Dressur Europameisterschaften

Drittes EM-Gold für von Bredow-Werndl und Dalera

Ein Artikel von PM | PS | 11.09.2021 - 18:34
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Holen innerhalb weniger Wochen sieben Goldmedaillen: Jessica von Bredow-Werndl (GER) und Dalera BB
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Als erste der Medaillenfavoriten gingen Charlotte Dujardin und ihr Gio ins Rennen. Im Spécial hatte sich das Paar noch mit dem undankbaren vierten Platz zufrieden geben müssen. In der Kür hieß es nun für das britische Duo: Neues Spiel, neues Glück. Und heute hatte Dujardin Letzteres auf ihrer Seite. Bis auf einen Wechselfehler ging dem Paar diesmal alles auf. Mit 87,246 % gingen Dujardin und ihr kleiner Fuchswallach auch souverän in Führung.

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Bronze: Charlotte Dujardin und "Pumpkin" Gio © holcbecher.com

Danach war Cathrine Dufour an der Reihe. Im Sattel ihres Bohemian zeigte die Dänin eine Kür mit hohem Schweirigkeitsgrad zur Musik von „Les Miserables“. Heute lief es noch besser als im Spécial, 88,436 % bedeuteten die neue Führung für das dänische Duo.

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Heute ganz stark unterwegs: Chathrine Dufour und Bohemian holen nach EM-Bronze auch noch Silber.
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Lange hielt sie nicht , denn als nächstes ritten die amtierenden Olympiasieger und Spezial-Europameister ins EM-Stadion in Hagen ein. Was danach kam, war einmal mehr zelebrierte Dressur. Leichtfüßig, tänzerisch, ein harmonisches Zusammenspiel von Reiterin und Pferd. „Ich hatte das Gefühl, es war heute noch besser als in Tokio. Es war für mich gefühlt die beste Prüfung mit Dalera bisher, überhaupt in meinem ganzen Leben. Unabhängig von den Punkten, die wir dafür bekommen haben. Das war sehr emotional für mich. Dalera hatte heute das perfekte Maß an Energie und war zu einhundert Prozent bei mir“, berichtete Jessica von Bredow-Werndl nach ihrer Kür. Ganz so unwesentlich waren die Prozent natürlich nicht. Denn 91,021 % bescherten den beiden einen satten Vorsprung – und eine mächtige Ansage in Richtung Isabell Werth, die mit ihrer Oldenburger Stute Weihegold 2017 schon einmal EM-Kür-Gold gewonnen hatte.

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Jessica von Bredow-Werndl und Dalera passagieren einhändig zu Kür-Gold bei den Dressur-Europameisterschaften in Hagen. © holcbecher.com

Doch diesmal sollte es nicht sein. Weihegold wirkte nicht mehr ganz so frisch, wie noch im Grand Prix Spécial. In der Folge passierten Fehler, die man so nicht gewohnt ist von dem Paar. „Es war heute eine Kraftfrage, der Akku war leider leer. Es begann vielleicht etwas unglücklich, weil sie äppeln musste, aber normalerweise macht ihr das nichts aus. Bei dem Fehler am Ende der Traversale merkte ich, dass ihr die Kraft ausging und ich musste sehen, dass ich es irgendwie nach Hause bringe. Ich wusste: Ok, heute geht’s eben nicht und darauf habe ich mich unterwegs eingelassen. Wer mich kennt weiß, dass ich bis zum Ende fighte. Und die letzte Linie war wirklich gut“, beschrieb Isabell Werth ihre Gefühlswelt in der Kür. Mit 84,896 % musste sie sich auf Platz vier hinter Dujardin und Gio einreihen.  

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Heute war der Akku leer bei Weihegold und Isabell Werth.
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Als letzte Starterin dieser EM ritt die britische Silbermedaillengewinnerin Charlotte Fry auf Everdale noch zu starken 84,721 %. Ein neuer persönlicher Rekord für das Paar – und Platz fünf in der EM-Endwertung.

Alle Ergebnisse im Detail gibt's hier.