Vielseitigkeit

Strzgeom: Lea Siegl begeistert mit zwei Podestplätzen hinter Michael Jung

Ein Artikel von Pamela Sladky | 20.07.2020 - 11:01
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Lea Siegl gibt weiterhin Gas. © Andreas Schnitzlhuber

Mit 61 Paaren war das Starterfeld in der Vier-Sterne-Kurzprüfung in Strzegom nicht nur zahlenmäßig beachtlich. Nach der Corona-Pause nutzten viele Top-Paare den Vielseitigkeitsklassiker in Polen für eine Standortbestimmung in diesem Ausnahmejahr. Vor allem die Deutschen traten in hochklassiger Besetzung an, neben Gold-Garant Michael Jung waren auch Julia Krajewski mit ihrem Olympiapferd Samourai du Thot und EM-Paar Sandra Auffarth und Viamant du Matz mit von der Partie.

Österreich hatte vier Paare für die schwerste Prüfung des Turniers genannt: Harald Ambros mit Lexikon, Robert Mandl mit Sacré-Coeur, Rebecca Gerold mit Shannon Queen und Lea Siegl mit Fighting Line. Letztere hatten im Vorjahr mit einem sehenswerten Erfolgslauf von sich Reden gemacht an dessen Ende die Fixierung eines Olympia-Quotenplatzes für Österreich gestanden war.

In Strezgom haben Lea Siegl und ihr 13-jähriger Bayernwallach nun einfach dort weitergemacht, wo sie im Vorjahr aufgehört haben. Zwar musste sich das Paar in der Dressur noch mit Rang 20 begnügen, doch danach zeigte das Duo nur noch Weltklasseleistungen. Ein vierter Platz im Gelände mit lediglich 3,6 Minuspunkten aus der Zeit und Platz drei im Springen nach einem Nuller in sensationellen 67,02 Sekunden katapultierten die Geschichte und Philosophie-Studentin mit gesamt 34,7 Minuspunkten auf Rang drei – hinter Michael Jung auf seinem Spitzenpferd fischerChipmunk FRH (19,4) und dem Niederländer Raf Kooremans auf Dimitri N.O.P. (34,0). Als zweitbester Österreicher platzierte sich Harald Ambros auf Rang 12 (41,2).
 

Jung und Siegl auch im CCI3-S vorne

Das war aber nicht das einzige Mal an diesem Wochenende, dass sich Lea Siegl mit Ausnahmereiter Michael Jung ein Podest teilte: In der Dreisterne-Kurzprüfung wurde Lea Siegl mit ihrem zehnjährigen Van Helsing P Zweite hinter dem Deutschen auf seinem Nachwuchspferd fischerWild Wave. Auch hier legte Siegl eine sehenswerte Aufholjagd hin. Als 14. nach der Dressur blieb das Paar sowohl im Cross als auch im Springen fehlerfrei und beendete die Prüfung mit seinem Dressurergebnis (31,7). Besser war lediglich Jung, der das Rennen um den Sieg mit einem Abwurf im Parcours noch einmal spannend machte. Seine 30,7 Minuspunkt reichten am Ende aber dann doch noch für Platz eins. Und auch Platz drei ging an Jung: Mit der achtjährigen Hannoveraner Schimmelstute Go For S brachte er 32,0 Minuspunkte ins Ziel.

„Es ist natürlich ein Wahnsinn, dass ich bei den ganz Guten vorne dabei sein kann. Als ich das Starterfeld gesehen habe, dachte ich, dass es sehr schwierig wird mit einer Platzierung. Aber dass ich zweimal neben Michael Jung bei der Siegerehrung stehen durfte, damit habe ich nicht gerechnet. Der ist ja unschlagbar!“, freute sich die 21-jährige Oberösterreicherin, die quasi den gesamten deutschen A-Kader hinter sich gelassen hatte.


Tokio fest im Blick

Eine Teilnahme bei den Olympischen Spielen in Tokio, die aufgrund der Corona Pandemie auf 2021 verschoben wurden, hat Lea Siegl weiterhin fest im Blick. Allerdings fehlt der aufstrebenden Nachwuchsreiterin noch eine lange Viersterneprüfung für die Olympia-Quali. Etwas, das Siegl so schnell wie möglich nachholen möchte. „Mein Ziel ist es, auf den nächsten Turnieren im August und im September in Strzegom und Sopot alle drei Pferde für Olympia zu qualifizieren“, so die Oberösterreicherin.

Die Ergebnisse aus Strzegom gibt es hier zum Nachlesen.