Bei der WM 2018 und beim diesjährigen Weltcupfinale war Martin Fuchs ganz dicht dran am Sieg - in Rotterdam hat's nun geklappt mit dem ersten ganz großen Titel.
© Tomas Holcbecher/holcbecher.com
Der als Führender in die Konkurrenz gegangene Brite Ben Maher (Explosion W) patzte ausgerechnet am vorletzten Sprung und holte mit nur 0,16 Punkten Rückstand die Silbermedaille, Bronze ging ebenfalls an einen der „jungen Wilden“, nämlich an den 23jährigen Jos Verlooy (Igor) aus Belgien.
Der frisch gebackene Europameister hat die Reitergene quasi im Blut: Schon Vater Thomas und Onkel Markus agierten in ihrer aktiven Zeit auf Weltklasseniveau. Martin Fuchs zeigte schon mit seinen zweiten Plätzen bei der vorjährigen WM in Tryon und beim heurigen Weltcupfinale in Göteborg, dass er reif für den Platz ganz oben ist. In Rotterdam legte er es in der Schlussrunde taktisch klug an, indem er einen Zeitfehler einkalkulierte und auf Nummer sicher ging. Souverän kurvte er durch den Parcours, alle Stangen blieben oben und der eine Zusatzpunkt hatte keine Auswirkungen. Denn im Anschluss musste der bis dahin in Führung liegende Ben Maher fehlerfrei bleiben. Als der Brite dann einen Abwurf hatte, fiel Fuchs seinem Teamkameraden Steve Guerdat, der ihm beim Weltcupfinale noch den Sieg weggeschnappt hatte, überglücklich in die Arme.
Etwas unglücklich agierten die deutschen Reiter, die mit Simone Blum und Marcus Ehning auf den Rängen vier und fünf landeten. Max Kühners Entscheidung aufs Finale zu verzichten erwies sich als goldrichtig- Selbst mit zwei Nullrunden wäre für ihn und Chardonnay nicht mehr als Rang neun drin gewesen.
Tierschutaktivisten beim Springfinale © Tomas Holcbecher/holcbecher.com
Tierschutzaktivisten stürmen den Reitplatz
Die besten Nerven des Nachmittags behielt Julia Kaysers Ehemann Marc Houtzager, denn ausgerechnet bei seiner Runde stürmten „Tierschutzaktivisten“ ("stop horse slavery") die Arena. Sein Calimero ließ sich jedoch nicht aus der Ruhe bringen und blieb sogar fehlerfrei!
Alle Ergebnisse im Detail gibt's hier.
