Sport

Österreich mit Medaillenambitionen zur EM in Rotterdam

Ein Artikel von Pamela Sladky | 07.08.2019 - 08:08
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Max Kühner und Chardonnay, sechste der WM in Tryon, kämpfen in Rotterdam um eine Medaille.   © Tomas Holcbecher/holcbecher.com

„Wir kämpfen um eine Medaille“, sagte der WM-Sechste im Springreiten Max Kühner am Dienstag bei der EM-Kaderpräsentation des Österreichischen Pferdesportverbandes in Wien. Tatsächlich fährt die rotweißrote Equipe mit großer Ambition zur Multi-Europameisterschaft in Dressur, Paradressur und Springreiten nach Rotterdam (NED, 19. bis 25. August 2019).

Für die Spring- und Dressurreiter geht es dort um jeweils drei Quotenplätze für die Olympischen Spiele in Tokio (24.7.-9.8.2020). „Die Dänen sind Topfavoriten auf ein Ticket, dahinter wird es ein enges Rennen gegen Belgien, Irland, Frankreich, Portugal, Schweiz, Finnland und Luxemburg. Wir werden alles dafür tun, dass wir hier mitmischen können. Das Potenzial hat unser Team, wir müssen aber alle liefern“, sagt Victoria Max-Theurer, die zu ihrer neunten Dressur-EM reist. (Aktualisierung 13.8.: nach dem plötzlichen Tod ihres Vaters wird Victoria Max-Theurer nicht in Rotterdam an den Start gehen. Für sie springt Karoline Valenta mit Valenta's Diego ein).

Bei den Springreitern wäre ein Olympia-Quotenplatz eine Sensation, weil Nationen wie EM-Titelverteidiger Irland, Belgien oder Großbritannien noch nicht für Tokio qualifiziert sind. „Unmöglich ist es nicht, das haben wir im letzten Jahr mit dem Aufstieg in die Europa Division 1 und zuletzt im Nations Cup mit Platz 6 in Falsterbo bewiesen!“, glaubt Max Kühner, der dort in Schweden nach seiner Schulter-OP vom 22. Mai wieder seine Teamkollegen Felix Koller, Stefan Eder und Matthias Raisch in der Europa Division 1 anführte.

Das Paradressur-Team rund um Europameister Pepo Puch liegt im Tokio-Ranking derzeit auf Rang vier, die Qualifikation für die Paralympics (25.8.-6.9.2020), ist zum Greifen nahe. „Wir haben gute Chancen unter den Top-7-Nationen zu bleiben, die nach Tokio fahren“, ist Heeressportlerin Julia Sciancalepore überzeugt.
 

Drei Medaillen sind möglich

„Wir fahren mit drei starken Teams nach Rotterdam, die große Chancen auf Quotenplätze für Tokio und sogar Medaillen haben“, sagt OEPS-Präsidentin Elisabeth Max-Theurer. „Am Wichtigsten aber ist, dass alle Reiterinnen und Reiter im Sinne ihres Sportpartners handeln und alle – Pferd und Reiter – wieder gesund nach Hause kommen.“

OEPS-Sportdirektor Franz Kager, der 2018 mit seiner Medaillenprognose für die WM in Tryon sehr gut lag, prognostiziert voller Optimismus: „Wir machen 3 Medaillen! Mit dem nötigen Glück ist das möglich.“

Österreichs Kader für die Dressur-, Spring- und Para-Dressur-EM

SPRINGEN:
Max Kühner (T) mit Chardonnay
Felix Koller (OÖ) mit Captain Future
Mattias Raisch (OÖ) mit Coleur Blue
Stefan Eder (OÖ) mit Dr Scarpo
als Ersatzreiter Roland Englbrecht (OÖ) mit Mevisto‘s Corvinni

DRESSUR:
Belinda Weinbauer (B) mit Fustanella OLD
Astrid Neumayer (OÖ) mit Sir Simon 12
Florian Bacher (St) mit Fidertraum
Karoline Valenta (NÖ) mit Valenta's Diego als Ersatz für Victoria Max-Theurer

PARADRESSUR:
Pepo Puch (St/Grade II) mit Sailors Blue oder Rufus
Julia Sciancalepore (K/Grade I) mit Heinrich IV
Bernd Brugger (NÖ/Grade IV) mit Belaggio 4
Michaela Kuntner (OÖ/Grade II) mit Stockholm