einzelwertungen gibt, ist der Reitervierkampf traditionell ein Mannschaftssport. Ein Team besteht aus vier Startern, die drei besten Wertungen je Bewerb zählen ins Mannschaftsergebnis, die schlechteste bildet das Streichergebnis und wird nicht gewertet.

Ein Reitervierkampf nimmt in der Regel ein ganzes Wochenende in Anspruch: Am ersten Tag stehen meist Schwimmen und das Dressurreiten auf dem Programm, am zweiten wird gelaufen und gesprungen. Dazwischen bleibt den Teilnehmern ausreichend Zeit zum Verschnaufen. Zum Schluss werden die Punkte aller vier Teilbewerbe und Teammitglieder addiert. Und damit eine möglichst faire Bewertung gewährleistet ist, gibt es in der Leichtathletik einen Geschlechterausgleich sowie einen Ausgleich bei Teilnehmern unterschiedlichen Alters.

Stil ist gefragt

Während beim Laufen und Schwimmen natürlich vor allem die Zeit zählt, sind in der Dressur und beim Springreiten Korrektheit und Stil gefragt. Denn auch das Springen wird als Stilspringprüfung ausgetragen. Der große Unterschied zu anderen Disziplinen im Reitsport: In der Dressur und im Springen dürfen unterschiedliche Pferde geritten werden – und ein Pferd darf sogar mit verschiedenen Reitern starten. Durch die unterschiedlichen Anforderungen im Reitervierkampf steht deshalb nicht unbedingt die Qualität des Pferdes im Vordergrund, sondern vor allem die Leistung des Reiters. Gerade dieser Aspekt ist es auch, der den Reitervierkampf als Disziplin so besonders macht.

Katharina Zinggl

Reitervierkampf Anforderungen nach Altersklassen
KlasseNachwuchs Jugend Junioren
Alter 8–12 Jahre 13–16 Jahre 17–20 Jahre
Dressur Mannschaftsdressur Aufgabe RVK1Mannschaftsdressur Aufgabe RVK2Mannschaftsdressur Aufgabe RVK3
Springen Stilspringen Kl. E0 80–90 cm Stilspringen Kl. E 90–100 cm Stilspringen Kl. A 100–110 cm
Laufen 1000 m 3000 m 3000 m
Schwimmen 25 m Freistil 50 m Freistil 50 m Freistil

Veranstaltungstipp

Vom 16. bis 17. September finden am Prunnehof in Wien die diesjährigen Österreichischen Meisterschaften, die BLMM und die Wiener Landesmeisterschaften im Reitervierkampf im Rahmen eines CDN-Cneu und CSN-Cneu für Mannschaften und Einzelreiter in verschiedenen Alterklassen statt.

Weitere Information dazu gibt es unter www.prunnehof.at und www.oeps.at.