Europameisterschaften Vielseitigkeitsreiten

Österreichs Vielseitigkeitsreiter:innen bereit für ihren EM-Auftritt

Ein Artikel von Pamela Sladky | 22.09.2021 - 10:48
SIEGL Lea (AUT), DSP Fighting Line_SL_1070-005-2202.JPG

Lea Siegl ist nach ihrem starken Olympia-Auftritt auch bei der EM in Avenches mit dabei, allerdings nicht mit DSP Fighting Line (Bild), sondern mit ihrem elfjähirgen Wallach Van Helsing P.
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73 Reiter:innen und Pferde aus 17 Nationen werden von 23. bis 26. September auf der Anlage des Schweizer Nationalgestütes in Avenches auf Titel- und Medaillenjagd gehen. Pro Nation gibt es sechs Startplätze, vier zuvor festgelegte Paare bilden ein Team, die besten drei Ergebnisse zählen für die Teamwertung.

Österreich tritt in Avenches mit fünf Reiter:in-Pferd-Kombinationen an. Angeführt wird die heimische Equipe von Lea Siegl, die zuletzt bei den Olympischen Spielen in Tokio mit Platz 15 für eine kleine österreichische Sensation gesorgt hatte.  Die EM wird die oberösterreichische Heeressportlerin allerdings nicht mit ihrem Olympia-Star DSP Fighting Line in Angriff nehmen, sondern mit dessen Stallkollegen Van Helsing P. Dass sich der elfjährige Van-Gogh-Sohn in Avenches wohl fühlt, hat er bereits beim Test-Event Ende Juni gezeigt. Da waren Siegl und Van Helsing P nach einem Spitzenritt im Gelände auf Rang fünf gelandet – trotz zweier Abwürfe im finalen Springen.  

Nach ihrem vorzeitigen Aus bei den Olympischen Spielen in Tokio – ihr Spitzenpferd DSP Cosma hatte sich unmittelbar vor der Dressur-Start ein Eisen abgetreten und lief danach nicht einwandfrei – will Katrin Khoddam-Hazrati in Avenches vor allem eines: eine Gelegenheit bekommen um zu zeigen, was sie drauf hat! Zwar ist Cosma inzwischen wieder fit, weil sie Ende Oktober jedoch den fünf-Sterne-Klassiker in Pau (FRA) bestreiten soll, nimmt die 34-jährige Kärntnerin die EM mit ihrer Trakehner Stute Oklahoma in Angriff. Bereit für ihr erstes großes Championat ist die elfjährige Sixtus-Tochter jedenfalls. Sowohl in Strzegom (POL) als auch in Baborowko (POL) war sie jeweils in den Top-Ten gelandet.

Für Harald Ambros ist Avenches sein mittlerweile elftes internationales Championat und seine sechste EM in der Allgemeinen Klasse. Mit dabei hat der Oberösterreicher wie schon bei den Europameisterschaften 2019 in Luhmühlen den DSP-Wallach Lexikon. Beim Probelauf auf dem EM Gelände vor drei Monaten lief es für das Duo mit Platz schonmal vielversprechend. Nach einem Ritt ohne Hindernisfehler im Gelände und einem Nuller im Springen gab’s Rang sieben in der Endwertung.

Ebenfalls mit dabei ist das Staatsmeister-Duo von 2019, Robert Mandl und der zwölfjährige Oldenburger Sacre‘ Coeur. Das Paar hatte zuletzt beim Vielseitigkeits-Nationenpreis in Arville (BEL) für das beste Ergebnis in den heimischen Reihen gesorgt, war sowohl im Gelände als auch im Springen fehlerfrei an den Hindernissen geblieben. Das CCI4*-L in Strzegom Ende Juni hatte das Paar mit Platz vier nur knapp außerhalb der Podestränge beendet. Die EM ist der erste internationale Championatsauftritt für Mandl.

Komplettiert wird das österreichische Aufgebot durch Rebecca Gerold und Shannon Queen. Sein EM-Debüt hatte das Paar 2019 in Luhmühlen, damals war im Gelände jedoch Endstation für das Duo gewesen. Das soll diesmal anders werden und die Voraussetzungen dafür stehen gut: Bei vier Starts auf Vier-Sterne-Niveau lieferte das Duo dreimal ein Ergebnis in den Top 20, beim Testevent in Avenches war das Paar auf Platz 19 gelandet.
 

Paris 2024 im Blick

Wer bei der EM für das österreichische Team an den Start gehen wird und wer als Einzelreiter:in antritt, wird nach der Verfassungsprüfung am Mittwoch um 15.30 Uhr bekanntgegeben. Vielseitigkeitsreferent Thomas Tesch sieht die EM in erster Linie als Probelauf im Hinblick auf die Qualifikation für die Spiele in Paris 2024, die mit kommendem Jahr starten. „Wir wollen hier eine solide Mannschaftsleistung abliefern und Ergebnisse zeigen, die im Rahmen unserer Möglichkeiten liegen“, so Tesch. Vordergründig gehe es gar nicht so sehr um die Platzierungen, sondern vielmehr darum „dass wir am Ende des Tages mit unseren Leistung zufrieden sein können.“