Dressur

Österreichs Dressur-Nachwuchs trumpft in Italien und Ungarn auf

Ein Artikel von Pamela Sladky | 10.05.2021 - 13:21
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Tolles internationales Debüt für Leon Aschauer und Formidable in Máriakálnok
© Petra Kerschbaum

Besonders erfolgreich verlief das Wochenende im italienischen Ornago nahe Mailand für die Mitglieder der Familie Jöbstl. Drei Siege in Serie feierte der Älteste der Jöbstl-Geschwister, Junioren-Reiter Paul Jöbstl, im Sattel seines Spitzenpferdes Bodyguard. Das Paar, das erst seit wenigen Monaten zusammen trainiert, findet immer besser zusammen. In Ornago stellten der 17-jährige Paul und der bewegungsstarke Hannoveraner Hengst in jeder Prüfung einen neuen persönlichen Rekord auf. Den Auftakt machte die Mannschaftsprüfung am Freitag, die das Duo mit 74,242 % souverän für sich entschied. Im Individual legten die beiden die Latte noch ein weniger höher: 75,245 % bedeuteten erneut klar Platz eins mit fast vier Prozent Vorsprung. Seine bislang stärkste Performance gelang dem Duo schließlich am Sonntag in der Junioren-Kür, die vor allem den britische Fünf-Sterne-Richter Peter Storr in Begeisterung versetzte. Er bedachte Paul Jöbstl und Bodyguard mit satten 84 % und griff insbesondere bei den Schlussnoten tief in die Punktekiste. Für die Harmonie zwischen Pferd und Reiter, die Choreographie und die musikalische Interpretation gab’s jeweils eine Neun, der Schwierigkeitsgrad war Storr sogar eine Zehn wert. Zwar lagen seine beiden Kolleg*innen mit ihrer Bewertung etwas darunter, insgesamt kam das österreichische Duo aber auf überragende 79,142 %. Eine echte Kampfansage für die bevorstehenden Junioren-EM Anfang Juli in Spanien.
 

Drei Jöbstl-Siege bei den Ponys

Für die Pony-Reiter*innen stehen als Saisonhighlight von 11. bis 15. August die Europameisterschaften im polnischen Strzegom auf dem Programm. Beste Karten für ein Ticket dorthin haben derzeit Fanny Jöbstl und die 17 Jahre alte Deinhard B-Tochter Dynasty. Das Paar war in Ornago in allen drei Prüfungen das Maß der Dinge. 71,714 % im Team Test, 74,595 % im Individual und starke 77,375 % in der Kür bescherten der 15-jährigen Schülerin drei Siege en suite – und eine neue persönliche Bestleistung oben drauf. Offenbar ist dem Paar in seinem dritten gemeinsamen Jahr so richtig der Knopf aufgegangen.

Einen Podestplatz gab’s auch für Fannys Zwillingsschwester Florentina und den zehnjährigen Wallach Colourfull Cannonball. Nach einem sechsten und einem fünften Platz im Team und Individual Test konnte das Paar in der Kür so richtig zeigen, was in ihm steckt. Am Ende des Rittes standen 76,117 % auf der Anzeigetafel – auch das ist ein neuer persönlicher Bestwert, der mit Platz zwei in dieser Prüfung belohnt wurde.

Bei den Jungen Reitern ritt Chiara Pengg im Sattel des ehemaligen Jungpferde-Vizeweltmeister  Auheim’s Del Magico auf Platz zwei im Einzelbewerb. 69,559 % lautete das Ergebnis für diese beiden.
 

Leon Aschauer und Formidable mit Spitzen-Debüt

Im 900 Kilometer entfernten Máriakálnok feierte der Wiener Junioren-Reiter Leon Aschauer zwei Siege mit Formidable, einem zwölfjährigen Hannoveraner Wallach von Fürst Nymphenburg. Das Turnier in Ungarn war für das Paar die Premiere auf internationalem Parkett. Und die meisterte das Duo mit hervorragenden Ergebnissen. In der Mannschaftsaufgabe sorgten Aschauer und der Lauries Crusador XX-Enkel mit 71,818 % für die klar beste Wertung der Prüfung, in der Einzelaufgabe waren es 72,451 % und ein weiterer Sieg. Auch in der Kür überwand das Paar locker die 70-Prozent-Hürde, für einen Platz auf dem Podest reichten ihre 71,73 % diesmal aber knapp nicht.

Einen Stockerlplatz schnappte sich stattdessen Oskar Ochsenhofer mit Sanibel, der 71,775 % anschrieb und sich damit noch vor Leon Aschauer auf Rang drei schob.

In der Abteilung der U21-Reiter sicherte sich Helene Grabenwöger einen Platz unter den Top drei. Mit Der Fuchs beendete die Niederösterreicherin den Team Test an zweiter Stelle. Von der fünfköpfigen Jury erhielt das Paar 69,059 % für seinen Ritt.

Im Individual ging sich ein Podestplatz für Grabenwöger und ihren 13-jährigen Hannoveraner nicht mehr ganz aus. 68,824 % bedeuteten Rang vier. Eine Position davor reihte sich das burgenländische Duo Lilli Ochenshofer und Roi du Soleil Mt auf Rang drei ein. Für sie gab es 69,382 %.

Über einen Podestplatz zum internationalen Turnierdebüt durfte sich außerdem Ponyreiterin Katharina Zajic freuen. Die 15-jährige Wienerin brachte in Máriakálnok ihr Palomino-Pony Don Joan an den Start, mit dem sie nach einem sechsten Platz im Team Test (66,190 %) und einem fünften im Individual (67,117 %) in der Kür letztlich auf Rang drei ritt. Hier gab es von den Richter*innen 68,585 %.

Die Ergebnisse aus Ornago finden Sie hier, die aus Máriakálnok gibt's hier.