Zucht

Don Schufro Träger des Gendefekts WFFS

Ein Artikel von Pamela Sladky | 17.01.2019 - 12:50
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Elite-Hengst Don Schufro ist Träger des WFFS-Gens.
© holcbecher.com

Als erste Hengststation in Europa hat das dänische Traditionsgestüt Blue Hors bereits im Mai 2018 alle aktiven Zuchthengste auf WFFS testen lassen und die Ergebnisse im Anschluss veröffentlicht. Nicht mit dabei bei dieser Testrunde war Vererberlegende Blue Hors Don Schufro, denn der inzwischen 25 Jahre alte Hengst wird nicht mehr abgesamt. Nachdem in der Zwischenzeit jedoch viele eng mit Don Schufro verwandte Pferde als WFFS-Träger identifiziert wurden, wollte man bei Blue Hors Gewissheit und hat den Althengst nun doch noch testen lassen. Das Ergebnis fiel wenig überraschend aus: Don Schufro ist tatsächlich Träger der Erbkrankheit.
 
Die genetisch bedingte Erkrankung ist nicht neu, seit vergangenem Frühjahr jedoch ein viel diskutiertes Thema, nachdem in den USA ein erkranktes Fohlen dafür gesorgt hat, dass die genetische Kodierung aufgedeckt wurde und Zuchtverbände seither ihre Hengste gezielt auf das mutierte Gen testen lassen.
 

Keine Chance für WFFS-Fohlen

Für ein Fohlen, bei dem der Gendefekt zum Ausbruch der Erkrankung führt, bedeutet die Diagnose das Todesurteil. WFFS geht mit einer massiven Bindegewebsschwäche einher, beim Versuch aufzustehen reißt die Haut des Neugeborenen ein, Wunden entstehen, es kann sich nicht auf den Beinen halten, weil seine Fesselgelenke überstreckbar sind, zudem wirkt die Haut, als wäre sie nicht mit dem kleinen Körper verbunden. Der einzige Ausweg aus diesem Albtraum ist das Fohlen einzuschläfern.

Das Risiko einer Erkrankung besteht allerdings nur dann, wenn sowohl der Vater als auch die Mutter Träger des mutierten Gens sind. In solchen Fällen liegt die Wahrscheinlichkeit für ein krankes Fohlen bei 25 Prozent. WFFS-Fohlen kommen nur sehr selten lebend zur Welt. Die meisten sterben noch im Mutterleib.