NACHWUCHS-EUROPAMEISTERSCHAFTEN

Niederländer holen Team-Gold bei den Jungen Reitern, Österreicher Siebente

Ein Artikel von Pamela Sladky | 18.08.2020 - 16:40
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Die neuen U21-Team-Europameister kommen aus den Niederlanden. © FEI/Lukasz Kowalski

Bevor der 18-jährige Marten Luiten mit seiner Fynona ins EM-Viereck einritt, lag das im Vorfeld von Ausfällen gebeutelte deutsche Team noch in Führung. Doch auch bei den Niederländern lief nicht alles nach Plan. Team-Reiterin Thalia Rockx war am ersten Tag des Mannschftsbewerbs wegen Blut am Maul ihres Pferde Golden Dancer de la Fazenda abgeläutet worden. Damit ruhten alle Hoffnungen der Oranjes auf Schultern Luitens Schultern. Um die Deutschen vom obersten Podestplatz zu stoßen, musste der Vorjahres-Vizeeuropameister der Junioren eine Wertung im 75-Prozent-Bereich liefern.

Die Entscheidung hätte kaum spannender sein können. Von Beginn weg bewegten sich Luiten und die zehnjährigen Ampere-Tochter Fynona zwischen 74 und 75 Prozent. Ein Fehler hätte die Gold-Ambitionen mit einem Schlag zunichte gemacht. Doch die Nerven des jungen Duos hielten. Beim Schlussgruß lag der Trend bei 75,4 %, als dann auch noch die restlichen Noten eintrudelten und die Wertung bei 75,823 % anhielt war klar: Gold für die Niederlande (222,94 Punkte), mit Daphne van Peperstraten/Greenpoint's Cupido (75,882 %), Marten Luiten/Fynona (75,823 ) und Quinty Vossers/Hummer (71,235) auf den Plätzen eins, zwei und neun vor Team Deutschland (222,03 Punkte)mit Lia Welschof/First Class 88 (75,794), Luca Sophia Collin/Descolari (73,412), Henriette Schmidt/Rocky’s Sunshine (72,824) an dritter, vierter und fünfter Stelle.

215,794 Gesamtpunkte bescherten dem vierköpfigen dänischen Team Bronze.

Platz sieben für Österreich

Für Österreich gehen bei den Jungen Reitern Katrin Brugger, Victoria Wurzinger, Daria Hohenwarter und Jonas Frick an den Start. Letzterer legte als Startreiter der rot-weiß-roten Equipe am Montag mit seiner Hannoveraner Stute Juno gut vor. Ende Juni hatte das Duo in Mariakalnok sein internationales Debüt gegeben, im Team Test hatte es dort mit einer Wertung von 64,9 % Rang 21 belegt. Die EM-Atmosphäre wirkt sich auf das Paar offenbar beflügelnd aus, denn mit 68,176 % für einen durch und durch gelungenen Ritt sorgte der 20-Jährige aus der Talenteschmiede des Dressurteams Kottas-Heldenberg prompt für die zweitbeste Wertung der heimischen Equipe.

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Tolles Team-Debüt für Jonas Frick und Juno, die sich gegenüber den Ergebnissen bei ihrem bislang einzigen internationalen Turnierstart deutlich verbessern konnten.
© www.sportfotos-lafrentz.de

67,176 % lautete danach das Ergebnis von Daria Hohenwarter und Lehmann, die nach einem guten Start im Trab in den Schrittlektionen einiges an Boden verloren, sich mit einem sehr starken Finish in der Galopptour aber wieder zurückkämpften. Am Ende gab’s viel Lob für den 15-jährigen DSP-Wallach von seiner hochzufriedenen Reiterin.

Das beste Ergebnis in den heimischen Reihen lieferten Victoria Wurzinger und Bvlgari. Die 20-jährige Wienerin ist mit sieben EM-Teilnahmen für Österreich die unumstrittene Routinierin im heimischen Team, mit Bvlgari war sie zuvor schon bei den Europameisterschaften in Roosendaal (NED) 2018 und Fontainebleau (FRA) 2019 am Start. In Pilisjászfalu kamen Wurzinger und der Rheinländer Fuchs von Belissimo mit 68,647 % aus der Prüfung und belegten Rang 20.

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Bestplatziertes österreichisches Paar im U21 Team Test: Victoria Wurzinger (W) und Bvlgari © www.sportfotos-lafrentz.de

Pech hatte Österreichs Schlussreiterin Katrin Brugger. Die Runde der Kärntnerin und ihres KWPN-Wallachs begannen vielversprechend mit einer ausdrucksstarken Trabtour. Der gute Trend von über 70 % fand nach einem versehentlichen Angaloppieren in der Traversale nach rechts leider ein jähes Ende. Durch dem Fehler fiel die Wertung des Paares zwischenzeitlich auf 63 % und erholte sich trotz einer gelungenen Galopptour nur langsam. Am Ende standen 66,824 % und Platz 29 zu Buche. Drin gewesen wäre sicherlich mehr.

In der Teamwertung belegte die österreichische Equipe mit 203,999 Platz sieben hinter den Niederlanden, Deutschland, Dänemark, Belgien, Spanien und Frankreich und vor Finnland, Italien und der Ukraine.

Die Entscheidung in der Einzelwertung steht für Donnerstag an, am Freitag folgt das Kürfinale der besten 18 Paare aus dem Einzel, wobei pro Nation maximal drei Paare an den Start gehen dürfen.

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