Dressur

Weg nach Tokio: Olympiaqualifikation geht für Dressurreiter*innen in die heiße Phase

Ein Artikel von OEPS | PS | 05.05.2021 - 17:41
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Florian Bacher und Fidertraum gaben 2019 bei den Europameisterschaften in Rotterdam ihr Championatsdebüt für Österreich. Beim CDI4* in Ornago (ITA) von 7. bis 9. Mai  wird das Paar versuchen, sich auch für die Olympischen Spiele in Tokio zu empfehlen.
© Tomas Holcbecher/holcbecher.com

Am Freitag stehen in Ornago zwei Grand-Prix-Prüfungen auf dem Programm - für die Olympia-Kader-Mitglieder Florian Bacher, Christian Schumach und Belinda Weinbauer die erste Chance, das vom OEPS geforderte Olympia-Kriterium - 72 Prozent in einem Grand Prix - zu meistern und sich sofür ein Tokio-Ticket zu empfehlen.

Bislang ist dieses Kunststück lediglich Victoria Max-Theurer gelungen. Beim CDI4* in Hagen kam die Achleitnerin mit Abegglen auf Anhieb auf über 75 Prozent. Der Versuch, beim Maimarkt-Turnier in Mannheim auch ihren elfjährigen Westfalen Rockabilly zu qualifizieren, schlug jedoch fehl. Einen neuen Anlauf wird Max-Theurer voraussichtlich beim Vier-Sterne-Turnier in München, der Pferd International, von 13. bis 16. Juni wagen. Dort werden auch Astrid Neumayer mit Zap Zap und Stefan Lehfellner mit Deliza erneut ihr Glück versuchen. Für beide brachte Hagen nicht die erhofften Ergebnisse.

Dass einige Paare ihr gewohntes Potenzial bislang noch nicht wie gewünscht abrufen konnten, liegt laut Dressurequipe-Chefin Uschi Barth vor allem an der mangelnden Turnierroutine. „Nach der langen Pause, ist es für alle österreichischen Dressurreiterinnen und Dressurreiter eine große Herausforderung wieder auf den Punkt in Form zu kommen und sich auf dicken internationalen Pisten gegen die starke Konkurrenz zu behaupten. Da braucht man Fingerspitzengefühl im Pferdemanagement und starke Nerven im Viereck“, erklärte Barth im OEPS-Interview.

Für Renate Voglsang, die beim Maimarkt-Turnier in Mannheim (GER) mit Fürst Ferdinand zur Fasanenhöhe nur knapp an der geforderten Olympiaqualifikations-Marke vorbeigeschrammt war, ist Tokio allerdings kein Thema. Ihr "Ferdi" war zum Stichtag 15. Jänner 2021 bei der FEI noch nicht als im österreichischen Besitz stehend registriert und kommt damit für einen Start bei den Spielen nicht in Frage. Das Duo richtet seinen Blick deshalb auf eine erfolgreiche Qualifikation für die Dressur-Europameisterschaften, die im September in Hagen (GER) über die Bühne gehen werden.
 

Showdown in Achleiten

Der durch das Corona-Virus und den Herpesvirus-Ausbruch kräftig durcheinandergewirbelte Turnierkalender macht es den Reiter*innen insgesamt nicht gerade leicht, sich für die bevorstehenden Championate zu qualifizieren. Wegen ständiger Turnierabsagen mussten sowohl die Athlet*innen als auch der Verband extrem flexibel agieren. Internationale Turniere, die zu Sichtungszwecken genutzt werden sollten, sind – so sie nicht abgesagt wurden – extrem überlaufen. Mit internationalen Starplätzen wird es gerade für die heimischen Dressurreiter*innen eng.

Aus diesem Grund hat der OEPS ein weiteres CDI4* in den Turnierkalender aufgenommen, das als Wahl-Turnier genutzt werden kann. Stattfinden wird es von 27. bis 30. Mai in Achleiten. Am selben Ort wird kurze Zeit später von 10. bis 13. Juni auch die interne Olympiaqualifikation geritten. Wer in Tokio mit dabei sein will, muss bei diesem Termin auf jeden Fall vorstellig werden und in direkter Konkurrenz gegen seine Mit(st)reiterinnen bestehen.