KROATIEN

Außer Kontrolle: Pferde stürzen ganze Region ins Chaos

Ein Artikel von Redaktion | 21.01.2025 - 13:00
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Auch vor Friedhöfen machen die umherstreunenden Pferde nicht halt.   © YouTube - NOVA TV

Ein betroffener Pferdehalter aus dem Dorf Krivi Put wandte sich in einer verzweifelten Videobotschaft an die Öffentlichkeit: „Sie zerstören unsere Felder, unsere Wiesen, unsere Obstgärten, unsere Weiden. Diese Pferde vertreiben unsere Pferde, so dass wir sind gezwungen, sie im Stall und nicht mehr im Freien zu halten. Sie fügen uns großen Schaden zu“, so sein Hilferuf, der in einem Nachrichtenbeitrag des kroatischen TV-Senders Nova TV ausgestrahlt wurde.

Krivi Put ist nicht der einzige Tatort der randalierenden Vierhufer. Auch Bewohner anderer Orte berichten über gravierende Folgen. Ein Gastronom musste wegen des Pferdeterrors seine Terrasse schließen, auf Friedhöfen trampeln die Tiere über Gräber und hinterlassen unschöne Haufen – für Trauernde ein unhaltbarer Zustand.


Gefährliche Situationen

Von den wild herumstreunenden Pferde geht davon abgesehen eine nicht unwesentliche Gefahr für die Sicherheit der Anwohner aus. Besonders im Winter, wenn die Tiere auf den Straßen nach Nahrung suchen, entstehen brandgefährliche Verkehrssituationen. Ein Bewohner berichtete von einem Unfall, bei dem ein Autofahrer versuchte, den Tieren auszuweichen. Das Duell Auto gegen Pferd endete in einem völlig zerstörten PKW.

Frust der Bevölkerung wächst

Trotz zahlreicher Beschwerden bleiben die zuständigen Institutionen weitgehend untätig. Der Bürgermeister der Stadt Senj erklärt sich für machtlos, und auch der Verband der kroatischen Kaltblutzüchter weist jegliche Verantwortung von sich.

Die liege ganz klar bei den Pferdebsitzern, meint indes das Landwirtschaftsministerium. Sie seien in der Pflicht, ihre Tiere unter Kontrolle zu halten. Andernfalls, so Staatssekretär Zdravko Tušek, drohten harte Sanktionen. Bereits im Jahr 2023 wurde beschlossen, staatliche Subventionen bei wiederholten Vergehen um bis zu 100 Prozent zu kürzen. Doch bislang stoßen sämtliche Beschwerden bei den Verantwortlichen auf taube Ohren.

Quelle: Kurier