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Für die rot-weiß-roten Juniorinnen und Jungen Reiterinnen war die EM in Strzegom eine wertvolle Erfahrung. © privat
Mit dem heutigen Parcoursspringen wurden in Strzegom die Europameisterschaften 2025 entschieden. Ebenso wie der Cross, war auch der Parcours EM-würdig und technisch anspruchsvoll sowie am obersten Limit gebaut. Für Reiter:innen und Pferde hieß es noch einmal, Nerven bewahren und Kräfte mobilisieren, um möglichst fehlerfrei ins Ziel zu kommen. Als erstes wurde heute die Klasse der Junioren entschieden.
Sowohl bei Livia Sterovsky, übrigens die jüngste Teilnehmerin bei diesem Championat, und Nina Bauernberger änderte sich nicht viel an den Platzierungen nach dem Gelände, aber beide haben mit ihren Leistungen bereits die FEI-Qualifikation für die EM 2026 in der Tasche.
Sterovsky beendete mit 57,0 Punkten die EM auf Rang 34, Nina Bauernberger, deren Pferd Little Prince das jüngste Pferd bei der EM war, reihte sich mit 62,8 Punkten auf Platz 38 ein. "Zu einer EM fährt man immer mit großen Erwartungen, die sich heuer leider nicht erfüllt haben. Aber für die Jugendlichen ist so ein Championat immer eine riesige Chance Erfahrungen zu sammeln. Und genau so sehen sie das nach der ersten Enttäuschung auch. Jetzt heißt es einfach nach vorne schauen und weiter trainieren", ist Bundesreferent Thomas Tesch trotz allem stolz auf seine Schützlinge.
Mehr als nur Erfahrung, nämlich eine Goldmedaille, nimmt die Britin Ella Howard mit nach Hause. Ihr gelang mit Machwood ein fehlerfreier Parcours, mit ihren 28,1 Punkten nach dem Gelände sicherte sie sich den Titel. Für Pia Sophie Schreiber (GER) und Matis Cogniet (FRA) änderte sich am Ergebnis vom Vortag ebenfalls nichts: Beide behielten ihre 29,4 Punkte, jedoch hatte die Deutsche die bessere Zeit im Parcours und holte sich damit den Vize-Europameistertitel. Für Cogniet blieb damit Bronze.
Wie schnell aus Gold die Blecherne wird, musste der Belgier Thijs Boon heute feststellen: Ein ärgerlicher Abwurf im Parcours und schon war das Edelmetall weg. Mit 29,5 Punkten blieb ihm bei diesem Championat damit nur der vierte Platz.
In der Teamwertung konnten die Franzosen ihre Führung vom Vortag halten, sie sicherten sich mit 91,2 Punkten Team-Gold. Silber ging mit 114,2 Punkten an die Belgier vor den Spaniern mit 114,9 Punkten. Für Italien, das gestern noch auf Silber-Kurs lag, reichte es nach dem Springen mit 117,4 Punkten nur noch für Rang 4.
Zellhofer beste Österreicherin
Um 14.15 Uhr läutete dann zum ersten Mal die Startglocke für den finalen Parcours der Jungen Reiter, bei dem nur noch eine Österreicherin an den Start ging. Amy Rose Frühwirth fehlte auf der Startliste. Sie hat sich zu Gunsten der Gesundheit von Gin Tonic dazu entschieden, nicht in den Parcours einzureiten: "Die Geländeprüfung hat Gin Tonic viel Kraft gekostet. Er war heute merklich nicht so frisch, wie gewohnt. Deshalb hat sich Amy Rose dazu entschieden, ihn nicht im Parcours zu reiten", so Tesch.
Magdalena Zellhofer konnte sich zu gestern um einen Platz verbessern und holte mit 71,2 Punkten Rang 26. Auch sie hat damit die FEI-Qualifikation für die EM 2026 geschafft und kann mit den Erfahrungen aus Strzegom die Vorbereitung auf ihr nächstes Championat in Angriff nehmen.
"Es fahren alle gesund nach Hause. Das ist das wichtigste. Und auch wenn zuerst die Enttäuschung bei den Jugendlichen groß war, so relativiert sich das schnell, und sie sind wieder voll motiviert. Was wir einmal mehr erleben durften, war der großartige Teamspirit untereinander. Jeder half jedem. Das ist einfach großartig", resümiert Thomas Tesch. Und auch von den Eltern gab's nur positives Feedback: "Vielen Dank für das schöne Turnierwochenende. Besonders ist das Miteinander hervorheben. Wir waren einen echt tolle Gemeinschaft!"
Bei der Reihung um den Einzel-Titel der Jungen Reitern brachte das finale Springen keine Änderungen mehr: Die Deutsch Hannah Busch/Crystal-Annabell behielt trotz eines Abwurfs die Führung, sie beendete die EM mit 33,4 Punkten und der Goldmedaille. Fehlerfrei, aber ebenfalls mit Zeitfehlern am Konto, kam Valentin Quittet Eslan/Casanova D'Ems ins Ziel - seine 33,7 Punkte reichten am Ende für den Vize-Europameistertitel. Bronze ging mit 35,3 Punkten an die Niederländerin Sophie Weening/Konan.
Nach Team-Gold bei den Junioren, holten sich die Franzosen auch bei den Jungen Reitern Team-Gold. Sie mussten zu ihrem gestrigen Ergebnis nur 4,8 Punkte addieren und konnten damit die Iren, die ihren Punktestand um 14,8 Strafpunkte auf schlussendlich 123,4 Punkte erhöhten, auf Platz 2 verdrängen. An Team-Bronze für die Briten änderten auch die lediglich 1,6 Strafpunkte aus dem Parcours und am Ende 130,0 Punkte nichts.
Alle Ergebnisse im Detail gibt es hier.