Vielseitigkeit: Manfred Rust holt Staatsmeistertitel 2021

Dabei hatte nach zwei von drei Teilbewerben noch alles danach ausgesehen, als würde Robert Mandl souverän seinen Titel aus dem Jahr 2019 verteidigen. Mit einer gelungenen Dressur und einer astreinen Runde im Springen setzte sich der Steirer mit 27,3 Minuspunkten klar an die Spitze des Feldes. Unter dem Sattel hatte Mandl dabei nicht sein Erfolgspferd Sacre Coeur, sondern Napoleon SL, einen elfjährigen Nimrod-B-Sohn, den Mandl bislang nur sehr dosiert an den Start gebracht hat. Die ÖSTM in Feldbach sollten der erste internationale Drei-Sterne-Kurs für den Wallach werden. Doch die Premiere verlief nicht nach Wunsch. Ein Sturz – ausgerechnet am letzten Hindernis – warf das Paar aus dem Rennen um ÖSTM-Gold.

Ähnlich erging es Roland Pulsinger (NÖ), der die Dressur auf seinem bewährten ÖWB-Wallach Colloredo mit dem zweitbesten Ergebnis beendet hatte. Nach einem Vier-Fehler-Ritt im Parcours lag der Niederösterreicher weiterhin auf Podestkurs, doch auch dieses Paar schied im Cross aus.  

Und auch für Hausherr Daniel Dunst und den elfjährigen Westfalen Chevalier erwies sich der Cross im Schlosspark als Stolperstein. Nach einem fünften Platz in der Dressur und einen Abwurf im Springen war noch alles drin für Dunst. Eine Verweigerung und 8,8 Zeitfehlerpunkte setzten den Titelambitionen des Steirers jedoch ein jähes Ende.

Während die Favoriten einer nach dem anderen aus dem Titelrennen ausschieden, rollten andere das Feld von hinten auf. Zu ihnen gehörte Manfred Rust. Im Sattel seiner Oldenburger Stute war der Salzburger mit knapp neun Minuspunkten Rückstand auf das Führungsduo in den Bewerb gestartet. Danach lief es für die erfahrene Kombination. Fehlerfrei im Springen und 10,4 Zeitfehlerpunkte im Gelände katapultierten den Routinier mit 46,9 geradewegs an die Spitze des Feldes – und damit zum dritten Titel seiner Karriere nach 1992 und 1996.

Auch der Vize-Staatsmeistertitel ging nach Salzburg: Michaela Iglhauser und ihr elfjähriger ÖWB-Wallach Look at me machten mit einem Nuller im Parcours viel Boden gut, 16,8 Zeitfehlerpunkte im Gelände erhöhten den Kontostand auf 49,30 Minuspunkte. Die waren gut für ÖSTM-Silber.

Eine starke Leistung im Gelände zeigten die Drittplatzierten der Staatsmeisterschaft, die Oberösterreicherin Viktoria Wolf und ihre dreizehn Jahre alte Stute Dolce Vita. Das Duo hatte mit Platz vier in der Dressur stark begonnen, im Springen jedoch 15,2 Strafpunkte aufgeladen. Mit einer fulminanten Runde im Cross gelang dem Paar noch eine sehenswerte Aufholjagd, die ihm die Bronzemedaille sicherte.

Sieg für Roland Pulsinger im CCI3*

Während Roland Pulsinger das Glück in der Staatsmeisterschaft nicht auf seiner Seite hatte, gelang dem Niederösterreicher im CCI3*-Bewerb ein Erfolg auf ganzer Linie. Mit dem erst siebenjährigen Tiefenhof's Lavalino lieferte Pulsinger die beste Geländerunde des 14-köpfigen Starterfeldes, bei der er die erlaubte Zeit nur um einen Hauch verfehlte und gerade mal 3,2 Fehlerpunkte anschreiben musste. Im Endergebnis zog das Duo damit noch an allen anderen vorbei und feierte mit gesamt 45,30 Minuspunkten seinen ersten Sieg auf internationalem Parkett.