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© Tomas Holcbecher

Luhmühlen: Pferd nach Sturz querschnittgelähmt - eingeschläfert

Ein Artikel von Pamela Sladky | 18.06.2018 - 07:51
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Während der 4-Sterne-Geländeprüfung der Luhmühlener Vielseitigkeit, kamen die Belgierin Chloe Raty und ihr elf Jahre alter Wallach Axel Z an Hindernis 18 b, einem Steilsprung direkt nach dem Wasser schwer zu Sturz. Der Zangersheide Wallach konnte sich nicht mehr bewegen und musste nach tierärztlicher Erstversorgung in eine Klinik überstellt werden. Dort ergabe die eingehende  Untersuchungen eine schwerwiegende Verletzung an der Wirbelsäule ohne Chance auf Heilung. Aufgrund eines Bruchs des ersten Lendenwirbels war der Braune praktisch querschnittgelähmt. Nach Rücksprache mit den Besitzern entschloss man sich deshalb dazu Axel Z einzuschläfern. "Es war praktisch alternativlos. Das Pferd konnte nicht mehr stehen", sagte der zuständige Tierarzt Jürgen Martens.

Glück im Unglück hatte Chloe Raty. Die 24-jährige wurde im Krankenhaus versorgt. Nach umfassenden Untersuchungen konnte jedoch Entwarnung gegeben werden. Raty war wie durch ein Wunder unverletzt geblieben.

Flexible Pins nicht ausgelöst

„Ein riesiger Verlust für Chloe Raty“, sagte der belgische Equipechef Alec Van den Abeele. „Sie hat das Pferd vierjährig bekommen und selbst ausgebildet. 2014 nahm das Paar an den Europameisterschaften der Jungen Reiter in Portugal teil. Die beiden sind zusammen in den Sport hineingewachsen. Es ist ihr einziges Toppferd.“

Auch Parcourschef Mike Etherington-Smith drückte sein Bedauern über den Unglücksfall aus. Bei dem Hindernis handelte es sich um ein so genanntes Sicherheitshindernis. „Offenbar war die Einwirkung nicht hoch genug, um ein Herunterklappen auszulösen. Diese Hindernisse sind so konzipiert, das Risiko zu minimieren, eine Garantie gibt es leider nicht“, sagte er. Das Hindernis wurde direkt nach dem Sturz aus der Prüfung genommen.

Insgesamt gab es im Luhmühlener Gelände zahlreiche Vorbeiläufer, die die Rangierung veränderten oder die Reiter sogar zum Ausscheiden brachten. Boyd Martin (USA), der nach dem Gelände dank einer der wenigen fehlerfreien Runden in Führung gelegen war, zog seinen Shamwari noch vor dem Springen zurück. Damit war der Weg frei für Jonelle Price und Faerie Dianimo. Das Neuseeländer Duo blieb im Parcours ohne Fehler und holte mit 28,30 Punkten den Sieg vor der Britin Laura Collett mit Mr Bass (29,90) und deren Landsfrau Rosalind Canter auf Zenshera (ebenfalls 29,90).

FN/ps