Österreich war für die 23. Auflage des 1979 ins Leben gerufenen Donau Alpen Pokals mit Thomas Blumschein, David Hötsch und Markus Fleischmann stark aufgestellt und bestens gegen die starke Konkurrenz gerüstet.
Nach dem Vet-Check am Donnerstag trübte dann aber nicht nur das Italien-Tief die Stimmung, denn zwei Pferde von Blumschein waren leider nicht „fit to compete“. Das ist dem Oberösterreicher in seiner 20-jährigen Fahrsportkarriere noch nie passiert.
Die Laune im Lager der Österreicher besserte sich am Freitag schlagartig, nachdem sowohl David Hötsch aus Illmitz als auch der Oberösterreicher Markus Fleischmann in der Dressur großartige Ergebnisse eingefahren waren. Der Burgenländer musste sich mit der ausgezeichneten Wertnote 40,91 nur dem dreifachen Weltmeister aus Ungarn, Martin Hölle, geschlagen geben. Dieser siegte mit 38,86 Punkten. Markus Fleischmann kam mit der Wertnote 53,22 ebenfalls unter die Top Ten, wurde Siebenter und die österreichische Mannschaft übernahm nach dem Dressurtag die Führung.
Diskussionen um Hölle
Am Marathontag lichteten sich endlich die Regenwolken und es herrschten perfekte Wetterverhältnisse. Die Fahrsportler hatten ein anspruchsvolles Gelände mit sechs Hindernissen von Parcoursbauer Gábor Fintha zu bewältigen.
Die Emotionen waren groß und Fans und Trainer begleiteten ihre Gespanne durch das Gelände. Am Ende des Tages gab es noch Diskussionen, denn Weltmeister Martin Hölle wurden vorerst Fehlerpunkte für ein korrigiertes Verfahren augebrummt. David Hötsch beendete diese zweite Teilprüfung mit Rang 13 und lag vorerst in der Zwischenwertung in Führung. Das Ergebnis wurde jedoch nachträglich korrigiert, sodass der Burgenländer in der kombinierten Wertung nach Dressur und Marathon hinter Weltmeister Hölle auf Rang zwei gereiht wurde.
Markus Fleischmann zeigte im Marathon eine solide Leistung und fiel auf Rang 26 zurück. In der Mannschaftswertung belegte Österreich Platz acht. Klarer Fall: Hier hätte das österreichische Team Thomas Blumschein, der im Marathon immer Spitzenplatzierungen liefert, gut gebrauchen können.
Sieger der 3*-Zweispänner-Geländeprüfung wurde der Schweizer Beat Schenk mit einer fulminanten Fahrt. Die Eidgenossen waren mit zwei Teams vertreten und lagen nun mit einer Mannschaft hinter Ungarn auf Rang zwei.
Der Kegelparcours am Sonntag hatte es in sich. Nur die beiden Schweizer Stefan Ulrich und Bruno Meier blieben ohne Zeit- und Hindernisfehler. David Hötsch fuhr auf Sicherheit, blieb zwar ohne Abwurf, kassierte aber leider 6,93 Fehlerpunkte aus der Zeitüberschreitung. Das ergab im Endklassement den hervorragenden vierten Rang. Markus Fleischmann wurde mit zwei Abwürfen und Zeitfehlern Elfter im Kegelfahren und 23. in der Gesamtwertung. In der Teamwertung für den Donau Alpenpokal kam Österreich auf Rang fünf.
Siege für Dobretsberger und Schiffer
Die rot-weiß-roten Farben waren auch in den anderen Bewerben stark vertreten: Vinzenz Dobretsberger siegte mit seinem Lipizzaner Conversano Csalo in der 3*-Einspännerprüfung. Bei den 2*-Einspännern belegten Kurt Gösler und Franz Feichtinger die Ränge zwei und drei. In der 2*-Pony Zweispänner Prüfung siegte Karl Schiffer vor Gerfried Peternell und Franz Lechner. Alle drei kommen aus der Steiermark.
Positives Fazit
Trotz der unerfreulichen Aus- und Zwischenfälle kann man nach diesem Wochenende ein durchaus positives Résumé für die österreichischen Fahrsportler ziehen. In den letzten Jahren fuhr sich Weltmeister Martin Hölle immer wieder bereits in der Dressur einen großen Vorsprung heraus. Diesmal zeigte David Hötsch mit seiner starken Fahrt, dass er dem Ungarn in dieser Disziplin inzwischen durchaus ebenbürtig ist.
2023 Jahr kommt von 27. September bis 1. Oktober 2 in Haras du Pin (FRA) die Weltmeisterschaft der Zweispänner zur Austragung, zu der Österreich mit Sicherheit eine Spitzenmannschaft entsenden kann.
Die Ergebnisse im Detail gibt's hier.