Im strömenden Regen zum Sieg: Victoria Max-Theurer und Augustin OLD © Maximilian Schreiner www.im-blickpunkt.com
302 Tage ist es her, dass der 15-jährige August-der-Starke-Sohn bei den Weltreiterspielen in Caen seinen letzten Turnierauftritt hatte. Mangelnde Routine ließ sich der imposante Oldenburgerhengst im Dressurviereck des Schindlhofes dennoch nicht anmerken. Bei vorbildlicher Anlehnung spulte der Routinier unter dem Sattel von Victoria Max-Theurer Lektion um Lektion locker ab. Lediglich in der Passage wirkte Augustin etwas übereifrig, wodurch sich gelegentlich ungleiche Tritte einschlichen, die sich im Richterprotokoll jedoch nur marginal niederschlugen. Mit 75,8 Prozent sicherte sich das Duo souverän Platz eins. Auch wenn es da und dort sicherlich noch Luft nach oben gibt: Als erster Test auf dem Weg zu den Europameisterschaften in Aachen kann Max-Theurer mit dem Ritt hoch zufrieden sein – noch dazu angesichts der widrigen Wetterbedingungen. „Der Regen macht uns nichts, aber der Donner hat Augustin irritiert. Er hat beim Abreiten die Ohren aufgestellt und sich wohl gefragt, wo lauert der Tiger. Deshalb bin ich echt happy, dass er sich unten im Viereck wieder schnell auf mich konzentriert hat. In manchen Lektionen ist sicher noch mehr drin, aber er hat heute einen guten Job abgeliefert.“
Zweitbestes rot-weiß-rotes Duo im Grand Prix der Kür-Tour: Gastgeberin Evelyn Haim-Swarovski und Dorina © Maximilian Schreiner www.im-blickpunkt.com
Platz zwei sicherte sich Michael Eilberg im Sattel des 15 Jahre alten Bayern-Wallachs Marakov. Für eine sehr gehorsame Runde erhielt der Brite vom fünfköpfigen Richtergremium wohlwollende 73,6 Prozent – ein neues Bestergebnis des Paares auf internationalem Grand-Prix-Niveau. Isabell Werth (GER) und ihr gangstarker Ehrentusch-Sohn El Santo mussten sich nach drei sehr im vorwärts angelegten Piaffen mit 72,920 Prozent und Platz drei zufrieden geben.
Gastgeberin Evelyn Haim-Swarovski trotzte dem immer heftiger werdenden Regen tapfer mit ihrer Dorina und schloss als zweitbeste österreichische Reiterin auf Platz zehn (66,220 Prozent).
In der kleinen Tour hießen die Sieger erneut Michael Eilberg und Woodlander Farouche – trotzdem das Paar im Intermediaire I zwei dicke Patzer in der Galopptour zu verzeichnen hatte: einmal beim Angaloppieren nach dem Schritt und danach im Zuge der Wechsel zu drei Sprüngen. Demgegenüber stand eine Trabtour wie aus dem Bilderbuch, bei der Eilberg die Ganggewalt seiner Stute perfekt in Szene zu setzen wusste. Von den Richtern gab’s für diese Vorstellung 73,684 Prozent und erneut die Siegerschleife. Platz zwei ging wie schon im Prix St. Georges an Achleiten-Bereiterin Wiebke Bruns (GER) auf San Francisco OLD mit 72,316 Prozent, dritte wurde Jennifer Hoffman (USA) auf Florentinus mit 71,184 Prozent.
Alle Ergebnisse im Detail gibt’s hier.