Springen

Schock: Auch Felix Koller nicht bei der EM!

Ein Artikel von Pamela Sladky | 17.08.2019 - 21:07
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Felix Koller und Captain Future werden nicht an der Multi-EM in Rotterdam teilnehmen. Der Wallach wurde beim CSIO St. Gallen positiv auf eine verbotene Substanz getestet  - Koller wurde vorerst gesperrt.
© Tomas Holcbecher/holcbecher.com

Im Juni wurde bei Kollers Spitzenpferd Captain Future im Rahmen des CSIO St. Gallen eine Blutprobe entnommen, die nun zu einem positiven Ergebnis geführt hat. Bei der entdeckten Substanz handelt es sich um Diisopropylamin. Die chemische Verbindung aus der Gruppe der sekundären, aliphatischen Amine und Dialkylamine wird als Vasodilatator bei Durchblutungsstörungen eingesetzt. Beim Pferd angewendet wirkt Diisopropylamin wegen seiner gefäßerweiterten Wirkung leistungssteigernd, weshalb es von der FEI als verbotene Substanz in der Prohibited Substances List geführt wird.

Wie der OEPS in einer Presseaussendung mitteilt, wurde Koller bereits am Mittwoch der Vorwoche von der FEI per Mail über die positive Medikationskontrolle und die damit verbundene vorläufige Sperre informiert. Koller hat inzwischen die Öffnung der B-Probe beantragt.

Für den U21-Vize-Europameister 2018, der seit dem Vorjahr bei Paul Schockemöhle in Mühlen (GER) als Bereiter tätig ist, ist durch die Sperre der FEI eine Welt zusammengebrochen.

„Die Gesundheit und das Wohl meiner Pferde stehen für mich an oberster Stelle. Kurzfristige sportliche Erfolge interessieren mich nicht. Niemals würde ich auch nur das kleinste Risiko eingehen und ein Pferd, das nicht fit ist, an den Start bringen“, so Koller.

„Ich bin sehr vorsichtig und proaktiv im Umgang mit dem Thema Medikationen, informiere mich bei jedem Produkt über die Inhaltsstoffe direkt beim Hersteller. Wir recherchieren in alle Richtungen, wie diese Substanz in den Körper von Captain Future gekommen sein könnte. Ich möchte mich bei meiner Familie, meinem Arbeitgeber und allen Partnern bedanken, die geschlossen hinter mir stehen und mich bei meinen Anstrengungen unterstützen, um aufzuklären, wie es zu diesem furchtbaren Vorfall gekommen ist.“

Beim OEPS ist man von der Unschuld des österreichischen Shooting-Stars, der 2018 für den FEI Rising Star-Award nominiert worden war, felsenfest überzeugt. Seit Koller Captain Future bei internationalen Turnieren und Championaten reitet, wurde das Pferd insgesamt achtmal getestet. Bis auf die Probe in St. Gallen waren alle diese Kontrollen negativ. Auch eine freiwillige Medikationsprobe, die man in der vergangenen Woche eingereicht hatte, ist negativ. „Captain Future ist sauber“, heißt es aus dem Verband.

„Wir sind von der Unschuld von Felix Koller zu hundert Prozent überzeugt, weil wir davon ausgehen, dass dieses Vitamin B 15-Produkt nicht absichtlich verabreicht wurde. Wir als österreichischer Pferdesportverband arbeiten voll mit der FEI zusammen und werden alles tun, um den Fall so rasch wie möglich aufzuklären“, sagt Österreichs Equipechef Marcus Wallishauser, der mit einer vorläufigen Anhörung bei der FEI erfolglos versuchte, die Sperre gegen Felix Koller aufheben zu lassen. Ein Start bei den Europameisterschaften in Rotterdam, die am Montag beginnen, ist für den 22-Jährigen damit vom Tisch. Ein schwerer Schlag für die österreichische Springreit-Equipe, die nun auf eine ihrer wichtigsten Stützen verzichten muss.