Springen

Genf: Wieder ein Sieg im Rolex Grand Prix für Martin Fuchs, Max Kühner Dritter

Ein Artikel von Pamela Sladky | 13.12.2021 - 09:08
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Max Kühner und Elektric Blue P landeten in Genf zum vierten Mal in dieser Rolex-Saison auf dem Podest.
© holcbecher.com

Ein Schweizer Sieg im Rolex Grand Prix von Genf – besser kann es für die Gastgebernation nicht laufen. Das fand wohl auch Martin Fuchs, der mit dem neun Jahre jungen KWPN-Wallach Leone Jei einen würdigen Nachfolger für seinen schwer verunfallten und inzwischen pensionierten Superstar Clooney gefunden hat. Schon bei der EM in Riesenbeck hatte der Baltic VDL-Sohn mit Mannschaftsgold und Einzel-Silber gezeigt, dass er bereit ist, bei den ganz Großen mitzuspielen. In Genf verblüffte der neunjährige Schimmel aber sogar seinen Reiter.

Ins Stechen hatten es nur sechs Pferd-Reiter-Paare geschafft. Der Parcours des Grundumlaufs war technisch sehr anspruchsvollen und schwierig zu reiten. Einige große Champions, darunter der Europameister Ben Maher, frischgebackener Gewinner des Rolex IJRC Top 10-Finals, oder die beiden Anwärter auf den Grand Slam, Steve Guerdat und Daniel Deusser, bissen sich die Zähne daran aus. Besser lief es für Max Kühner. Mit seinem Elektric Blue P hatte er in diesem Jahr bereits den Rolex Grand Prix in den Niederlanden gewonnen. Dank einer Nullrunde wahrte der Wahl-Tiroler seine Chance auf den 250.000 Euro Jackpot, der an einen weiteren (aber nicht direkt folgenden) Sieg geknüpft ist.

Den Auftakt machte jedoch der Ire Darragh Kenny, der seine Nachfolger mit einem schnellen Nullfehlerritt auf VDL Cartello gehörig unter Druck setzte. Völlig unbeeindruckt davon gab sich Martin Fuchs. Er spielte die Qualitäten seines Schimmels gekonnt aus und fand in 41,51 Sekunden das Ziel. Damit setzte er sich an die Spitze. Zittern musste Fuchs, als Kent Farrington und seine geniale Gazelle im Eiltempo durch den Stechparcours fegten. Das Duo hatte die Bestzeit bereits vor Augen, doch dann fiel die Stange des letzten Oxers zu Boden.

Als drittletztes Paar gingen Max Kühner und sein zehnjähriger Elektric Blue P ind en Parcours. Das Duo, das heuer seine bislang erfolgreichste Saison reitet, zeigte einmal mehr eine Weltklasse-Runde. Am Ende der neun Hindernisse fehlten den Dutch-Masters-Siegern jedoch 68 Hundertstelsekunden auf Fuchs und Leone Jei.

Nachdem Laura Kraut (USA) und Baloutinue mit zwei Abwürfen ins Ziel kamen, konnte nur noch Harrie Smolders Fuchs‘ Sieg gefährden. Und der Niederländer setzte alles daran, den Schweizer von Thron zu stoßen, legte alle Wendungen auf engstem Raum an und versuchte so, Zeit gutzumachen. Als er die Lichtschranke durchbrach war er winzige 23 Hundertstel langsamer. Damit lautete das Podium Martin Fuchs vor Harrie Smolders und Max Kühner, der damit zum dritten Mal in vier Rolex-Springen auf dem Podium landete. „Was für ein Jahr mit Elektric Blue P. Ich bin wirklich glücklich und stolz, was wir in dieser Saison erreicht haben“, freute sich Kühner. Blue darf jetzt mal Blau machen, er geht in die Winterpausse uned darf sich an Schneeausritten erfreuen. Für seinen Reiter steht zuvor noch die  London International Horse Show an. Da dürfen dann Blues jüngere Stallkollegen zeigen, was sie draufhaben.