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EM Vielseitigkeit: Österreich mit vier fehlerfreien Ritten auf Platz sechs

Ein Artikel von Pamela Sladky | 26.09.2021 - 21:13
KHODDDAM-HAZRATI Katrin (AUT), Oklahoma _SL_1086-007-029.JPG

Freude über eine tolle, fehlerfeie Runde: Katrin Khoddam-Hazrati auf Oklahoma   © www.sportfotos-lafrentz.de

Das österreichische Team hat sich bei der Vielseitigkeits-EM in Avanches in allen drei Phasen des Turniers hervorragend präsentiert. Obwohl nicht alle Mannschaftsmitglieder mit ihren Spitzenpferden angereist waren, platzierte sich die heimische Auswahl rund um Equipechef Thomas Tesch auf dem überaus beachtenswerten sechsten Platz in der Nationenwertung. Ein solches Ergebnis hatten vor dem Championat wohl nicht allzu viele für möglich gehalten.

Im Springen am Sonntag setzten Katrin Khoddam-Hazrati mit Oklahoma, Robert Mandl mit Sacre‘-Coeur, Harald Ambros mit Lexikon und Lea Siegl mit Van Helsing P die Vorgabe des Equipechefs perfekt um: Alle Paare blieben im finalen Parcours, der die Teilnehmer:innen nach dem anstrengenden Cross des Vortages noch einmal über 15 Sprünge führte, fehlerfrei. Eine herausragende Leistung, die sonst keine andere Nation zuwege gebracht hatte!
 

Beste EM-Platzierung seit 18 Jahren

Dank der vier Null-Fehler-Ritte verbesserte sich Österreich in der Mannschaftswertung noch auf Platz sechs. Es ist das beste EM-Ergebnis einer rot-weiß-roten Vielseitigkeits-Equipe seit der Europameisterschaft 2003 in Punchestown (IRL). Damals waren Harald Ambros, Wolfgang Kulterer, Margit Appelt und Harald Siegl auf Platz fünf geritten – allerdings bei nur acht teilnehmenden Nationen. In der Einzelwertung sorgte Lea Siegl mit Rang 16 für das beste heimische Ergebnis, dicht gefolgt von Harald Ambros, der mit Platz 18 ebenfalls unter den Top 20 landete. Robert Mandl auf Platz 37 und Katrin Khoddam-Hazrati auf Platz 39 komplettierten das sehr gute Ergebnis.

„Wir haben das erreicht, was wir uns zum Ziel gesetzt haben. Wir waren die einzige Nation, die vier Nullrunden im Springen hingelegt hat. Und wenn man bedenkt, dass wir im Gelände fünf Runden ohne Hindernisfehler hatten und einen sechsten Platz in der Nationenwertung erreichen konnten, dann kann man mit der gesamten Teamleistung nur mehr als zufrieden sein“, sagte Thomas Tesch im Pferderevue-Interview. „Es ist genau so gelaufen, wie wir es uns vorgestellt haben. Wir könnten nicht glücklicher sein.“

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Starke Dressur, kein Hindernisfehler im Gelände und null im Springen: Robert Mandl und Sacre'-Coeur haben in Avenches ein tolles EM-Debüt gegeben
© www.sportfotos-lafrentz.de

Aus eigener Kraft hat man am Finaltag das Maximalziel erreicht. „Für eine noch bessere Platzierung hätten den anderen Nationen noch mehr Fehler passieren müssen. Nichtsdestotrotz ist der sechste Platz bei einer Euro mit dieser Leistung eines der besten Ergebnisse, das Österreich jemals bei einer EM erreicht hat. Das stimmt uns sehr positiv für die bevorstehende Qualifikation für die Olympischen Spiele 2024.“
 

Britannia rules

Als überragende Equipe dieser EM erwies sich die britische Mannschaft. Sie holte mit nur 73,1 Minuspunkten nicht nur souverän Team-Gold vor den Eventern aus Deutschland (86,4) und Schweden (113,9). In der Einzelwertung gingen mit Nicola Wilson auf JL Dublin (20,9), Piggy March auf Brookfiled Inocent (23,3) und Sarah Bullimore auf Corouet (23,6) auch alle drei Einzelmedaillen an Team GB. Die Titelverteidiger Ingrid Klimke (GER) und SAP Hale Bob OLD mussten sich nach einem Abwurf mit Platz fünf hinter ihren Team-Kollegen Michael Jung und fischerWildWave zufrieden geben. Klimke nahm es sportlich. „Ich fand er sprang super. Ich bin mit Bobby richtig gut zufrieden“, sagte sie und ergänzte: „Mannschaftssilber ist doch ein Grund sich zu freuen. Und zum Triple hätte es eh nicht gereicht.“

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Ein rein britisches Podium in der EM-Einzelwertung: Silber für Piggy March, Gold für Nicola Wilson und Bronze für Sarah Bullimore (v. l. n. r.) © FEI/Richard Juilliart

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