Alkoholfrei sport genießen

Null Promille im Pferdesport

Ein Artikel von Pressemeldung | PS | 23.08.2018 - 17:35
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Auch im Pferdesport ist Alkohol häufig präsent - nicht nur bei Siegerehrungen.
© Tomas Holcbecher/holcbecher.com

Das Thema Alkohol im Pferdesport war uns 2016 schon einmal einen Aprilscherz wert. Damals hatten wir getitelt, die Europäische Union wolle ein generelles Alkoholverbot auf Reitsportveranstaltungen durchsetzen - ein frei erfundener Jux, der damals allerdings für großes Aufsehen gesorgt hat.

Dass das Thema Alkohol im Sport durchaus ein ernstzunehmendes ist, zeigt eine Initiative der deutschen Bundeszentrale für Aufklärung. Gemeinsam mit den wichtigsten Sportverbänden hat die BZgA ein Aktionsbündnis gegründet mit dem sie Trainerinnen und Trainer sowie Erwachsene in deutschen Sportvereinen dazu aufruft, gerade in Anwesenheit von Kindern und Jugendlichen verantwortungsvoll mit Alkohol umzugehen und sich besser ihrer Vorbildfunktion bewusst zu werden.

Die Schattenseiten

Sieg oder Niederlage, Jubel oder Enttäuschung – starke Gefühle sind beim Sport immer dabei. Im Vereinsleben wird auf Erfolge häufig mit Alkohol angestoßen und Niederlagen werden „hinuntergespült“. Im Sport wird zwar nicht mehr oder weniger Alkohol getrunken als in anderen Bereichen der Gesellschaft. Doch zeigen sich gerade bei sportlichen Betätigungen die negativen Auswirkungen besonders.     Beeinträchtigung der Koordination, der Wahrnehmungs- und Reaktionsfähigkeit sowie des Gleichgewichtssinns, Konzentrationsschwierigkeiten, Steigerung der Risikobereitschaft und damit verbunden eine erhöhte Anfälligkeit für Verletzungen - die Liste der negativen Begleiterscheinungen von Alkohol ist lang. Noch schwerwiegender sind jedoch die Langzeitfolgen, wie Statistiken schwarz auf weiß belegen. 

Jedes Jahr sterben in Deutschland etwa 74.000 Menschen durch riskanten Alkoholkonsum oder durch den kombinierten Konsum von Alkohol und Tabak. Insgesamt trinken über 7,4 Millionen so viel Alkohol, dass sie ihre Gesundheit damit gefährden, rund 1,7 Millionen darunter gelten als abhängig.

Einstieg erfolgt schleichend

Der Weg in eine Suchterkrankung erfolgt oft schleichend und entwickelt sich über einen längeren Zeitraum. Grundsteine für eine Alkoholabhängigkeit können schon in der Kindheit oder frühen Jugend gelegt werden. Gerade Trainerinnen und Trainer sowie Übungsleiterinnen und Übungsleiter sind wichtige Vorbilder für Kinder und Jugendliche. Das betrifft auch den Konsum von Alkohol. Gehen die Erwachsenen im Verein verantwortungsbewusst mit Bier, Wein und Co. um, kann sich das auch positiv auf die jungen Vereinsmitglieder auswirken. 

Es geht auch ohne

An der Aktion „Alkoholfrei Sport genießen“ können sich Reitvereine aus ganz Deutschland beteiligen. Einfach auf der Internetseite www.alkoholfrei-sport-geniessen.de die kostenlose Aktionsbox bestellen und eine Vereinsveranstaltung unter das Motto „Alkoholfrei Sport genießen“ stellen. Die Box enthält unter anderem Banner, Rezepthefte für alkoholfreie Cocktails, Getränkeuntersetzer, T-Shirts und Buttons, aber auch Informationsmaterialien für Jugendliche, Eltern und Trainer, wie zum Beispiel das aktuelle Jugendschutzgesetz.

Auf der Internetseite finden sich zudem viele Tipps und Beispiele, mit welchen Aktionen Vereine sich beteiligen können und wie man das Thema „Sport und Alkohol“ stärker im Verein verankern kann.