Sport

Österreichs Kader für die Multi-Weltmeisterschaften in Herning

Ein Artikel von OEPS | 28.07.2022 - 17:16
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© im|press|ions

„Wir sind als Österreichischer Pferdesportverband sehr stolz wieder Teams in allen Disziplinen zu einer Weltmeisterschaft entsenden zu können. Und dass, obwohl wir die internen Qualifikationskriterien weitaus höher und strenger angesetzt haben, als die internationalen Vorgaben. Das heißt, unsere Pferdesportlerinnen und Pferdesportler fahren auch mit hohen sportlichen Ambitionen nach Herning. Wir dürfen auf einige Top-Platzierungen hoffen“, sagt OEPS-Generalsekretär Dietrich Sifkovits.

Vize-Präsident Klaus Haim-Swarovski sagt stellvertretend für OEPS-Präsidentin Elisabeth Max-Theurer: „Es freut uns besonders, dass wir in allen vier Disziplinen SportlerInnen am Start haben. Ohne die Unterstützung unserer langjährigen Partner wäre das nicht möglich. Genauso wichtig ist aber der familiäre Einsatz, denn hinter allen SportlerInnen stehen Leute, die das alles ermöglichen. Die Zielsetzung ist klar: Alle sollen ihr Bestes geben, in Sachen Medaillen wurden wir in den letzten Jahren verwöhnt – aber sie sind wieder möglich.“

Pepo Puch, einer der großen Favoriten in der Para-Dressur, freut sich auf seine dritte Weltmeisterschaft. „Ich bin heuer ein Turnier in Dänemark geritten, da konnte ich mir bereits einen Eindruck verschaffen. Die Entwicklung geht international enorm voran, die Dichte wird immer größer. Aber so soll es sein, wir wollen Spitzensport auf hohem Niveau. Dazu gehört, dass man manchmal auch nicht ganz oben steht“, so der Steirer, der bei den Paralympics in Tokio zweimal Silber gewonnen hatte und bereits in Richtung Paris 2024 plant.

Für Dressurreiterin Victoria Max-Theurer wird die WM in Herning speziell, bestreitet sie mit Sportpartner Topas das erste große Championat. „Tokio ist nicht so gut gelaufen, ich habe aber inzwischen in Hagen eine tolle EM mit guten Ergebnissen geritten und sage: Neues Jahr, neues Glück. Ich war jetzt schon viel mit Topas unterwegs – München, Achleiten, Wattens – und es hat gut funktioniert. Wir stehen sehr am Anfang unserer Partnerschaft, die hoffentlich lange dauern wird. Die Ergebnisse sind bisher stabil und wir würden uns gerne weiterhin so präsentieren, aber ohne Druck.“

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Das Stutteri Ask Stadion in Herning © Ridehesten

Im Springreiten sind alle Augen auf Max Kühner gerichtet. Rund um den Siebten der aktuellen Weltrangliste will es das Team zu den Olympischen Spielen in Paris schaffen. „Wir werden in Herning unser Bestes geben und dann schauen, wofür es reicht. Paris ist durchaus realistisch, weil die Pferde viel Potenzial und auch schon bewiesen haben, dass sie sich in Arenen mit Publikum wohlfühlen“, sagt Bianca Babanitz.

Im Voltigieren konnten Österreichs Athlet:innen in den letzten Jahren zahlreiche Erfolge feiern. Nach dem Karriereende von Jasmin Lindner kam es zum Umbruch im Team. „Wir können dennoch ganz vorne mitkämpfen. Wichtig wird die Tagesverfassung sein, im Voltigieren kommt es auf viele Faktoren an“, meint Veronika Greisberger, die als Longenführerin von Isabel Fiala bei der WM dabei ist.

Etwas mehr Zeit zur Vorbereitung hat Lea Siegl. Die Vielseitigkeits-WM in Pratoni-Roma (ITA) findet von 15. bis 18. September statt. „Wir freuen uns schon sehr darauf, das Gelände in Pratoni ist sehr speziell. Nach den Olympischen Spielen in Tokio wird die WM das nächste große Highlight. Und dann geht es schon in Richtung Paris 2024, wo wir natürlich wieder dabei sein wollen“, so die Olympia-15.

Athlet:innen, Zeitpläne, Austragungsmodi

PARADRESSUR
Pepo Puch (ST, Grade II), Sailor’s Blue
Michaela Ferringer (OÖ, Grade II), Stockholm
Julia Sciancalepore (K, Grade I), Heinrich IV
Bernd Brugger (NÖ, Grade IV), Bellagio 4

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Pepo Puch und Sailor's Blue ritten bei den Olympischen Spielen in Tokio 2021 zu zwei Silbermedaillen.
© FEI / Liz Gregg

Vorläufiger Zeitplan der WM, Paradressur

Mi, 10. August
08:30 Uhr Grade IV - Einzelwertung und 1. Qualifikation für Kür
12:45 Uhr Grade V - Einzelwertung und 1. Qualifikation für Kür
14:45 Uhr Grade II - Einzelwertung und 1. Qualifikation für Kür

Do, 11. August
08:30 Uhr Grade III - Einzelwertung und 1. Qualifikation für Kür
12:00 Uhr Grade I - Einzelwertung und 1. Qualifikation für Kür          

Fr, 12. August
08:30 Uhr Grade IV - Mannschaftswertung und 2. Qualifikation für Kür
12:45 Uhr Grade V - Mannschaftswertung und 2. Qualifikation für Kür
14:45 Uhr Grade II - Mannschaftswertung und 2. Qualifikation für Kür

Sa, 13. August
09:00 Uhr Grade III - Mannschaftswertung und 2. Qualifikation für Kür
12:30 Uhr Grade I - Mannschaftswertung und 2. Qualifikation für Kür

So, 14. August
09:00 Uhr Grade IV und V - Kür
13:00 Uhr Grade III, II und I – Kür

Wettkampfmodus Para-Dressur
Insgesamt werden elf Medaillensätze in fünf verschiedenen Kategorien, sogenannte „Grades“, bei den Para-Reiter:innen vergeben. Es gibt Team-, Einzelwertung und die Kür. Die „Grades“ sind abhängig vom Grad der Behinderung der Reiter:innen, für jeden Grade gibt es eigene Aufgaben. In Herning werden in jedem Grade drei Prüfungen geritten. Die erste Aufgabe, der sogenannte FEI Team Test, dient als erste Qualifikation für das Kürfinale. Gleichzeitig werden hier auch die Einzelmedaillen vergeben. Die zweite Qualifikation ist der FEI Individual Test, nach diesem werden die Mannschaftsmedaillen vergeben. Pro Mannschaft starten drei bis vier Reiter in unterschiedlichen „Grades“. Für die Mannschaftswertung zählen die drei besten Ergebnisse. Zugelassen für das abschließende Kürfinale in den einzelnen „Grades“ sind die jeweils acht besten Paare aus den beiden Qualifikationsprüfungen. Seit 2010 ermitteln die Para-Dressurreiter ihre Weltmeister gemeinsam mit anderen Disziplinen. Bereits 2013 war Herning Gastgeber der Europameisterschaften in Dressur, Springen und Para-Dressur.

DRESSUR
Victoria Max-Theurer (ÖO), Birkhof’s Topas FBW
Florian Bacher (ST), Fidertraum OLD
Stefan Lehfellner (ÖO, Roberto Carlos MT
Christian Schumach (K), Donna Karacho

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Victoria Max-Theurer wird die WM mit Championatsneuling Topas bestreiten. © CDI Achleiten

Vorläufiger Zeitplan der WM, Dressur
Sa, 6. August, 09:00 Uhr, Grand Prix - Mannschaft -Teil 1
So, 7. August, 09:00 Uhr, Grand Prix - Mannschaft -Teil 2
Mo, 8. August, 14:00 Uhr, Grand Prix Spécial
Mi, 10. August, 20:00 Uhr, Grand Prix Kür

Wettkampfmodus Dressur
Bei der WM wird drei Mal um Medaillen geritten. Neben der Teamwertung stehen zwei Einzel-Entscheidungen auf dem Programm. Jeweils drei oder vier Paare einer Nation bilden ein Team, wobei nur die drei besten Ergebnisse gezählt werden. Die Teamprüfung, der Grand Prix, entscheidet aber nicht nur über die Mannschaftsmedaillen, sondern auch über den Einzug in den Grand Prix Special, in dem die besten 30 um die Einzel-Medaillen reiten. Zum Abschluss geht es für die 15 Besten in der Grand Prix Kür noch einmal um Gold, Silber und Bronze.
 

SPRINGEN
Max Kühner (T), Elektric Blue P
Julia Houtzager-Kayser (T), High Five
Katharina Rhomberg (V), Cuma 5
Christoph Obernauer (T), Kleons Renegade
Reserve: Bianca Babanitz (B), Caipidor

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Die WM 2018 in Tryon beendete Max Kühner mit Chardonnay (Bild) als Sechster. In Herning wird er mit seinem Superstar Elektric Blue an den Start gehen.   © FEI | Martin Dokupil

Vorläufiger Zeitplan der WM, Springen
Mi, 10. August, 08:00 Uhr, Zeitspringprüfung
Do, 11. August, 10:00 Uhr, Nationenpreis Teil 1
Fr, 12. August, 21:00 Uhr, Nationenpreis Teil 2 - Finale Team
So, 14. August, 14:00 Uhr, Finale Einzel - 2 Runden, wenn nötig mit Stechen

Wettkampfmodus Springen
Seit der ersten WM 1953 in Paris tauschten die besten vier Reiter im Finale ihre Pferde, diese Tradition gibt es seit 2014 in Caen nicht mehr. In Herning fällt die Medaillenentscheidung zum zweiten Mal bei einer WM ohne Pferdewechsel. Geblieben ist das Zeitspringen zum Start, bei dem Fehler und Zeit in Punkte umgerechnet werden. Die Reiterin oder der Reiter mit der niedrigsten Punktzahl startet mit null Strafpunkten in die zweite Prüfung, alle Übrigen nehmen die Differenz ihres Ergebnisses zum Ersten mit. Wie das Zeitspringen ist auch die zweite Prüfung mit ihren beiden Umläufen Teil der Teamwertung. Sollten am Ende zwei Teams punktgleich vorne liegen, wird ein Stechen um Mannschafts-Gold ausgetragen. Die ersten beiden Prüfungen sind aber nicht nur fürs Mannschaftsergebnis wichtig. Denn nur die Top 25 dürfen zum Abschluss auch um die Einzelmedaillen reiten und nur die besten zwölf Paare ziehen in den entscheidenden zweiten Umlauf ein. Weltmeister in der Einzelwertung ist der Reiter mit der geringsten Strafpunktzahl nach allen Prüfungen (Zeitspringen, Nationenpreis und Einzelfinale).


VOLTIGIEREN

Damen, Einzel:
Alina Barosch, Longenführerin: Manuela Barosch, Pferd: Dustin von Lohe
Isabel Fiala, LF: Veronika Greisberger, Pferd: Pink Floyd
Eva Nagiller, LF: Nicole Voithofer, Pferd: Lavalino

Herren, Einzel:
Dominik Eder, LF: Lena Kalcher-Prein, Pferd: Asti Royal XL

Pas de Deux:
Theresa Thiel/Dominik Eder, LF: Karin Böhmer, Pferd: Pink Floyd
Eva Nagiller/Romana Hintner, LF: Klaus Haidacher, Pferd: Idefix 25

Teambewerb:
Lena Bachbauer, Nina Bachbauer, Dominik Eder, Rebecca Frießer, Georg Gabl, Sarah Gollubics, Sophie Pittl, Sophia Wackerle, LF: Martina Seyrling, Pferd: Don Rudi (Voltigiergruppe RC Seefeld)

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Österreichs Voltigierer:innen waren in den vergangenen Jahren stets Medaillengaranten bei Welt- und Europameisterschaften.
© FEI/Lukasz Kowalski

Vorläufiger Zeitplan der WM, Voltigieren
Sa, 6. August
08:30 Uhr Gruppe – Pflicht
13:00 Uhr Damen – Pflicht
17:00 Uhr Herren – Pflicht

So, 7. August
13:00 Uhr Damen - Technikprogramm
16:00 Uhr Herren – Technikprogramm
18:00 Uhr Pas-de-deux - 1. Kür

Mo, 8. August  
12:00 Uhr Damen - Kür
15:00 Uhr Herren – Kür
17:00 Uhr Gruppe – 1. Kür

Mi, 10. August
12:00 Uhr Pas-de-deux – 2. Kür
16:00 Uhr Gruppe – 2. Kür (max. 8 Teams) und Nationenpreiswertung

Wettkampfmodus Voltigieren
Die Halle in Herning wird beben! Insgesamt werden fünf Medaillensätze in Dänemark vergeben: im Einzelvoltigieren der Damen und Herren, im Pas de Deux und der Königsdisziplin, im Gruppenvoltigieren. Zum zweiten Mal bei einer WM gibt es auch eine Teamwertung. In diesem Nationenpreis starten zwei Einzelvoltigierer:innen und die Gruppe. Pflicht, Technikprogramm und Kür, das sind die drei Prüfungen, die im Einzelvoltigieren zur Medaille führen. Im Pas de Deux zeigen die Paare zwei Mal ihre Kür. Die Medaillen in der Gruppe werden in einem Pflicht- und zwei Kürdurchgängen vergeben. Die besten 8 Gruppen und ihre Küren gibt es aber ein weiteres Mal zu sehen, denn im Nationenpreis werden nur Küren gezeigt.