Vielseitigkeit

EM Luhmühlen: Gold für Ingrid Klimke und die deutsche Mannschaft

Ein Artikel von fn-press | PS | 01.09.2019 - 17:46
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Ingrid Klimke im Freudenrausch: Mit Hale Bob gelang der deutschen Reitmeisterin erfolgreich die Verteidigung ihres EM-Titels.
© Oliver Hardt/Getty Images for FEI

Mit einer Nullrunde im Parcours legte Ingrid Klimke den Grundstein für ihren Sieg. Danach konnte die Titelverteidigerin aus Münster nur noch abwarten, wie Michael Jung im Springen abschneiden würde. Der zweimalige Einzel-Olympiasieger lag nach Dressur und Geländeritt vor seiner Teamkollegin und hatte es in der Hand, nach 2011, 2013 und 2015 erneut ganz oben auf dem Podium zu stehen. „Ich habe den Ritt nicht gesehen, aber das Publikum gehört und geahnt, dass es einen Abwurf gegeben hat. Dann kamen auch schon die Leute auf mich zu“, schilderte Klimke den Moment, der sie erneut zur Europameisterin machte. „Vor dem letzten Sprung habe ich noch mal tief Luft geholt“, gestand Klimke in Erinnerung an das vergangene Jahr, als sie in Tryon ein Abwurf den WM-Titel gekostet hatte. „Ich bin einfach überglücklich, dass Bobby so gut gesprungen ist.“

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Ingrid Klimke und Hale Bob führen die Ehrenrunde der siegreichen deutschen Mannschaft an. © Oliver Hardt/Getty Images for FEI

In Luhmühlen traf es nun Michael Jung. „So ist der Sport. Ein klitzekleiner Fehler, schon fällt man zurück. Ich glaube, ich hätte vielleicht etwas ruhiger sitzen sollen, er ist ein bisschen schnell geworden in der zweifachen Kombination“, analysierte Jung nach seinem Ritt. Nach einjähriger Championatspause konnte er mit fischerChipmunk FRH, der ihm unter anderem dank Unterstützung durch die Stiftung Deutscher Spitzenpferdesport zur Verfügung steht, direkt an vergangene Erfolge anknüpfen.

Einzel-Bronze ging an den irischen Team-Reiter Cathal Daniels auf der ISH-Stute Rioghan Rua. Das Paar brachte im abschließenden Springen wie schon im Gelände einen Null-Fehler-Ritt ins Ziel und schob sich damit von Rang sechs noch in die Medaillenränge vor.

Deutschland souverän zu Team-Gold

In der Teamwertung brachte es die deutsche Mannschaft auf gesamt 82,5 Minuspunkte. Die bedeuteten den überlegenen Sieg vor dem britischen Team (104,8). Die Schweden, die im Springen das französische Team vom Podium verdrängten, brachten 105,1 Minuspunkte ins Ziel. Neben Bronze gab es für sie auch noch das Mannschafts-Ticket für Tokio obendrauf. Ebenfalls für die Olympischen Spiele qualifiziert sind nach dieser EM auch die fünftplatzierten Italiener. Deutschland, Großbritannien und Frankreich stehen bereits seit der WM auf der Starterliste.

Harald Ambros im Mittelfeld

Der letzte Tag der EM begann für Österreich mit einer schlechten Nachricht. Nach dem Ausfall von Rebecca Gerold im Gelände zog Kathrin Khoddam-Hazrati ihre Cosma in den Morgenstunden zurück. Die Stute zeigte sich bei der abschließenden Verfassungsprüfung nicht ganz fit, nach Rücksprache mit der Mannschaftsleitung verzichtete die Reiterin auf einen weiteren Start.

Damit ging Österreich mit nur einem Teilnehmerpaar ins finale Springen. Hier gelang Harald Ambros im Sattel seines zehnjährigen DSP-Wallachs Lexikon ein solider Ritt mit nur einem Abwurf. Für den Oberösterreicher, der in Luhmühlen sein elftes internationales Championat bestritt, bedeuteten das 59,1 Minuspunkte in der Gesamtabrechnung und mit Rang 39 eine Platzierung im Mittelfeld.  

Alle Ergebnisse im Detail können Sie hier nachlesen.