Wie wir alle wissen, werden Antibiotika nicht nur in der Humanmedizin zur Behandlung von bakteriell bedingten Infektionen genutzt, sie kommen auch in der Tiermedizin häufig zum Einsatz. Dass weniger hier oft mehr ist, ist unumstritten und seit Jahren wird für einen verantwortungsvollen und gezielten Einsatz der Mittel plädiert.
Datenlage bestätigt Hypothese
Ein Forscher:innenteam aus den USA hat nun bestätigt, was schon länger vermutet wurde: Schon eine kurze Anwendungsdauer von Antibiotika kann bei Pferden nachweisbare Auswirkungen auf das Darmmikrobiom bei Pferden haben. Die Studie, die von Joseph L. parker vom Gluck Equine Research Center an der University of Kentucky sowie weiteren Kolleg:innen an der University of Kentucky und dem Landwirtschaftsministerium der Vereinigten Staaten durchgeführt wurde, untersuchte, wie sich eine kurze Antibiotikagabe auf das Darmmikrobiom von gesunden Pferden auswirkt. Dafür wurden die Kotkonsistenz, die Anzahl der Bakterienpopulationen und eine quantiative Echtzeit-PCR-Analyse zum Nachweis spezifischer krankheitsassoziierter Organismen von 24 Pferden analysiert. Zunächst wurden die 24 Studienteilnehmer einer von vier Gruppen zugeordnet: Einer Kontrollgruppe, die kein Medikament verabreicht bekam oder einer Gruppe, die je über vier Tage mit Kaliumpenicillin/Gentamicinsulfat, Ceftiofur oder Trimethoprim/Sulfamethoxazol behandelt wurde. Die Stuhlproben der 12 Stuten und 12 Wallache wurden anschließend vor Beginn der Behandlung, am Tag nach Behandlungsende und zehn, 14, 21 und 28 Tage nach Beginn der Behandlung entnommen und untersucht.
Weniger gute, dafür auch schlechte Bakterien
Obwohl die Reaktionen der Pferde höchst individuell waren, konnte bei allen mit Antibiotika behandelten Pferden ein deutlich weicherer Stuhlgang im Vergleich zur Kontrollgruppe festgestellt werden. Außerdem war die Population an Lactobacillus spp., einem wichtigen Bakterium für die Verdauung, bei den Pferden, die Antibiotika erhielten, drastisch reduziert. Gleichzeitig wurden diese signifikant häufiger positiv auf Clostridioides difficile oder Clostridioides perfringens getestet. Ein Überhandnehmen dieser Bakterienarten kann Entzündungen und schwere Durchfälle auslösen.
Aus diesen Ergebnissen ziehen die Forscher:innen den Schluss, dass die fäkalen Mikrobiota von Pferden zwar individuell auf Antibiotikagabe reagieren und auch der jeweils zur Anwendung gebrachte Wirkstoff eine Rolle spiele, generell würde aber durch eine Antibiotikagabe die Fähigkeit Nährstoffe zu verdauen negativ beeinflusst und die Fäkalienausscheidung krankheitsassoziierter Organismen erhöht.
Eine Kurzfassug der Studie kann hiernachgelesen werden.
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